Fliegende Blätter (147.1917 (Nr. 3754-3779))

laufen und zu laufen und mit
den Füßen zu treten, was er
nur herausbrachte. Und siehe
da, auf diese Weise ging es,
wenn auch unter äußerstem
Kraftaufwands, vorwärts und
er kam dem Ufer näher und
näher.

Leine kserrin — das Guts-
besitzersmädl — die bei dem
Platsch in Angst um ihren Lieb-
ling in den Garten gelaufen
war, sah ihm erst einen Augen-
blick entsetzt und starr zu. Dann,
wie sie beobachtete, daß er ganz gut vorwärts kam, patschte sie
entzückt in die Händchen und rief: „Vater! Mutter! Seht nur,
der Luxl kann schwimmen!"

Da traten ihre Eltern in's Freie und lachten, als sie den

jungen Künstler sahen. Dieser
arbeitete sich mit Mühe und
Not an's Land und beutelte sich
dann, daß die Sprühtroxfcn nach
allen Seiten regenbogenschillernd
von ihm in die Luft sprudelten.

„Das ist aber ein braves
Hunderl I" sagte die Frau und
streichelte ihn; auch der Mann
lobte ihn und meinte: „So ist's
recht!,'Jetzt kann er sck.n den
Hnndsschwumm!"

Aber der junge Hund ver-
kroch sich gekränkt und mißmutig
und dachte: „Ach! Was versteht denn Ihr von meiner hoch-
strebenden Seele! Den „Hnndsschwumm", den „Hundsschwumm!"
Ich pfeif' auf den Hundsschwumm — fliegen Hab' ich
wollen!" — So geht's öfter einem. h.

Feldgrauer (zum Kameraden, der in Urlaub möchte): . Urlaub soll augenblicklich nur in besonders

dringenden Fällen gewährt werden." — „Das trifft bei mir zu . . . bei mei'm Onkel wird a Sau g'schlacht't!"

215