Fliegende Blätter (142.1915 (Nr. 3623-3648))

onnenschirm und Gummischuhe,
Beides fordert der April -
So durchschlendert man die Straßen,
Weiß nicht, was man soll und will.

Leider sind die großen, schönen,
Blanken Ladenfensicr zu,

Wo man sich bespiegeln könnte -
Oie oerwünschte Sonntagsruh'!

Und begegnet man Bekannten,
Lautet der Bericht voll Schmerz:
„Gar ein ungesundes Wetter!

Und wie prächtig war der März!"

Dort ein sonnbeglänzter Giebel,
Schneeverwehte Dächer da.
(Lines Turmes Kupferzwiebel
Glänzt in feuchter Patina.

Darum ihn mit Denken kürzend,
Wandert jeder seinen Pfad
- Mustert höchstens lippenschürzend
And'rer Leute Irühlingssiaat.

„Za, bedenket" - tönt's entgegen -
„Daß es so im Leben sei:

Erst nach Sturm und Drang und Begen
Kommt der friedlichholde Mai . . .!"

Kramp:»«.