Fliegende Blätter (142.1915 (Nr. 3623-3648))

J^ellauf bab’ ich gelacht:

ID ticke, das hast du famos gemacht!

Illit ttrahlenden Augen, trotzigem Sinn
Über die Salzflut tanzteft du hin;

Keiner hält' es gedacht!

Sagen umraufcbten dir lllaft und Raa
Uom herrlichen Dulder aus Tthalca;

Don Sindbad klang die köstliche Mär,
Sritbjof schwang wieder den lüikingfpeer -
Leibhaftig stand er da!

Jlink wie ein (Diesel durch Sturm und Lischt
Rist du dem britischen lieb entwischt;

Dem See-Glefanten, plump und dumm,
Canzte[t du auf der Hase herum
6s hat uns das herz erfrischt!

Auf Lauer lagen sie Lag und Dacht
Und witterten nicht die verwegene Tracht:
Dun (teb’n sie mit verdutztem gesicht, ■

Ratten dich gern und haben dich nicht. . .

Rcllauf bab’ ich gelacht!

Keltiliard Volker

kie Engel waren im Himmel versammelt. Da stürmte mit
Ungeduld ein kleiner Schelm heran und wollte zur Pforte,
„Halt!" sprach Gabriel und streckte das Schwert vor.
„wer bist du und wohin willst du?"

„Nho!" lachte der Kleine. „Halte mich nicht auf! Die Men-
schen warten meiner voll Ungeduld. Ich hab’s sehr eilig, Ihr
werdet doch mich feuneu: Der Frühling bin ich!"

„Der F r ü h l i n g I l l"

Durch den ganzen Himmel ging es wie ein stilles Jauchzen,

wie ein Aufleuchten in allen Herzen, wie ein leises Lied voll
Hoffnung und Sehnsucht, — Aber der Engel der Trauer senkte
seine Fackel, daß ihre düstere Flamme am Boden schwelte, und
sprach: „Nimmermehr kannst du diesmal zur Erde, die voll
Leid und Kriegsweh ist und dich nicht verstehe» würde mit deinem
Lachen »nd Blühen und Singen!"

Und alle im Runde, die zuerst den heiteren Schelm jubelnd
begrüßt, schwiegen und ließen die Köpfe hängen, als ob sie mit
ihrer Freude ein Unrecht begangen hätten.