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Im Eifer.

Fabrikant: „Wie gesagt, bei Nichterfolg meines Haarerzeugungs-
mittels zahle ich den Betrag zurück!" — Käufer: „Na, das kennt
man, nachher haben Sie alle möglichen Ausreden! Ich glaube nicht,
daß ein einziger Kunde die zwei Mark von Ihnen zurückgekriegt hat!"
— Fabrikant: „O bitte sehr... Tausende!"

—Der Verräter. -5^*—

König von Sizilien war krank.

War krank an Äerz und Seele, denn er hatte
Dem nachbarlichen Freund und Waffenbruder
Die Treu' gebrochen und Verrat geübt.

Durch Wort und Schrift dem Bundesfreund verpffichtet.
Fiel raubend ihn der falsche König an,

Den Feinden sich verbindend, die mit Krieg
Das Land des Bundesfürsten überzogen. —

Der König von Sizilien war krank,

War krank an Äerz und Seele, denn die Furie,

Die Treubruch rächt und Meineid, peitschte ihn.

Mit Nuten schlug sie ihn im Traum der Nacht,

Mit Skorpionen in dem Licht des Tages.

Und der Verräter wähnt in Wut und Angst
Sich selber rings umgeben von Verrat.

Nun lebte in Sizilien ein Greis,

Von dem es hieß, daß er geheime Kräfte
In seinen Dienst gezwungen, daß er viel
Von Dingen wisse, die verborgen sind
Den andern Menschen, und daß wunderbar
Er in der Zukunft Schriften lesen könne.

Gefürchtet war der Mann und auch geliebt.

Denn, wie er gütig gegen Gute war,

So richtete er gnadenlos die Schlechten.-

Und tief vermummt, das Angesicht verhüllt.

Begab der König sich zu diesem Greise.

„Verkünde mir mein Schicksal, weiser Mann!"

„Enthülle Dein Gesicht, mein Herr und König!"

„So kennst Du mich, trotzdem ich mich verhüllt?

„Ich kenne Dich und wußte, daß Du kommst."

„So künde mir mein Schicksal, Du Prophet!

„So fünb’ ich Dir, Du stirbst, Herr, durch Verrat."
Da warf der König von sich sein Gewand
Und rief, das Angesicht in Wut verzerrt:

„So will ich denn, den Lmnmlischen zum Trotz,

Ein schnelles Ende machen und zugleich
Dir, dem Propheten, zeigen, daß Du lügst !" -
Und sich die Brust durchstoßend, sank er nieder. —
„Ich sterbe durch mich selbst, nicht durch Verrat!"

Der Greis umfing des Königs starres Äaupt.
„Bejammernswürdiger, ich log Dir nicht,

Du stirbst an Deinem eigenen Verrat!" ^ .^ ,

Ausschlaggebend.

Gnädige: „Mein Mann möchte, daß wegen der Kriegszeit zwei
fleischlose Tage in der Woche eingcsührt würden, Rosa: ließe sich das
machen?" — Köchin (nach einigem Nachdenken): „Ich werde mit
meinem Bräutigam darüber reden, gnädige Frau!"

—Gekränkt. —

„ Lächerlich! Papa schenkt mir da zum Geburtstag ein
Buch für die reifere Jugend. . . und dabei kriege ich schon
stie Glatze!"

Zeichen -er Zeit.

Es ist mir stets eine tiefe Zreud',

Wenn ein feldgrauer Graukopf vorüberzieht —

Ein Bild, daß in dieser großen Zeit

Ganz Deutschland in junger Kraft erblüht.

W. H.

-
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Gekränkt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Graetz, Theodor
Entstehungsdatum
um 1915
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1920
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Geschenk <Motiv>
Junger Mann
Karikatur
Buch <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 143.1915, Nr. 3657, S. 101

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