Fliegende Blätter (149.1918 (Nr. 3806-3031))

Wunsch.

Auf der Bühne.

Unterschied.

„Das ist eine Zigarre, die
Sie einem jeden Ihrer Bekann-
ten anbieten können." — „Ich
möchte aber eine haben, die ich
selber rauchen kann."

Aus einem wissenschaft-
lichen Gutachten.

. . . „Wenn der Kläger be-
hauptet, daß sich in dem ihm
vom Beklagten verkauften so-
genannten ,F i s ch p n d d i n g'
nichts vonFischen befunden
habe, so wird das widerlegt durch
die Tatsache, daß sich in der mir
vorgelegten Probemenge meh-
rere Gräten befunden haben."

Verkehrt.

„Meine beiden Töchter sind
krank Die eine hat Mandelent-
zündung und die andere hat sich
das Handgelenk verstaucht." -
„Das ist aber Pech!" — „Aller-
dings — um so mehr als die mit
dein entzündeten Halse Klavier
spielt und die mit dem verstauch-
ten Handgelenk singt."

Schauspielerin (vor der
Sterbeszene — stöhnend): „O,
mir ist zum Sterben übel . . und
da soll ich jetzt sterben!"

Bedingung.

Frau (die dnrchgcbrannt
war und reumütig zurückkehrtc):
„Also, Du willst Dich mit mir
nicht wieder versöhneil?"

Er: „Doch, wenn Du wieder
fortgehst!"

Größenwahn.

„Die Katze hat ja letzte Nacht
einen schauderhaften Lärm im
Garten gemacht" — „Ich glaub',
weil sie gestern unseren Kanarien-
vogel gefressen hat, meint das
Vieh jetzt, cs könnt' singen."

K r i c g s z c i t.

„Ist der Herr Müller zu
sprechen?" — „G'rad' hat er
sich au den Tisch gesetzt zum
Essen." — „Na, die paar Mi-
nuten kann ich ja warten."

„Schön haben wir uns znsalnmcng'richt't, Rest! Jetzt brauch-
ten wir nur noch jcd's a klein's Kröpferl — nacher tät' uns alles
für echt halten."

(Im Klub.) „Sehen Sie, der Baron Pumpwitz sitzt im Klubsessel,
als ob er Millionen zur Verfügung hätte, und der Kriegsgewinnler Müller,
wie wenn er jedem was schuldig wäre!"

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