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So hielten unentwegt und bnao
Dem gtaötfjaupt sie die Freue
End tranken mannhaft immer teer
So oft wie er, so fchnei! wie er,

Damit er nicht alleine war'.

Dnd rutschte einer von dem Sitz,

So kroch mit Kräften und mit Miß
hinauf er bald aufs neue.

Da endlich schlug es zwölf vom Furm.

Zetzt griff der Seist zum ksute
Dnd sprach: „Ich mußt' es sicher säst,

Daß Ihr mich nicht im Stiche laßt.

Pjabt Dank von Eurem stillen Säst!

Ich bin erlöst durch Eure Freu!"
Draus schwand er in sein Srab wie Spreu,
Drin er zufrieden ruhte.

Doch wo ein Katsherr kam nach kfaus,

Da schalten um die Mette
Die Krauen ob der späten Stund'.

Er aber sprach mit frohem Lund:

„Die gab es einen ediern Sund.

Mir wichen und wir wankten nicht.

Denn dieser Schwips war Dtirgerpslichtl"...
Dann stieg er stolz zu Sette. n.

K » r z.

Der Schwiegervater schreibt seinem Schwiegersöhne, einem
Professor: „Wenn's ein Jnngc ist, so telegraphiere! Jst's ein
Mädchen, so genügt ein Brief." Nun war's ein Pärchen. Da
telegraphiert der Professor: „Hnrrah, ein Junge! Brief folgt."

D i e R ä » l> e r.

tasim und Abdullah, zwei Räuber, die sich in einen Fremdem
Khan eingeschlichen hatten, beschlossen, einen Reisenden, der
in diesem Gasthaus abgestiegen war, zu berauben. Denn er machte
ihnen nach seinem Auftreten den Eindruck eines reichen Mannes.

Als fie- aber, während er schlief, in sein Gemach kamen, fanden
sie unter seinen Habseligkeiten, die sic in aller Eile dnrchwühltcn,
nichts als ein kleines goldenes Büchschen, das mit einem seltsamen
Pulver gefüllt war.

Kasim schnupfte davon, nieste und war vor den Augen Abdul-
lahs verschwunden. „Abdullah!" rief er kläglich. „Abdullah! Be
freie mich von dem bösartigen Zauber, den mir der hinterlistige
Fremde angetan hat! Ich sehe mich selbst nicht mehr und Du
siehst mich wahrscheinlich auch nicht mehr?"

„Nein!" antwortete Abdullah entsetzt. „Aber schrei nur nicht
so, sonst verrätst Du uns beide und wir sind verloren."

„So schnupf' Du doch auch!" jammerte da der hinterlistige
Kasim. „Dann sieht man wenigstens uns alle zwei nicht mehr."

Der törichte Abdullah folgte dem Rat und erkannte zu feinem
Entsetzen, das; nun er verschwand, gleichzeitig aber Kasim wieder
sichtbar wurde. Darin eben bestand die merkwürdige Wirkung
des Zaubcrpulvcrs.

Daraufhin fing nun Abdullah so jämmerlich zu schreien an,
daß Kasinl ans Angst schnupfte. Wupp, war er weg — aber Abdullah
da. Dermaßen ging das so lange fort, bis sie beide zu gleicher
Zeit schnupften und miteinander sichtbar wurden.

„Allah sei Dank!" riefen sie entzückt, Aber als sie sich um-
drehten, stand lachend der Fremde hinter ihnen und mit ihm der
Wirt samt seinen Knechten, welche die Räuber dermaßen dnrch-
prügelten, daß sie als Lohn für ihre Tat neben den geschwollenen
Nasen auch noch rote Schwielen genug auf dem Rücken davon-
trugcn.

Splitter.

Denn du Rat suchst, frage nicht jene, die bloß Meinungen,
sondern jene, die eine Überzeugung haben!

Hs ist der Segen und der Fluch der Phantasie, daß sie leichter
etwas herzaubern kann, was fehlt, als etwas wegdcnken, was da ist.

Ausdauer und Fleiß sind ein großer Schatz
Und manchmal der beste Talentersatz.

Kie kurz das Leben ist, sehen wir erst, wenn wir die verlorenen
Tage abrechnen.

Hs gibt Dichter, die uns zumnten, dort etwas zu denken, >vo
sie selber nichts gedacht haben.

„Hs ist nicht gut, daß der Mensch allein sei" — und doch ist
cs manchmal so gut, allein zu sein. «. «. w.

Ich bin so frei, ergebenst vorzutragen
Die erste Regel für ein Sinngedicht:

Was man in wenig Worten nicht kann sagen,

Das sag' man auch in vielen Worten nicht!

„Aber neunzig Jahre schon trägst Du nun,

Liebe Alte — was hast Du hier noch zu tun?" —

„Ich Hab' noch zu schaffen. Noch ist es nicht Zeit.

Es fehlt noch ein Knopf mir am Sterbekleid."

.Alb ttnfcrrid).

00
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der hartnäckige Geist"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Sattler, Joseph
Entstehungsdatum
um 1920
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1930
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 152.1920, Nr. 3891, S. 90

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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