Fliegende Blätter (145.1916 (Nr. 3702-3727))

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Der glückliche S ch n ß.

Mutter (zu ihrem aus dem Feld zurückgekehrteu
Sohn): „No, Laverl, >oie is's Dir denn 'gangen,
draußen?!" La Verl: „Guat, Mutterl mei' Über-
bein Ham s' m'r wegg'schoss'n!"

Unüberlegt.

„Da lese ich eben, daß ein Gelehrter die Zeit seit
der Erstarrung der Erde auf 33—100 Millionen Jahre
berechnet, das ist doch ein unglaublicher Spielraum, den
sich der gute Mann läßt!" — „Je nun, so auf die
Minute läßt sich das nicht berechnen!"

S p a r s a in.

Gattin (entrüstet): „Was, jetzt willst D' auf einmal
wieder gesund sein, wo ich g'rad die neue Medizin Hab'
machen lassen! Gibt's nicht! Die wird erst ansgetrnnken,
und wenn D' noch acht Tag' im Bett bleiben mußt!"

Fragliche Sehenswürdigkeit.

Fremder: „Gibt's denn hier gar keine Sehcns-
würdigkeiten!" — Wirt: „Ja, viel ivird's nit sein,
höchstens die Frau Bürgermeisterin, die hat 'mal 'n Preis
in der Schönheitskonkurrenz g'kriegt . , . dös ist aber schon
zwanzig Jahre her!" _

Doppelsinnig.

„Vergangene Woche ist inein Onkel gestorben. . .
übrigens hat er mir eine Forderung an Sie hinterlassen!"

- „Herzliches Beileid!"

Nach dem Gewitter.

südlich zog das Weiter weiter.

Wie das flammte, schnob und stritt!
Fenster auf! . . Der Molkenreiter
Nahm des Tages Schwüle mit.

Wie ein sonndurchglühter Schleier
Schleppt der Regen hinterd'rein,
Letzte Tropfen auf dem Weiher
Tanzen noch im Ningelreih'n.

Schwerbetaute Rosen nicken
Rot um einen Marmormann, —
Mag er noch so grimmig blicken,
Ihn umstrickt der holde Ban».

Sturmwind hat dem Kriegesgotte
Sein zermorschtes Schwert geraubt,
Und nun flattert wie zum Spotte
Eine Amsel ihm aufs K>aupt.

Pfeift ihm wieder seinen Willen
Eine Friedensmelodie,

Und ich denke sroh >m Snuen:
„Ist das nicht symbolisch — wie?

Arainplls