Fliegende Blätter (142.1915 (Nr. 3623-3648))

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A iizüstli ch.

„Ich wollte mir 'mol Ihr Strafgesetzbuch für einen Augenblick ausborgen, Herr Nachbar!" „Woher

wissen Sic denn überhaupt, daß ich eines besitze?" - „Na, Sie werden kein Strafgesetzbuch habe» !"

Der Hungerkrieg.

Sn der und der Square in einem hochfein eingerichteten Saal
mit wunderbaren Klubsesseln tagte eine Reihe sehr edler
' Lords an einer üppig mit erlesenen Leckerbissen besetzten
Tafel, Die Herren waren alle tadellos rasiert, hatten glänzende
Wäsche und in den Hosen Bügelfalten, an denen selbst weiland
König Eduard nichts auszusetzen gewußt hätte.

„Goddam!“ sprach langsam einer von ihnen und blies den
Rauch seiner Havanna von ftd). „ Ls ist umsonst! Wir haben
Völker von allen Schattierungen zusammengetrieben - sie haben
es an Scheußlichkeiten in nichts fehlen lassen... die Kerle,
die Barbaren, unsere Gegner, sind aber einfach nickst kleinzn-
kriegenI"

„Very well!“ ergänzte ein zweiter und füllte die Kelchgläser
neu aus den Sektstaschen, die trefflich auf Eis gekühlt waren.

„Wir haben Dum-Dum-Geschoffe besten Raffinements angewendet
wir haben kein Völkerrecht und keine Verträge geackstct — es
ist gerade, wie wenn wir nicksts getan hätten — cs ist ihnen nickst
beizukommen I"

„Indeed!“ bestätigte ein dritter, der besonders scharf ge-
schnittene Züge trug, der immer nur von „Gentlemen" sprach
und unter den Eigenschaften bloß „fair" und „unfair" kannte.
Er nahm eine Auster zur Hand, träufelte Zitronensaft darauf
und schlürfte sie mit der ganzen Vornehmheit eines gewohnheits-
mäßigen Gourmets. „Es hilft nur mehr eines" . . .

„What is that ?!“ fragten die anderen gespannt und selbst
der blasierteste unter ihnen ließ eine» Moment das Monokel fallen
vor Erwartung.

Der Lord mit den markanten Gesichtszügen schlürfte eine