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X)ßtt junge JBCünig. ^—

chmet sprach, der junge König: „Nehmt mir ab die
j“*'' schwere KroneI

Unerträglich ist das lange Stillesitzen auf dem Cbrone!
Niedersteigen aus dem Schlohe Iaht mich in die bunte

Menge,

Unerkannt versinken will ich in das wogende Gedränge!
Meine Kräfte, meine Künste sollen köstlich sich entfalten,
Überall mit klugem Kate will ich helfen, will ich walten!
Staunen soll man, soll bewundern meines Geistes reiche

Gaben;

Aus den Liefen steig' ich abends doppelt groh dann und

erhaben!" —

Überall auf allen Gassen lieh er nun sein Lichtlein leuchten,

Mo die Paschahs lärmend schmausten, wo die Kuderknechte

keuchten,

ln den Karawansereien, in den Schulen, im Bazare:

6i, wie weih er klug zu reden! 6i, wie spaltet er die

haare!

Zu dem Schneider spricht er: „Freundchen, siehe so zieht

man den Jaden!“

Und zum Apotheker: „Siehe, so mischt man die Jett-

pomaden!"

„So muht Du das Maultier zäumen!" „So muht Du das

Ruder führen!"

„Meister, so die Jarbe reiben 1“ „So den Kuchenteig

verrühren!"

Dem Barbiere eifrig zeigt er, wie der Seifenschaum zu

schlagen,

Und auf jeder Jidel geigt er, und er schmiert an jedem

Magen,

Und er tritt, ein weiser Richter, zwischen Roh-- und Gsel-

treiber.

Und er mengt als Jehdeschlichter frisch sich in den Streit

der Melber. —

Abends aber zum Palafte hinkt er, staubig und verrissen,

Und mit Ach und Oh versinkt er wieder in die weichen

Kissen.

Und es sprach der greise Lehrer: „Kind, das darf Dich

nicht verblüffen,

Unten, im Gewühl des Marktes, wisse, zahlt man aus

mit Püffen!

Und wer seine Das', mein (Junge, wer sie will in alles

stechen,

Mär' es selbst der Sultan, sicher zieht er heim mit

blauen Blechen!"

Reinhard Uolker.

Der S it n b c n l> v ck.

Förster (zu seiner Frau, die ihn tüchtig herunter-
kanzelt, weil er zu spät uach Hause kam): „Wer schau,
Alte! Ich wollt' ja schon längst uach Hause, aber der
Waldl, das Mistvieh, is ja nicht zum weiterbriugen!"

Deplaciertes Kompliment.

„Na, wieder zurück, Herr Schulze? Die Kur
scheint Ihnen aber gut bekommen zu sein; Sie sind

bedeutend stärker geworden. Wo waren Sie denn eigentlich?" — In
Marienbad!"

„. . . Die Eier sind doch auch wirklich ganz
frisch?" — „Darauf können Sie sich verlassen; die
sollten eigentlich sogar erst morgen gelegt werden!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Deplaciertes Kompliment" "In der Sommerfrische"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Albrecht, Henry
Flashar, Max
Entstehungsdatum (normiert)
1909 - 1909
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 131.1909, Nr. 3347, S. 147

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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