Fliegende Blätter (149.1918 (Nr. 3806-3031))

uch grüßen unsere Fahnen
And unsere Kerzen mit.
Von Fenstern und Altanen
Folgt Liebe Eurem Schritt.

Die Ihr vier Jahr' im schwersten Streit
Der Überzahl gestanden seid,

Die Ihr — ein jeder hehr als Held —
Gerungen mit der halben Welt,

Euch Kämpfern ohne Wanken
Gilt unser heißes Danken.

Heimkehr.

So manche Narbenstirne,

Einst blond umwallt und braun,
Ist gleich dem Alpenfirne
Im Silberschnee zu schau'n.

So mancher Jüngling, dem einst kaum
Die Lippe schmückte weicher Flaum,
Ward reif und hart, ein ernster Mann,
Dem es die Schlachten angetan.

Euch allen hat das Leben
Den Weihekuß gegeben.

Die Ihr für uns gelitten,

Was noch kein Herz erlitt.

Die Ihr für uns gestritten.
Wie nie ein Arm noch stritt.
Nun tretet Ihr in unsern Kreis
And tausend Hände laut und leis
Amfassen Eure Schwielenhand
And segnen Euch für's Vaterland,
Das Eure Treu' gemessen
And nimmer wird vergessen.

Ihr edlen Äeldensöhne,

Du tapfere deutsche Schar,

Es strahlt in reiner Schöne,

Was Ihr uns brachtet dar.

Blieb treu nicht bis an's Ziel der Sieg,

Ihr siegtet tausendmal im Krieg —

Ihr habt ohngleichen mehr getan.

Als je ein Mund Euch danken kann.

Sei Lohn und Glück im Frieden
Der Heimat Euch beschieden!

Wilhelm Lerbert.

Standcsgc in ä ß.

Polizeidiener: „G'schwmd! G'schwind! Rastern und sein herricht'n!" — „Jesses, was is denn los?
— „A noble Verhaftung Hab' i'!"

Wir grüßen still in Ehren
Voll Trauer und voll Schmerz,
Die nimmer wiederkehren —
Manch' treu verblutet Herz.

Sie alle schließt im tiefsten Schreiir
Die Liebe ihres Volkes ein
And wahrt dort ivie ein Heiligtum
All' der Gefalleneir Nam' und Ruhm,
Zu ewigem Gedenken
Die Seele dreinzusenken.

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