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6b’s nocl) wer dachte, laben [echs
Rof>. Der Reft hing g’radewegs
Jim Schweif und an der Mahn'.

Zum Himmel auf flieg Pegafus.
begeistert ftrömt' der Lieder?iusi
In Jamben und Lrochä'n. . ..

ff

-l n S dem ? a g e b N ch e einer L INI b e»k o t >) U i st i II.

Bald darauf brachte mir der Vater unseres Mädchens eine
'Nchre prachtvollen Knhdiinger — es mar entsetzlich. . . .

Der v-err Derrer.

lautet. Die Rinder stürmen hinaus. Aber die Resl, das neue
Dienstmädchen vom Land, öffnet schon. Man hört einen schweren
bedächtigen Schritt im Gange verhallen. Die Rinder fluten zurück, wichtig
und geheimnisvoll flüstern sie durcheinander: „Der fjerr Vetter ist'si . . .
Der Herr Vetter!"

„Was denn für ein Vetter?!" sagt die Frau Rat erstaunt. „Sollte
am Ende gar Vetter Hugo . . .?>" — „Bder Vetter Theodor?!" meint er.

Da schaut der Ropf der Resl bei der Tür herein, halb verlegen, halb
erfreut wispert sie: „Mei' Herr Vetter is's — der Blasibauer von
Bibering!"

„Ja so!" sagen die Gatten zueinander, wie sie wieder geschlossen
hat. „Ihr Vetter!"

„Das finde ich schon merkwürdig I" setzt die Frau des Hauses miß-
billigend bei. „Schon am dritten Tag den Besuch ihres Vetters zu
empfangen! Die will wohl nach und nach einen förmlichen Fünfuhrtee
für ihre verwandten bei uns einrichten!"

„Und einen Mordsrucksack hat er dabei!" flüstert der kleine Willi
geschäftig.

Der Herr Rat denkt an das eben verzehrte Dorschengericht und eine
verlockende Eingebung fährt ihm plötzlich durch den Ropf. „Linen
M o r d s r u ck s a ck!" murmelte er. „Georgine, sollte er am Lude ... die
Resl macht mir einen sehr intelligenten und anhänglichen Lindruck" . . .

Seine Frau schwelgt auch bereits in dem nämlichen Gedanken, „fjmi"
meint sie. „Lin halbes hundert Lier und ein paar Pfund Butter wären
mir sehr angenehm" . . .

„Lin Stück Geräuchertes" —■ schwärmt er — „oder gar ein Schweins-
haxll"

„Was meinst Du?I" ruft sie unternehmend und etwas aufgeregt.
„Lin Schälchen Raffee könnte man riskiere»?!"

„Aber natürlich!" schmunzelt er eifrig und geht in's Nebenzimmer,
woher er mit seinen besseren Zigarren zurückkommt. „Rinder, daß Ihr
artig seid und schön die Hand hergebt — das sehen die Leute vom
Land gerne!"

„Ach!" sagt indessen die Frau Rat bereits in der Rüche bei dem
biederen Landmanu, der gerade einen Teller Suppe auslöffelt. „Aber,
Resl, warum führen Sie denn den Herrn Vetter nicht herein zu uns —
mein Mann lernt ihn doch auch gern kennen. . . und vielleicht trinkt
der Herr Vetter ein Schälchen Raffee gern?!"

Sie bemerkt dabei den Rucksack iu der Lcke uud stellt insgeheim
fest, daß er iu der Tat sehr verheißungsvoll aussieht.

„Ja, wann S' erlauben!" meint der Landmann, der mit seiner Suppe
fertig ist, und wischt sich den Schnurrbart. „An guaten Raffee mit a
schöna hex' trink' i' recht gern — wann i’ net verinkommodier'?!"

„Aber wo denken Sie denn hin?!" ruft die Frau Rat mit ihrem
süßesten Lächeln. „Rommen Sie doch herein! . . . Resl, das schöne Kaffee-
geschirr!" sagt sie dabei. — Die Resl schaut groß darein.

„Aber nur schnell!" lächelt die Frau Rat eifrig. „Das wäre noch
schöner, wenn wir den wackeren Manu so wieder gehen ließen I Machen
Sie nur rasch den Raffee fertig!"

Inzwischen ist drin»' schon großer und feierlicher Empfang. „Ah,
grüß' Gott, Herr Vetter!" ruft der Herr Rat und macht ein Gesicht,
wie wenn der Blasibauer von Bibering schon seit einem Vierteijahr-
hundert sein intimster Freund wäre. „Das ist nett, daß Sie auch einmal
hereinkommen! Nehmen Sie doch Platz — nein, nein, da auf dem
Sofa — ein gutes Zigarrl gefällig?!"

„Bin scho' so frei!" schmunzelt der Herr Vetter und greift in die
Schachtel.

wie die Zigarre dampft und der Kaffee daneben und ein schönes
Stück Kuchen auf dem Teller lacht, das die Resl schnell mit einem

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Pegasus, der Mai und die Dichter"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Verschlagwortung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Storch, Carl
Entstehungsdatum
um 1917
Entstehungsdatum (normiert)
1912 - 1922
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Weltkrieg <1914-1918>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 146.1917, Nr. 3748, S. 249

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