278 -°^A- Begreiflich. -M^°-
„Warum verkaufen S' denn Ihr schön's Eckhaus, Herr Selchhuber, und
noch dazu um einen solchen Spottpreis?" — „Da dürfen S' blos amal
Vormittags in den Hof hiutergeh'u, dann werden Sie gleich begreifen!"
laicht ergeben. 'Svs-
vtls Hutten einst, um- Da rief's um ihn: „Dein
schloffen
vom Leind und hart be-
drängt,
Todwund, doch unver-
droffen
Lein gutes Schwert ge-
schwenkt —
Leben
Verschone! Gieb Dich
d'rein !“
Und er: „Nichts von Er-
geben!
's muß ausgefochten
sein!" —.
wie oft im Kampf des Lebens,
W Hutten, denk' ich Dein!
Du riefst mir nicht vergebens:
„'s muß ausgefochten sein!"
Bötticher.
ch limmes Zeichen.
„Hast Du viel Schulden gehabt vor Deiner Ehe?"
- „Das glaub' ich! Schwiegerpapa hat mir den Rest
der Mitgift in Briefmarken aus gezahlt!"
/ terim
PMn Zundlhausen is a' Aloa'häusler
(3$ g'wen', den hab'n f' au „Gegri"
g'hoaß'n, fei' wei' „d' Gegrifin" und
fei' Sachl „beiin Gegrisen".
lvia's amol in Zundlhausen bei'm
Schloßbauern 'brennt hat und alles
ab'brennt is, Haus und Stadel und
Stall und Horn- und Federvieh und
de' ganz' Fahrniß, uird der Schloßbauer
felb'n mit g'nauer Noth aus ’m brenneten Haus is
g'rett' word'n von der Feuerwehr, da hat am an-
der'n Tag d' Gegrifin g'fagt zu ihr'in IHo’: „Ls
thuat koa' guat mehr, wia's is, und es nmaß ebbas
g'fcheg'n. wenn wieder a' Feuer im Dorf aus-
kimmt und derwifcht unser Häusl, dann fteh'n ma
bettelarm da, wia der Schloßbauer iatz' dafteht!"
„Ha was soll denn nacha g'fcheg'n?" hat der
Gegri d'rauf g'antwort'. „Soll'n ma' ebba in d'
Feuerverfichering einigeh' ?"
,,D' Feuerverfichering kost' so viel Geld", hat sie
wieder g'antwort', „und wennst abbrennst, so kriagst'
nia so viel, als dös werth is, was dir verbrennt.
Der ganz' Krempel, der wo g'rett' werd von der
Feuerwehr, der werd viel z'hoch, und was ver-
brennt, werd viel z'nieder ei'g'schätzt, und wennst
zahlst und zahlst und du brennst dann net ab, so
hast nur an' Schad'n und koan' Nutzen. Aber an'
hl. Florian könna ma' uns o'schaffa und über d' Haus-
thür stell'n. Außerdem daß er 's Haus behüat',
is er aa' a' schöne Zier."
Also is der Gegri in d' Stadt g'roast und hat an'
hl. Florian 'kaft net an' hölzern', wia sie
g'moant hat, sondern an' gipsern', weil der billiger
g'wen is und weil er st' denkt hat, daß sie 's do'
net kennt, und daß er st' für'n Rest an' guaten Lag
„Warum verkaufen S' denn Ihr schön's Eckhaus, Herr Selchhuber, und
noch dazu um einen solchen Spottpreis?" — „Da dürfen S' blos amal
Vormittags in den Hof hiutergeh'u, dann werden Sie gleich begreifen!"
laicht ergeben. 'Svs-
vtls Hutten einst, um- Da rief's um ihn: „Dein
schloffen
vom Leind und hart be-
drängt,
Todwund, doch unver-
droffen
Lein gutes Schwert ge-
schwenkt —
Leben
Verschone! Gieb Dich
d'rein !“
Und er: „Nichts von Er-
geben!
's muß ausgefochten
sein!" —.
wie oft im Kampf des Lebens,
W Hutten, denk' ich Dein!
Du riefst mir nicht vergebens:
„'s muß ausgefochten sein!"
Bötticher.
ch limmes Zeichen.
„Hast Du viel Schulden gehabt vor Deiner Ehe?"
- „Das glaub' ich! Schwiegerpapa hat mir den Rest
der Mitgift in Briefmarken aus gezahlt!"
/ terim
PMn Zundlhausen is a' Aloa'häusler
(3$ g'wen', den hab'n f' au „Gegri"
g'hoaß'n, fei' wei' „d' Gegrifin" und
fei' Sachl „beiin Gegrisen".
lvia's amol in Zundlhausen bei'm
Schloßbauern 'brennt hat und alles
ab'brennt is, Haus und Stadel und
Stall und Horn- und Federvieh und
de' ganz' Fahrniß, uird der Schloßbauer
felb'n mit g'nauer Noth aus ’m brenneten Haus is
g'rett' word'n von der Feuerwehr, da hat am an-
der'n Tag d' Gegrifin g'fagt zu ihr'in IHo’: „Ls
thuat koa' guat mehr, wia's is, und es nmaß ebbas
g'fcheg'n. wenn wieder a' Feuer im Dorf aus-
kimmt und derwifcht unser Häusl, dann fteh'n ma
bettelarm da, wia der Schloßbauer iatz' dafteht!"
„Ha was soll denn nacha g'fcheg'n?" hat der
Gegri d'rauf g'antwort'. „Soll'n ma' ebba in d'
Feuerverfichering einigeh' ?"
,,D' Feuerverfichering kost' so viel Geld", hat sie
wieder g'antwort', „und wennst abbrennst, so kriagst'
nia so viel, als dös werth is, was dir verbrennt.
Der ganz' Krempel, der wo g'rett' werd von der
Feuerwehr, der werd viel z'hoch, und was ver-
brennt, werd viel z'nieder ei'g'schätzt, und wennst
zahlst und zahlst und du brennst dann net ab, so
hast nur an' Schad'n und koan' Nutzen. Aber an'
hl. Florian könna ma' uns o'schaffa und über d' Haus-
thür stell'n. Außerdem daß er 's Haus behüat',
is er aa' a' schöne Zier."
Also is der Gegri in d' Stadt g'roast und hat an'
hl. Florian 'kaft net an' hölzern', wia sie
g'moant hat, sondern an' gipsern', weil der billiger
g'wen is und weil er st' denkt hat, daß sie 's do'
net kennt, und daß er st' für'n Rest an' guaten Lag
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Begreiflich" "Der heilige Florian"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1902 - 1902
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 116.1902, Nr. 2968, S. 278
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg