Patriotisch. 249
Lehrer (der mit seinen Schülern einen Ausflug in's Gebirge macht,
plötzlich): „Kinder, ich glaube, eben ist unser gnädigster Herr Fürst da oben
abgestürzt! . . . Wenn er jetzt hier vorbeikommt, da schreit Ihr Alle ,Vivat
hoch ll — Verstanden? I"
Allerdings.
den Schwächling schon in die Höhe
bringen?!"-
Erste Erinnerung.
"Drei Fahre war ich oder vier,
Laß an dem Kindertisch zur Seite
Besuch bekommen hatten wir:
Zwei liebe Tantchen kamen heute.
Sie plauderten am Kaffeetisch
Mit meiner Mutter — und es standen
Zwei Teller da, auf denen frisch
Geback'ne Krapfen sich befanden.
Man sprach so über dies und das:
Auch wie so ungerecht die Gaben
Vertheilt in dieser Welt und was
Sie selber doch für Unglück haben . . .
Fch aber wunderte mich sehr:
„war' dir ein halber nur beschieden
von jenen Krapfen, hold und hehr,"
Dacht' ich — „wie wärest du zufrieden!
Und jene, die sechs, sieben Stück'
Die Mutter würde effen lassen,
Behaupten da, daß sie kein Glück-
Fürwahr, ich kann die Welt nicht
fassen!“ . . .
2t. rvohimurh.
—vwv*—
(Silber ft ein: „Gott, was muß es
sein gewesen schwer, zu schreiben ein Adreß-
buch zilr Zeit der Völkerwanderung!"
M i ß v e r st ä u d n t ß.
A: „Was macht Ihre Braut?" — B
(aus seinen Gedanken auffahrend): „Zn
drei Prozent jährlich viertausend Mark!"
Welt.
Verkehrte
„Aber, liebe Erna, ich als Mann habe doch gewissermaßen auch ein Recht.."
— „Schweig'! Kommst Du wieder mit Deiilen albernen Emancipations-
g eltist eix!" _
Lehrer (der mit seinen Schülern einen Ausflug in's Gebirge macht,
plötzlich): „Kinder, ich glaube, eben ist unser gnädigster Herr Fürst da oben
abgestürzt! . . . Wenn er jetzt hier vorbeikommt, da schreit Ihr Alle ,Vivat
hoch ll — Verstanden? I"
Allerdings.
den Schwächling schon in die Höhe
bringen?!"-
Erste Erinnerung.
"Drei Fahre war ich oder vier,
Laß an dem Kindertisch zur Seite
Besuch bekommen hatten wir:
Zwei liebe Tantchen kamen heute.
Sie plauderten am Kaffeetisch
Mit meiner Mutter — und es standen
Zwei Teller da, auf denen frisch
Geback'ne Krapfen sich befanden.
Man sprach so über dies und das:
Auch wie so ungerecht die Gaben
Vertheilt in dieser Welt und was
Sie selber doch für Unglück haben . . .
Fch aber wunderte mich sehr:
„war' dir ein halber nur beschieden
von jenen Krapfen, hold und hehr,"
Dacht' ich — „wie wärest du zufrieden!
Und jene, die sechs, sieben Stück'
Die Mutter würde effen lassen,
Behaupten da, daß sie kein Glück-
Fürwahr, ich kann die Welt nicht
fassen!“ . . .
2t. rvohimurh.
—vwv*—
(Silber ft ein: „Gott, was muß es
sein gewesen schwer, zu schreiben ein Adreß-
buch zilr Zeit der Völkerwanderung!"
M i ß v e r st ä u d n t ß.
A: „Was macht Ihre Braut?" — B
(aus seinen Gedanken auffahrend): „Zn
drei Prozent jährlich viertausend Mark!"
Welt.
Verkehrte
„Aber, liebe Erna, ich als Mann habe doch gewissermaßen auch ein Recht.."
— „Schweig'! Kommst Du wieder mit Deiilen albernen Emancipations-
g eltist eix!" _
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ein Phänomen" "Verkehrte Welt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1902
Entstehungsdatum (normiert)
1897 - 1907
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 117.1902, Nr. 2991, S. 249
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg