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Streng.
Jüngling (zu seiner Flamme): „Nun kommst Du heute
wieder fünf Minuten zu spät, zur Strafe werde ich jetzt drei Tage
nicht mehr an Dich denken!"_
Unbedacht.
Verkäufer (Stoffe vorlegend): „Hier habe ich etwas durch-
aus Farbechtes" ... — Kundin: „Die Farbe gefällt mir aber
nicht!" — Verkäufer: „D, wenn der Stoff 'mal gewaschen ist,
sieht er ganz anders aus!"
Praktische Liebesgaben.
„Nun, haben Gnädige auch etwas gespendet für unsere Krieger?"
— „Gewiß, ich habe einen ganzen Stoß alte Mvdejonrnale her-
geschenkt für die Verwundeten!"
Die neue Köchin.
„Aber, Lcni, der Kaffee ist ja ungenießbar! . . . Was haben
Sie denn damit gemacht?" — „Gnädige Frau sagten doch, ich
sollte ihn möglichst stark machen — und da Hab' ich halt ein paar
Löffel Fleischextrakt hineingetan!!"
Kindlich.
Der Liebling seiner Eltern, die kleine Olly, ist recht ängstlich.
Der Papa belustigt sich so manchesmal an ihrer Furcht und schickt
seine Olly abends z. B. um Zigarren in's dunkle Nebenzimmer.
Die Kleine behalf sich mit der Zeit damit, daß sie jedesmal, wenn
sie abends in ein finsteres Zimmer geschickt wurde, pfiff. Als der
Papa fragte, warum sie denn allemal pfeife, meinte die Kleine:
„Das tue ich, damit der Dieb meint, es kommt ein ,Mann'."
Rosen, rote Rosen!
‘H.ofen, rote Rosen,
Wünsch' ich tausend mir, —
Tausend rote Rosen
Schickt' ich dann zu Dir!
Sollten gute Wünsche
Bringen Dir in's Haus,
Diele warme Grüße
Treulich richten aus.
Liebe, leise Worte
Heimlich sagen Dir, —
Rosen, rote Rosen
Tausend wünsch' ich mir!
Lina Sommer.
-Z-s- Die praktische G v u v e r n a n t c.
einen kleinen Kinderschirm — halt, ich hab's — — — so geht's ja prächtig!" — —
ernehmt denn" — sprach mit Grabes-
ton
©er Siedler dumpf — „Herr Ritter!
Ich selbst erkannt' es lange schon:
Das ©asein - es ist bitter!
Was da an Älüt' und Lllumen glänzt,
Täuscht all' die leichten Leber:
©enn d'runter grasgrunüberkränzt,
Sind nichts als lauter Gräber.
©er Falter, der heut' freudig flirrt,
—bM-- Das Leben. ••#*••• —
Liegt morgen tot am Raine.
Ein jeder, der da „Ja!" sagt, irrt.
Wer weise ist, verneine!
©'rum wund're ich mich stark und baß,
©aß Ihr beim Wein singt Lieder.
Ich rate Euch, zerschellt das Glas
sind holt kein zweites wieder!" ....
Ein Krach - da lag's. „Geht!" rief Herr
Veit.
„Ihr seid just recht gekommen:
Ich Hab' vom Lied' und Weine heut'
Nur Abschied noch genommen!" —
„Recht so!" sprach da der Siedler froh,
©ann tat er fürbaß schreiten.
„Den Hab' ich" — sann er bei sich so —
„Bekehrt für alle Zeiten!"
©och als er andern Tags darauf
Zur Burg zurückgekommen,
Ging dort das Leben just hellauf.
Cr sah es zornbeklommen.
Streng.
Jüngling (zu seiner Flamme): „Nun kommst Du heute
wieder fünf Minuten zu spät, zur Strafe werde ich jetzt drei Tage
nicht mehr an Dich denken!"_
Unbedacht.
Verkäufer (Stoffe vorlegend): „Hier habe ich etwas durch-
aus Farbechtes" ... — Kundin: „Die Farbe gefällt mir aber
nicht!" — Verkäufer: „D, wenn der Stoff 'mal gewaschen ist,
sieht er ganz anders aus!"
Praktische Liebesgaben.
„Nun, haben Gnädige auch etwas gespendet für unsere Krieger?"
— „Gewiß, ich habe einen ganzen Stoß alte Mvdejonrnale her-
geschenkt für die Verwundeten!"
Die neue Köchin.
„Aber, Lcni, der Kaffee ist ja ungenießbar! . . . Was haben
Sie denn damit gemacht?" — „Gnädige Frau sagten doch, ich
sollte ihn möglichst stark machen — und da Hab' ich halt ein paar
Löffel Fleischextrakt hineingetan!!"
Kindlich.
Der Liebling seiner Eltern, die kleine Olly, ist recht ängstlich.
Der Papa belustigt sich so manchesmal an ihrer Furcht und schickt
seine Olly abends z. B. um Zigarren in's dunkle Nebenzimmer.
Die Kleine behalf sich mit der Zeit damit, daß sie jedesmal, wenn
sie abends in ein finsteres Zimmer geschickt wurde, pfiff. Als der
Papa fragte, warum sie denn allemal pfeife, meinte die Kleine:
„Das tue ich, damit der Dieb meint, es kommt ein ,Mann'."
Rosen, rote Rosen!
‘H.ofen, rote Rosen,
Wünsch' ich tausend mir, —
Tausend rote Rosen
Schickt' ich dann zu Dir!
Sollten gute Wünsche
Bringen Dir in's Haus,
Diele warme Grüße
Treulich richten aus.
Liebe, leise Worte
Heimlich sagen Dir, —
Rosen, rote Rosen
Tausend wünsch' ich mir!
Lina Sommer.
-Z-s- Die praktische G v u v e r n a n t c.
einen kleinen Kinderschirm — halt, ich hab's — — — so geht's ja prächtig!" — —
ernehmt denn" — sprach mit Grabes-
ton
©er Siedler dumpf — „Herr Ritter!
Ich selbst erkannt' es lange schon:
Das ©asein - es ist bitter!
Was da an Älüt' und Lllumen glänzt,
Täuscht all' die leichten Leber:
©enn d'runter grasgrunüberkränzt,
Sind nichts als lauter Gräber.
©er Falter, der heut' freudig flirrt,
—bM-- Das Leben. ••#*••• —
Liegt morgen tot am Raine.
Ein jeder, der da „Ja!" sagt, irrt.
Wer weise ist, verneine!
©'rum wund're ich mich stark und baß,
©aß Ihr beim Wein singt Lieder.
Ich rate Euch, zerschellt das Glas
sind holt kein zweites wieder!" ....
Ein Krach - da lag's. „Geht!" rief Herr
Veit.
„Ihr seid just recht gekommen:
Ich Hab' vom Lied' und Weine heut'
Nur Abschied noch genommen!" —
„Recht so!" sprach da der Siedler froh,
©ann tat er fürbaß schreiten.
„Den Hab' ich" — sann er bei sich so —
„Bekehrt für alle Zeiten!"
©och als er andern Tags darauf
Zur Burg zurückgekommen,
Ging dort das Leben just hellauf.
Cr sah es zornbeklommen.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die praktische Gouvernante"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1916
Entstehungsdatum (normiert)
1911 - 1921
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 145.1916, Nr. 3704, S. 34
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg