Fliegende Blätter (152.1920 (Nr. 3884-3909))

Das ^ifvl-LDaan.

Still liegt das Maar, düfter und [tuimn, als grollt' es,
Und starrt ins Leere, aller Schönheit feind;
gleich einem fluge, das steh blind geweint —

Derweil in bluten lichten Jfbendgoldes
Die ganze Ulelt rings zu versinken scheint.

In das Geheimnis seiner dunklen Liefe
Dringt Sonne nicht noch Mond. Kein Ohr erspürt,

Ob sich tief drunten noch das Leben rührt —

So reglos liegt es da, als ob es schliefe,

Und nie ein Sturm sein 5e1{enherz berührt.

Und doch hat einst, statt diesen dunklen 51uten,

Gin Lavastrom sein Kraterrund durchloht,

Hier weist — scheint es auch längst schon stumm und

tot —

Ob in der Asche der erlojch’nen Gluten
Dicht noch ein Sunke schlummert, düsterrot.

Gin Zwerglein nur! tief unter Aschendecken
Kaum glostend — doch ein teil von jenem Geist,
Der in der Grde dunklen Adern kreist,

Und — wollt’ er plötzlich sich zum Kiesen recken —
Den Jlammenfturm vermocht’ er neu zu wecken,

Der alle Schranken siegreich niederreiht.

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