—■«• Erholung.
nun strahlt die Sonne wieder warm
Über dem blühenden Tal —
Gottlob, der Winter ist vorbei
Nit Konzerten ohne Zahl!
So viel an Musik hat er beschert,
Daß die Dhren schmerzen schier;
Dafür aber geht man jetzt auf das
Land —
llnd spielt draußen fleißig Klavier.
_ 5t. V-
Im Wirtshaus.
Fremder (zum kleinen Hansl):
»Früher gingst Du mit Deinem Vater
immer schon um nenn Uhr nach Hause,
™ der letzten Zeit sitzt Ihr aber immer
bis Mitternacht hier!"
Hansl (stolz): „Jetzt könna ma
>a morgens auch ansschlafen — wir
init ja Pensioniert!"
Devot.
Schreiber (als dem Vorgesetzten
a"? dem Wege zum Bnrcan der Hut
wcgsliegt): „Ich renne hinterher, Herr
. at ~~ bitte mich giitigst zu cntschnl-
s 'bau, wenn ich einige Minuten zn spät
'a.' Bureau kommen sollte!"
Unbescheiden. -4-
«Q "®ai'um kommt beim Ihr Bräuti-
;j[nt'rtP einigen Tagen nicht mehr,
er geniert sich, gȊ' Herr, weil
chic «Vf? ^"^'ßen lassen, Ihnen
ans h Ve'9c äu geben, als Sie mich
> dunklen Treppe küssen wollten."
ÜnS ^§' ^^r Bräutigam war das?
Wie f W1’ geglaubt, meine Frau.
nun die sich denn unterstehen,
sich von mir ein neues Kleid kaufen zu lassen (!
Erinnerungen.
H e aü^> spähen mit Bpcrngnckern ins Land der Erinnerungen
Drehe, das Gute näher sehen, llnd beim schlimmen?
wii den Dperngueker 'rnm.
die ^'U®c dieser lvelt — der Lerg, der Sec, das Neer,
a»s de,"^.' geliebtes Nenschenantlitz — sprechen nur einmal
Sri,,,,»,. voll zu uns; — was Wunder, daß wir uns von
""gen nähren müssen!
®e3einua^Tl*Unevns -chattenhände greifen ans dem Dunkel in die
l'rett Pellen Nebel, Uhren, Ströme auf dem Sämlt-
n> v« Lebens.
Wer über das dreißigste Jahr nicht so viel Lrinnerimgen
hiniiberrcttet, daß er notfalls vierzig Jahre davon leben kann,
der hat bankrott gemacht mit feiner Jugend.
Wir Alten stehen an Flüssen, auf denen Triftholz zu Tale
treibt - unsere Erinnerungen. Da kommt ein stilles Scheit —
dann lange nichts — Dann noch ein Scheit, das seltsam schaukelt
— dann eines, das mich starrend ansieht ans seinen Astangen —
dann eines, das ein Zweiglein wie einen Zeigefinger hebt: weißt
du noch? — Dann treibt ein Stück vorüber, das wie ein wrack
aussieht, ein armes — der Enterhaken cm der langen Stange
Zuckt von meinen Nauden — ich will's an's Ufer ziehen. . .
nun strahlt die Sonne wieder warm
Über dem blühenden Tal —
Gottlob, der Winter ist vorbei
Nit Konzerten ohne Zahl!
So viel an Musik hat er beschert,
Daß die Dhren schmerzen schier;
Dafür aber geht man jetzt auf das
Land —
llnd spielt draußen fleißig Klavier.
_ 5t. V-
Im Wirtshaus.
Fremder (zum kleinen Hansl):
»Früher gingst Du mit Deinem Vater
immer schon um nenn Uhr nach Hause,
™ der letzten Zeit sitzt Ihr aber immer
bis Mitternacht hier!"
Hansl (stolz): „Jetzt könna ma
>a morgens auch ansschlafen — wir
init ja Pensioniert!"
Devot.
Schreiber (als dem Vorgesetzten
a"? dem Wege zum Bnrcan der Hut
wcgsliegt): „Ich renne hinterher, Herr
. at ~~ bitte mich giitigst zu cntschnl-
s 'bau, wenn ich einige Minuten zn spät
'a.' Bureau kommen sollte!"
Unbescheiden. -4-
«Q "®ai'um kommt beim Ihr Bräuti-
;j[nt'rtP einigen Tagen nicht mehr,
er geniert sich, gȊ' Herr, weil
chic «Vf? ^"^'ßen lassen, Ihnen
ans h Ve'9c äu geben, als Sie mich
> dunklen Treppe küssen wollten."
ÜnS ^§' ^^r Bräutigam war das?
Wie f W1’ geglaubt, meine Frau.
nun die sich denn unterstehen,
sich von mir ein neues Kleid kaufen zu lassen (!
Erinnerungen.
H e aü^> spähen mit Bpcrngnckern ins Land der Erinnerungen
Drehe, das Gute näher sehen, llnd beim schlimmen?
wii den Dperngueker 'rnm.
die ^'U®c dieser lvelt — der Lerg, der Sec, das Neer,
a»s de,"^.' geliebtes Nenschenantlitz — sprechen nur einmal
Sri,,,,»,. voll zu uns; — was Wunder, daß wir uns von
""gen nähren müssen!
®e3einua^Tl*Unevns -chattenhände greifen ans dem Dunkel in die
l'rett Pellen Nebel, Uhren, Ströme auf dem Sämlt-
n> v« Lebens.
Wer über das dreißigste Jahr nicht so viel Lrinnerimgen
hiniiberrcttet, daß er notfalls vierzig Jahre davon leben kann,
der hat bankrott gemacht mit feiner Jugend.
Wir Alten stehen an Flüssen, auf denen Triftholz zu Tale
treibt - unsere Erinnerungen. Da kommt ein stilles Scheit —
dann lange nichts — Dann noch ein Scheit, das seltsam schaukelt
— dann eines, das mich starrend ansieht ans seinen Astangen —
dann eines, das ein Zweiglein wie einen Zeigefinger hebt: weißt
du noch? — Dann treibt ein Stück vorüber, das wie ein wrack
aussieht, ein armes — der Enterhaken cm der langen Stange
Zuckt von meinen Nauden — ich will's an's Ufer ziehen. . .
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Unbescheiden"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1913
Entstehungsdatum (normiert)
1908 - 1918
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 138.1913, Nr. 3532, S. 169
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg