eine Zeitung, die er kaufte, erfuhr er
daun, was dies alles zu bedeuten hatte:
Sein geliebtes Vaterland bestand einen der
schwersten Kriege. . . Als aber abends die
^^gramme einen Sieg verkündeten und es „Fahnen heraus!" hieß,
"nntc seine Freude keine Grenzen. . . Hochbeglückt eilte er seinem
Cj ctl Stammtisch zu, tat Abbitte und stieß mit allen auf Sieg und
e,t glorreichen Frieden an in der festen Überzeugung, daß' alle
'e kleinen Unannehmlichkeiten des Lebens nur vorübergehend seien.
Hausfrau: „. . Den grünen Roek ivill ich Ihnen geben
und außerdem diese Samtbluse, die ich auch nicht mehr trage!"
Bettlerin (zögernd): „Aber, gnädige Frau, paßt denn das
auch zusammen?"
Q^icht, unter kloana Bua,
Unter’ 0oa(r und unter’ Kuab,
Unter’ Kab’ und unter Rund,
Alles is wohlauf und g’tund.
Anler Räus’l is im Stand,
Rat koan' Rift net in der Utand;
Drautren laaft der alte Brunn’
And no’ (cheint die alte Sunn'.
Alo a Ciab is, is koa Hot
And der Bäck’ backt ’s tägli' Brot
And beim UJirt kannst D’, wenn’s dir fehlt,
Ao’ a Räutcberl haben um's Geld.
Aer Herr Pfarrer lest fei' Amt,
s ewi’ Eiacbll brennt und flammt;
^Aenn er predigt grob und füast,
Schlaft iah' aa’ der alte Rias,
-3>^- UN üon JXngfÜ! -E-s
(Urtchl an Michl.)
Der Rerr Lehrer mit ’m Rohr
Prügelt d’ Causbuab’n wia zuvor;
Unter Sepp tagt ’s Abc,
Cuat net wohl und ehnder weh.
Statt ’m Adam dengelt d’ €v’,
Statt ’m ]ackl (ichelt d' üef’,
Und um’s Küahgras in der Jruah
Jahrt der UJafterl, unter Bua.
Rinter ’m Pfluag gebt der 5ranzo[’,
UJeitbin leucht’ (ei’ rote Rof,
Mit ’m IDittwag’n über d' Bruck
Jabrt dfr Ru([’ und der Kalmudc.
Alles gebt [ein’ rechten Bang,
Sürcht’ di’ net und fei net bang!
Jragtt D’ mi’ weg’n Amerika,
Sag’ i’, mir (an aa' no’ da.
Kimmt de ganze CUelt daher:
UJer viel Seind’ bat, hat viel 6hr',
Beist’ nur d' Zähn’ fest aufanand’,
Steh’ und fall’ fiir’s Uaterland!
Is der Ulinter aa’ voll Zorn,
Summer is no’ all'weil ’wor’n.
Und der Birnbaam neb’m Raus
Kriagi (cbo' Leb'n und treibt (cl)o' aus.
Uor [ein’ Kobel fitst der Star,
Pfeift (ei’ Lied wia alle ]ahr’.
Und der Sieg, der is uns g’wiR,
Ulenn der Rerrgott Rerrgott is.
Schau nur, dast der Kriag aus werd,
6h’ der Minier wiederkehrt;
Und bis D’ kimmft, hängt im Kamin
Recht a fette Speckwurlt d’rinn’.
105
€bcr1.
daun, was dies alles zu bedeuten hatte:
Sein geliebtes Vaterland bestand einen der
schwersten Kriege. . . Als aber abends die
^^gramme einen Sieg verkündeten und es „Fahnen heraus!" hieß,
"nntc seine Freude keine Grenzen. . . Hochbeglückt eilte er seinem
Cj ctl Stammtisch zu, tat Abbitte und stieß mit allen auf Sieg und
e,t glorreichen Frieden an in der festen Überzeugung, daß' alle
'e kleinen Unannehmlichkeiten des Lebens nur vorübergehend seien.
Hausfrau: „. . Den grünen Roek ivill ich Ihnen geben
und außerdem diese Samtbluse, die ich auch nicht mehr trage!"
Bettlerin (zögernd): „Aber, gnädige Frau, paßt denn das
auch zusammen?"
Q^icht, unter kloana Bua,
Unter’ 0oa(r und unter’ Kuab,
Unter’ Kab’ und unter Rund,
Alles is wohlauf und g’tund.
Anler Räus’l is im Stand,
Rat koan' Rift net in der Utand;
Drautren laaft der alte Brunn’
And no’ (cheint die alte Sunn'.
Alo a Ciab is, is koa Hot
And der Bäck’ backt ’s tägli' Brot
And beim UJirt kannst D’, wenn’s dir fehlt,
Ao’ a Räutcberl haben um's Geld.
Aer Herr Pfarrer lest fei' Amt,
s ewi’ Eiacbll brennt und flammt;
^Aenn er predigt grob und füast,
Schlaft iah' aa’ der alte Rias,
-3>^- UN üon JXngfÜ! -E-s
(Urtchl an Michl.)
Der Rerr Lehrer mit ’m Rohr
Prügelt d’ Causbuab’n wia zuvor;
Unter Sepp tagt ’s Abc,
Cuat net wohl und ehnder weh.
Statt ’m Adam dengelt d’ €v’,
Statt ’m ]ackl (ichelt d' üef’,
Und um’s Küahgras in der Jruah
Jahrt der UJafterl, unter Bua.
Rinter ’m Pfluag gebt der 5ranzo[’,
UJeitbin leucht’ (ei’ rote Rof,
Mit ’m IDittwag’n über d' Bruck
Jabrt dfr Ru([’ und der Kalmudc.
Alles gebt [ein’ rechten Bang,
Sürcht’ di’ net und fei net bang!
Jragtt D’ mi’ weg’n Amerika,
Sag’ i’, mir (an aa' no’ da.
Kimmt de ganze CUelt daher:
UJer viel Seind’ bat, hat viel 6hr',
Beist’ nur d' Zähn’ fest aufanand’,
Steh’ und fall’ fiir’s Uaterland!
Is der Ulinter aa’ voll Zorn,
Summer is no’ all'weil ’wor’n.
Und der Birnbaam neb’m Raus
Kriagi (cbo' Leb'n und treibt (cl)o' aus.
Uor [ein’ Kobel fitst der Star,
Pfeift (ei’ Lied wia alle ]ahr’.
Und der Sieg, der is uns g’wiR,
Ulenn der Rerrgott Rerrgott is.
Schau nur, dast der Kriag aus werd,
6h’ der Minier wiederkehrt;
Und bis D’ kimmft, hängt im Kamin
Recht a fette Speckwurlt d’rinn’.
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€bcr1.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Abenteuer eines Alt-Münchners" "Unverfroren"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1917
Entstehungsdatum (normiert)
1912 - 1922
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 146.1917, Nr. 3736, S. 105
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg