H-V.
DNer alte 0raf ging finiter durch das kjaus:
„Ladet die {Dörfer und (teilt Dachen
aus!
Denn über’n berg ftelgt die TIndreasnacht,
Die nimmer Tutes dem Sefchiecht gebracht.
Das Dnffeil kam, Word, Sturm und Detter-
fchiag,
Schuf nach der Ehronlk der Sndreastag I“
In's enge Turmgemach trat er darauf ein.
Sei Sergamenten in der Lampe Schein
Sas; dort fein Ältester hager, ftumm und
bieicif
Lind spann fiel) in der Diffenfchaften Seich.
„Das briiteft Du ob totem Leder hier" —
Sprach dumpf der Traf — „fchon feibft ge-
storben schier,
Indes Dein Sruder drauß' die Sraut sich wirbt
Und Dir das liecht der Erstgeburt verdirbt?
Hlfnft Du denn nicht des Unheils schwarzen Tag?l“
Der Sohn, der emsig aus den Schriften lag,
Fjob von den Suchern das gesenkte Ssupt
Lind lachte: „Sab' dergleichen nie geglaubt!
6ln „dies ater“ also, wie man's nennt?l
Ci, Vater, dah Ihr noch dergleichen kennt?!
Der In der Diffenschaften reinen Schosz
Lein FJaupt begrub, ist solchen Wahnes los.
Das sicht mich Lruder, Deib und Erbe an ? I
Hab' meinen Treuschwur hier der Dell getan!
End wies dabei mit ruhigem, stolzem Sinn
Äus seiner SSnde schwere Seihen hin. —
Doch als die Ehr aus zwölfe nächtens stand,
Siog durch den Dald heraus ein Feuerbrand.
Schalmeien klangen, Selterhus und Horn,
voraus den andern, stach den öilbersporn
Seck in die wehende Flanke ihrem Satz
Des jungen Trafen blühend Ehgenosz.
Das Sothaar floh wie Sold um ihren Leib.
-.'7. ’ -H-v
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DNer alte 0raf ging finiter durch das kjaus:
„Ladet die {Dörfer und (teilt Dachen
aus!
Denn über’n berg ftelgt die TIndreasnacht,
Die nimmer Tutes dem Sefchiecht gebracht.
Das Dnffeil kam, Word, Sturm und Detter-
fchiag,
Schuf nach der Ehronlk der Sndreastag I“
In's enge Turmgemach trat er darauf ein.
Sei Sergamenten in der Lampe Schein
Sas; dort fein Ältester hager, ftumm und
bieicif
Lind spann fiel) in der Diffenfchaften Seich.
„Das briiteft Du ob totem Leder hier" —
Sprach dumpf der Traf — „fchon feibft ge-
storben schier,
Indes Dein Sruder drauß' die Sraut sich wirbt
Und Dir das liecht der Erstgeburt verdirbt?
Hlfnft Du denn nicht des Unheils schwarzen Tag?l“
Der Sohn, der emsig aus den Schriften lag,
Fjob von den Suchern das gesenkte Ssupt
Lind lachte: „Sab' dergleichen nie geglaubt!
6ln „dies ater“ also, wie man's nennt?l
Ci, Vater, dah Ihr noch dergleichen kennt?!
Der In der Diffenschaften reinen Schosz
Lein FJaupt begrub, ist solchen Wahnes los.
Das sicht mich Lruder, Deib und Erbe an ? I
Hab' meinen Treuschwur hier der Dell getan!
End wies dabei mit ruhigem, stolzem Sinn
Äus seiner SSnde schwere Seihen hin. —
Doch als die Ehr aus zwölfe nächtens stand,
Siog durch den Dald heraus ein Feuerbrand.
Schalmeien klangen, Selterhus und Horn,
voraus den andern, stach den öilbersporn
Seck in die wehende Flanke ihrem Satz
Des jungen Trafen blühend Ehgenosz.
Das Sothaar floh wie Sold um ihren Leib.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der schwarze Tag"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1917 - 1917
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 147.1917, Nr. 3761, S. 91
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg