Kruzitürken, was war' jetzt dös!
A Sohlen ist durch und a Absatz
weg!" . . .
12) Tief geknickt kauft er sich nach- P.
mittags Leberflecke, Gummisohlen und Ab-
sätze und einen Dreifuß und wird jetzt sein eigener Schuster.
ie klugen gesenkt auf das glühheitze Pflaster,
Die schwere ilktenmappe unter'm klrm,
Paragraphen im stopf und das Herz voll klrger,
So ging ich nach Sinoschlntz durch die baffe.
Und sah nicht das Setummel rings um mich
Und Hörle nicht des Sommers tausendfachen stubelton,
Sing und sinnierte.
stlit einemmat — da war's vorbeigefiattert,
——? Der bchmetterling. ^—
San; dicht an meinem stopf ein Schmetterling,
der rih den Stick nach oben - und gan; plötzlich
fühlt' ich das Lebe» um mich — toll und laut
Sah ich den Schmetterling vor meinen klugen.
Und wie im laumel mutzt' ich plötzlich greifen
stlit beiden Händen nach dem bunten Sing,
klls mutzt' ich ihn erhaschen. —
Und tag im stinnstein - plump und unbeholfen -
Und alles lachte und ich fchämt' mich gräulich,
Zürnt’ erst dem Schmetterling und dann mir selber,
Senn schlietzlich erkannt' ich:
wie könnt' es auch kommen, datz ich so vermessen
stlit der schweren ilktenmappe am klrm,
Sen Paragraphen im Hirn
Und den Hrger im hegen,
Einen bunten lustigen Schmetterling Hab' fangen
wollen?!
f. finljn.
Gipfel der
(put Professor vergißt in einer Buchhandlung beim Fortgehen
aus derselben seinen Regenschirm. Nach geraumer Weile bemerkt
der Geschäftsinhaber der Buchhandlung des Herrn Professors ver-
gessenen Regenschirm. Der Geschäftsinhaber, welcher den Herrn Pro-
fessor nicht nur persönlich kennt, sondern auch dessen Wohnung iveiß,
ruft seinen Lehrbuben und beauftragt denselben, den vergessenen
Schirm sofort in die Wohnung des Herrn Professors zu tragen.
Als nun der Lehrbnbe an der Türe der Professörswohnüng an-
läutet, erscheint bald darauf im Rahmen der Türe das Dienstmädchen
mit der Frage: „Was gibt's'?" — Darauf der Lehrbnbe: „Herr
3 e v st reut h e i t.
Professor vergaß bei uns im Geschäfte seinen Regenschirm und ich
bringe denselben hierher in seine Wohnung." — Das Dienstmädchen
sagt: „Herr Professor ist noch nicht heimgekehrt, ich kann aber den
Schirm auf den Tisch in sein Arbeitszinimer legen." — Nach einiger
Zeit kehrt endlich der Herr Professor heim. Das Dienstmädchen hat
aber unterdessen ganz auf die Regenschirmgeschichte vergessen. Als
daher nun der Herr Professor sein Arbeitszimmer betritt und seinen
Regenschirm auf dem Tische liegend bemerkte, ruft er überraschend
aus: „Zum Kuckuck! Ich hatte doch meinen Regenschirm mitge-
nommen. Wieso ist der früher zu Hause als ich'?" — —
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A Sohlen ist durch und a Absatz
weg!" . . .
12) Tief geknickt kauft er sich nach- P.
mittags Leberflecke, Gummisohlen und Ab-
sätze und einen Dreifuß und wird jetzt sein eigener Schuster.
ie klugen gesenkt auf das glühheitze Pflaster,
Die schwere ilktenmappe unter'm klrm,
Paragraphen im stopf und das Herz voll klrger,
So ging ich nach Sinoschlntz durch die baffe.
Und sah nicht das Setummel rings um mich
Und Hörle nicht des Sommers tausendfachen stubelton,
Sing und sinnierte.
stlit einemmat — da war's vorbeigefiattert,
——? Der bchmetterling. ^—
San; dicht an meinem stopf ein Schmetterling,
der rih den Stick nach oben - und gan; plötzlich
fühlt' ich das Lebe» um mich — toll und laut
Sah ich den Schmetterling vor meinen klugen.
Und wie im laumel mutzt' ich plötzlich greifen
stlit beiden Händen nach dem bunten Sing,
klls mutzt' ich ihn erhaschen. —
Und tag im stinnstein - plump und unbeholfen -
Und alles lachte und ich fchämt' mich gräulich,
Zürnt’ erst dem Schmetterling und dann mir selber,
Senn schlietzlich erkannt' ich:
wie könnt' es auch kommen, datz ich so vermessen
stlit der schweren ilktenmappe am klrm,
Sen Paragraphen im Hirn
Und den Hrger im hegen,
Einen bunten lustigen Schmetterling Hab' fangen
wollen?!
f. finljn.
Gipfel der
(put Professor vergißt in einer Buchhandlung beim Fortgehen
aus derselben seinen Regenschirm. Nach geraumer Weile bemerkt
der Geschäftsinhaber der Buchhandlung des Herrn Professors ver-
gessenen Regenschirm. Der Geschäftsinhaber, welcher den Herrn Pro-
fessor nicht nur persönlich kennt, sondern auch dessen Wohnung iveiß,
ruft seinen Lehrbuben und beauftragt denselben, den vergessenen
Schirm sofort in die Wohnung des Herrn Professors zu tragen.
Als nun der Lehrbnbe an der Türe der Professörswohnüng an-
läutet, erscheint bald darauf im Rahmen der Türe das Dienstmädchen
mit der Frage: „Was gibt's'?" — Darauf der Lehrbnbe: „Herr
3 e v st reut h e i t.
Professor vergaß bei uns im Geschäfte seinen Regenschirm und ich
bringe denselben hierher in seine Wohnung." — Das Dienstmädchen
sagt: „Herr Professor ist noch nicht heimgekehrt, ich kann aber den
Schirm auf den Tisch in sein Arbeitszinimer legen." — Nach einiger
Zeit kehrt endlich der Herr Professor heim. Das Dienstmädchen hat
aber unterdessen ganz auf die Regenschirmgeschichte vergessen. Als
daher nun der Herr Professor sein Arbeitszimmer betritt und seinen
Regenschirm auf dem Tische liegend bemerkte, ruft er überraschend
aus: „Zum Kuckuck! Ich hatte doch meinen Regenschirm mitge-
nommen. Wieso ist der früher zu Hause als ich'?" — —
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die neuen Bezugschein-Stiefel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1917
Entstehungsdatum (normiert)
1912 - 1922
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 146.1917, Nr. 3747, S. 238
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg