Fliegende Blätter (145.1916 (Nr. 3702-3727))

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Herbstwunsch. *—

Der Win- zaust mir -ie Haare,
Dem Winter schafft er Platz.
Lebt wohl, ihr letzten Stare,

Und grüßt mir meinen Schah!

Bis über's Iahr ihr wieder
Kehrt heim in's alte Nest,

Übt fleißig neue Lieder
Zum großen Friedensfest!

R. Genenncher.

E i n g e g a n g e n.

Herr (zum neuen Diener): „Wein können Sie trinken, da bin ich kein Knauser. Aber das schärfe ich Ihnen ein: Hier sind
zwei Fässer, das links ist für Sie, das rechts enthält etwas älteren Wein und ist ausschließlich für mich. Sobald Sie vom rechten
Faß für sich nehmen, sind Sie entlassen!" — Nach einiger Zeit geht der Herr, um nach den: Weinvorrat zu sehen. Er klopft zuerst
an das linke Faß: „Donnerwetter, bald leer! Der Kerl trinkt, weiß Gott, aus dem Faß, das ich ihm als das seinige bezeichnet habe!"

Man muß sich zu helfen wissen. Im Gerichtssaal.

Köchin (zu dem draußen stehenden Liebhaber): „Die Gnädige Richter: „Wie konnten Sie Ihren Nebenbuhler so roh miß-

hat mich in Gedanken eingeschlossen, Loisl — aber zum Glück habe handeln, das verstehe ich nicht!" — Angeklagter (achselzuckend):

ich Spargel gekocht — da kann ich Dir einige Stangen durch's „Sie sind halt nienmls verliebt gewesen, Herr Richter!"

Schlüsselloch zustecken!"_ _

Das geistreiche Gesicht.

Feldgrauer (geschmeichelt): „Ich muß doch 'ne intelligente Visage haben! Früher kriegte ich von den:
unbekannten Mädel nilr Zigarren . . . aber seitdem sie meine Photographie in Händen hat, schickt sie auch Zeitungen
ititb Bücher!" __

er Klausner saß traurig vor seiner Tür',
Als purpurn die Sonne verglühte.
„Den Tod" - so seufzte er - „sende mir!

Oes Gebens bin ich gar müde!

Für mich hat der Tag keine Blüten mehr.
Schwer lastet auf mir jede Stunde.