Ein trotziges Wort.
4^at rin iLegnrr, mit Lrm du gerungen,
Dich durch tückische Arglist bedungen
And dns Liebste entristrn, was drin,
Lust dich nicht beugen uom Schicksnisstilchr!
Nichte dich auf an drin tranigen Spruche:
Nester gehastt als bemitleidet sein!
Presse zusammen dir knirschenden Zähne,
Würge hinunter die brennende Träne,
Schweig' und urrhehle der Welt deine Dein!
Stab ist der einzige Neichtum der Armen;
D'rnm sei stolz und verschmäh das Lrbarmrn!
Nester gehastt als bemitleidet sein!
And den Nieinen, die nach nichts misten
Von des Schicksals grausamen Schlüssen,
präge die Mahnung, die mutige ein:
Pacht ein Nedrängrr an eure Pforte,
Wappnet euch mit dem trotzigen Worte:
Nester gehastt als bemitleidet sein!
l!L iRnnftijÄi.
Gei vielen Menschen besteht die Bildung
nur in einem guten Gedächtnis. k. ®.
— ist sie auch beschwerlich,
Ziert sie dennoch jedermann,
Weshalb man sie andern ehrlich
Jederzeit empfehlen kann. paurr.
Hie neue Kunst besteht meist nur aus
Kunststücken. ffi. £.
Hann hebt er unser Denken recht empor,
Weint er mit einem Auge, der Humor.
Doch wir erleben manches, wie mir scheint,
Bei dem er still mit beiden Augen weint.
Älb. Voderich.
„Heu kenne ich genau", sagt man, wenn
man glaubt, genug schlechte Eigenschaften an
ihm entdeckt zu haben. ©. 3.
Überlegung sich als Regel
Wohl für jede Tat empfiehlt;
Doch nicht immer trifft den Kegel
Wer ani längsten nach ihm zielt.
M. Lantcrwein.
Alles geht vorüber — trösten sich viele
— auch das Glück der anderen. &. uobri.
An der Sucht, einen geistreichen Witz zu
machen, wird manche Taktlosigkeit begangen.
M. H.
aus den Becher nicht, der stehen blieb!
Schal ward der Dust, der gold'ne Glanz ward trüb.
Wie er dich auch berauscht beim lichten Fest,
Gieß aus den Rest!
Und glaub' das Märchen nicht von clv'gcr Treu'!
Zerriss'ne Fäden, knüpf' sie nicht aus's neu'!
Der Traum, der dich entzückt im blühenden Mai,
Er ist vorbei.
Nicht ewig trau're um verlorenes Glück!
Nie kehrt Gewesenes so schön zurück.
Leb' vorwärts! Laß Vergangenes — Glück und Pein
sein
Vergangen sein!
man hofft, soll man stets auf Enttäuschung gefaßt
und die nächste Hoffnung vorbereiten. T. nobel.
T. Ntsa.
Aas Lächerliche an mancher Sache ist nur die Ernsthaftigkeit,
mit der man sie behandelt. n. nobel.
ie Sanduhr ist nur dann von wert,
wird sie bei Leiten umgekehrt,
Und war lie fönst auch noch Io gut,
Sic geht nicht, wenn man dies nicht tut.
Denn, ist die obere hälfte leer,
So rinnt kein Sand nach unten mehr,
weil eben nach bestimmter Ml
Der Sand schon aller drunten ist.
D’rum ist man, wie sich leicht begreift,
Die jäfliiiuifm
Mit einer Sanduhr eingeseift,
weil man aus mancherlei Uer(eb'n
Darauf vergißt sie umzudreb’n.
„Die olle Sanduhr!“ hör' ich rings,
„Die ist veraltet!“ — Allerdings.
Doch habt ihr etwas nicht bedacht,
was mir besond're Sreude macht:
Gin alter Herr (ihr kennt ihn auch,)
Rat noch die Sanduhr im gebrauch,
— Der Sensenmann l Doch so ei» greis
Ist sehr vergeßlich, wie man weiß.
D'rum wird er sicher über[eb’n
Die Sanduhr richtig umzudreb’n,
Und ich gewinn’ mit einem Wort,
hin Slündlein hier, ein Sliindlein dort
Und habe, bis die Sense schwirrt,
Manch' lustig ssährlein profitiert.
Hermann Jranz.
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4^at rin iLegnrr, mit Lrm du gerungen,
Dich durch tückische Arglist bedungen
And dns Liebste entristrn, was drin,
Lust dich nicht beugen uom Schicksnisstilchr!
Nichte dich auf an drin tranigen Spruche:
Nester gehastt als bemitleidet sein!
Presse zusammen dir knirschenden Zähne,
Würge hinunter die brennende Träne,
Schweig' und urrhehle der Welt deine Dein!
Stab ist der einzige Neichtum der Armen;
D'rnm sei stolz und verschmäh das Lrbarmrn!
Nester gehastt als bemitleidet sein!
And den Nieinen, die nach nichts misten
Von des Schicksals grausamen Schlüssen,
präge die Mahnung, die mutige ein:
Pacht ein Nedrängrr an eure Pforte,
Wappnet euch mit dem trotzigen Worte:
Nester gehastt als bemitleidet sein!
l!L iRnnftijÄi.
Gei vielen Menschen besteht die Bildung
nur in einem guten Gedächtnis. k. ®.
— ist sie auch beschwerlich,
Ziert sie dennoch jedermann,
Weshalb man sie andern ehrlich
Jederzeit empfehlen kann. paurr.
Hie neue Kunst besteht meist nur aus
Kunststücken. ffi. £.
Hann hebt er unser Denken recht empor,
Weint er mit einem Auge, der Humor.
Doch wir erleben manches, wie mir scheint,
Bei dem er still mit beiden Augen weint.
Älb. Voderich.
„Heu kenne ich genau", sagt man, wenn
man glaubt, genug schlechte Eigenschaften an
ihm entdeckt zu haben. ©. 3.
Überlegung sich als Regel
Wohl für jede Tat empfiehlt;
Doch nicht immer trifft den Kegel
Wer ani längsten nach ihm zielt.
M. Lantcrwein.
Alles geht vorüber — trösten sich viele
— auch das Glück der anderen. &. uobri.
An der Sucht, einen geistreichen Witz zu
machen, wird manche Taktlosigkeit begangen.
M. H.
aus den Becher nicht, der stehen blieb!
Schal ward der Dust, der gold'ne Glanz ward trüb.
Wie er dich auch berauscht beim lichten Fest,
Gieß aus den Rest!
Und glaub' das Märchen nicht von clv'gcr Treu'!
Zerriss'ne Fäden, knüpf' sie nicht aus's neu'!
Der Traum, der dich entzückt im blühenden Mai,
Er ist vorbei.
Nicht ewig trau're um verlorenes Glück!
Nie kehrt Gewesenes so schön zurück.
Leb' vorwärts! Laß Vergangenes — Glück und Pein
sein
Vergangen sein!
man hofft, soll man stets auf Enttäuschung gefaßt
und die nächste Hoffnung vorbereiten. T. nobel.
T. Ntsa.
Aas Lächerliche an mancher Sache ist nur die Ernsthaftigkeit,
mit der man sie behandelt. n. nobel.
ie Sanduhr ist nur dann von wert,
wird sie bei Leiten umgekehrt,
Und war lie fönst auch noch Io gut,
Sic geht nicht, wenn man dies nicht tut.
Denn, ist die obere hälfte leer,
So rinnt kein Sand nach unten mehr,
weil eben nach bestimmter Ml
Der Sand schon aller drunten ist.
D’rum ist man, wie sich leicht begreift,
Die jäfliiiuifm
Mit einer Sanduhr eingeseift,
weil man aus mancherlei Uer(eb'n
Darauf vergißt sie umzudreb’n.
„Die olle Sanduhr!“ hör' ich rings,
„Die ist veraltet!“ — Allerdings.
Doch habt ihr etwas nicht bedacht,
was mir besond're Sreude macht:
Gin alter Herr (ihr kennt ihn auch,)
Rat noch die Sanduhr im gebrauch,
— Der Sensenmann l Doch so ei» greis
Ist sehr vergeßlich, wie man weiß.
D'rum wird er sicher über[eb’n
Die Sanduhr richtig umzudreb’n,
Und ich gewinn’ mit einem Wort,
hin Slündlein hier, ein Sliindlein dort
Und habe, bis die Sense schwirrt,
Manch' lustig ssährlein profitiert.
Hermann Jranz.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Splitter"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1920
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1930
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 152.1920, Nr. 3899, S. 174
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg