Fliegende Blätter (116.1902 (Nr. 2945-2970))

Amtman n

(zum Polizeidiener, der einen
Arrestanten eingebracht hat):

„Der Kerl sieht genau
aus, wie der Raubmörder,
auf dessen Ergreifung fünf-
hundert Mark Belohnung
gesetzt sind; nur die in
dein Signalement aufge-
führte rothe Nase fehlt!"

Polizeidiener:

„Die werden wir schon
kriegen! Wir wollen ihm
'mal ein paar Flaschen
Rothwein zu trinken geben!"

Richter: „. . Können
Sie denn das Stehlen
gar nicht lassen!? Ein
ganzes Jahr hatten Sie
ausgesetzt — und jetzt
geht's wieder los!"

G a u ir e r (vertraulich):
„Ich dachte mir: Mußt
doch 'mal wieder sehen,
was dein alter Herr
Amtsrichter macht!"

In der Blütheryeit.

Ss geht durch blühende
Felder

Ein jugendfroher Poet;

Der Dust der Blumen und
Dlüthen

Sein schaffendes Haupt
umweht.

Ls athmet die Blüthen-
düste

Voll Wonne in sich der
Poet —

Was Wunder, daß aus
diesen

Dann blühender Un-
sinn entsteht!

L. Detre.

„Sieh' 'mal, Moritz, dort die Löwenthals,
wie sie immer herschauen zu uns! . . . Gewiß
sprechen sie über unseren Bankerott!"

„Lass' sie sprechen — das ist lauter

Neid

Pfiffig...A