Der Krieg gegen die Fremdwörter.
„Wer sind denn die beiden Herren, die sv heftig miteinander
streiten?" — „Die kennen Sie nicht? Der eine ist der Präses der
Dentschen Sprachreformliga nnd der andere der Präsident des
Puristenklubs." __
,H ö ch st e 8 Vertrauen.
Herr: „Wie, mit soviel Geld schicken Sie den Knirps zur
Post?" — Vater (stolz): „O, da brauch' ich ka' Angst zu haben,
der ist zuverlässig. . , Der holt mir svgar immer 's Bier aus 'n>
Wirtshaus!"
—Splitter. —
Ja, die Natur ist klug in ihren Zielen,
Kann sie auch manches Mal uns nicht erfreuen:
Wenn nicht im Herbst die welken Blätter fielen,
Wie wäre Platz im Frühling für die neuen?
Alb. Roüerich.
Der Kreislauf.
„Sie sind^den Winter immer nicht recht mit Ihrer Gesundheit
zufrieden, scheint's?!" — „Ach, es ist ein Kreuz! Weil mich die
Frostbeulen so jucken, muß ich hie und da mit bloßen Füßen im
Schnee gehen — da hol' ich mir dann immer eine solche Ver-
kältung, daß ich mich in's Bett legen muß — und bis die vorüber
ist, jucken mich schon wieder die Frostbeulen."
haißt, paßt »ich', da mach' mer e» Knot'n 'nei'!
Das Versmaß.
„Ihr Mann hüpft aber beim Schreiben sonderbar auf dem
Stuhl hin und her?!" — „Er dichtet eben auch gerade Schnader-
hüpferlnl" __ _
250 3 it deinem Alter habe ich...
mir nur schleierhaft, warum sic dabei das ganze Gesicht zudecken
mußte.
Gleich darauf schien der Fra» Regierungsrat ein Apfelbröckchen
in den Unrechten Schlund gekommen zu fein, so daß sic ein merk-
würdig komisches Gesicht machen mußte und von ihrem Gemahl
einen unbeschreiblichen Blick empfing. Was sie veranlaßte, eben-
falls ein wenig vor die Tiire z» gehen. Womit die Majorität
draußen war, um dort besseren Anstand zu lernen.
„Da mir jetzt unter uns sind," begann der Regierungsrat
unbehaglich, „so muß ich Dir schon sagen . . ." Ich merkte sofort,
daß es eine umfängliche Predigt werden sollte und sagte: „Komm',
alter Junge, sei nicht tragisch — Dein Sohn ist iui übrigen ein
famoser Kerl."
„Famoser Kerl, wieso?"
„(Ei, er hat kein Wort davon gesagt, daß ich mit meiner
Gesichterschneiderei an seinem Geprüfte schuld war."
„Du? Nun, da muß ich denn doch sagen - hm ja, ich meine,
ich glaube, Du hättest diese Geschichte, an die ich mich übrigens
gar nicht mehr erinnere, nicht gerade jetzt — und im übrigen ver-
mute ich, daß ich damals nicht so entsetzlich geprustet habe wie
mein Fritz vorhin — wenn Du's schon erzählen mußtest, dann
hättest Du doch wenigstens auch diesen Unterschied —"
„Aber Heinrich, dann hätte ich ja auch den andern Unterschied —"
„ Welchen andern Unterschied, bitt—e?"
„Nun, Du hast damals, als Du vor die Türe gehen mußtest,
nicht vergessen, darauf aufmerksam zu machen, daß eigentlich das
luftbewegtc Haarbüschelchen auf des Fremden Nase daran schuld
mar." Fritz Müller.
Die Hose, wo ich gekauft, paßt da hinten nicht!" - „Wie
„Wer sind denn die beiden Herren, die sv heftig miteinander
streiten?" — „Die kennen Sie nicht? Der eine ist der Präses der
Dentschen Sprachreformliga nnd der andere der Präsident des
Puristenklubs." __
,H ö ch st e 8 Vertrauen.
Herr: „Wie, mit soviel Geld schicken Sie den Knirps zur
Post?" — Vater (stolz): „O, da brauch' ich ka' Angst zu haben,
der ist zuverlässig. . , Der holt mir svgar immer 's Bier aus 'n>
Wirtshaus!"
—Splitter. —
Ja, die Natur ist klug in ihren Zielen,
Kann sie auch manches Mal uns nicht erfreuen:
Wenn nicht im Herbst die welken Blätter fielen,
Wie wäre Platz im Frühling für die neuen?
Alb. Roüerich.
Der Kreislauf.
„Sie sind^den Winter immer nicht recht mit Ihrer Gesundheit
zufrieden, scheint's?!" — „Ach, es ist ein Kreuz! Weil mich die
Frostbeulen so jucken, muß ich hie und da mit bloßen Füßen im
Schnee gehen — da hol' ich mir dann immer eine solche Ver-
kältung, daß ich mich in's Bett legen muß — und bis die vorüber
ist, jucken mich schon wieder die Frostbeulen."
haißt, paßt »ich', da mach' mer e» Knot'n 'nei'!
Das Versmaß.
„Ihr Mann hüpft aber beim Schreiben sonderbar auf dem
Stuhl hin und her?!" — „Er dichtet eben auch gerade Schnader-
hüpferlnl" __ _
250 3 it deinem Alter habe ich...
mir nur schleierhaft, warum sic dabei das ganze Gesicht zudecken
mußte.
Gleich darauf schien der Fra» Regierungsrat ein Apfelbröckchen
in den Unrechten Schlund gekommen zu fein, so daß sic ein merk-
würdig komisches Gesicht machen mußte und von ihrem Gemahl
einen unbeschreiblichen Blick empfing. Was sie veranlaßte, eben-
falls ein wenig vor die Tiire z» gehen. Womit die Majorität
draußen war, um dort besseren Anstand zu lernen.
„Da mir jetzt unter uns sind," begann der Regierungsrat
unbehaglich, „so muß ich Dir schon sagen . . ." Ich merkte sofort,
daß es eine umfängliche Predigt werden sollte und sagte: „Komm',
alter Junge, sei nicht tragisch — Dein Sohn ist iui übrigen ein
famoser Kerl."
„Famoser Kerl, wieso?"
„(Ei, er hat kein Wort davon gesagt, daß ich mit meiner
Gesichterschneiderei an seinem Geprüfte schuld war."
„Du? Nun, da muß ich denn doch sagen - hm ja, ich meine,
ich glaube, Du hättest diese Geschichte, an die ich mich übrigens
gar nicht mehr erinnere, nicht gerade jetzt — und im übrigen ver-
mute ich, daß ich damals nicht so entsetzlich geprustet habe wie
mein Fritz vorhin — wenn Du's schon erzählen mußtest, dann
hättest Du doch wenigstens auch diesen Unterschied —"
„Aber Heinrich, dann hätte ich ja auch den andern Unterschied —"
„ Welchen andern Unterschied, bitt—e?"
„Nun, Du hast damals, als Du vor die Türe gehen mußtest,
nicht vergessen, darauf aufmerksam zu machen, daß eigentlich das
luftbewegtc Haarbüschelchen auf des Fremden Nase daran schuld
mar." Fritz Müller.
Die Hose, wo ich gekauft, paßt da hinten nicht!" - „Wie
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Schnelle Abhilfe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1915
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1920
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 143.1915, Nr. 3669, S. 250
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg