desto besser lauft er." Mit der Andacht is aber heut 's Rechte net.
Vb wohl dös viele Bier und Fleisch und dös Lxtrapackl aa' wieder
'rei'kommt? Lndli' is Kircha aus und er sitzt bald beim Wirt,
„'s Packl," sagt der. „Hab i' scho' zum Jnschinier 'nausg'schickt;
der wohnt beim Kistlersepp." Dabei
kann er 's Lachen schier net verbeiß'«.
Uberhaupts kummt's 'm Bauern so
g'spassi' vür, daß d' Leut all'wei' so
lachen und tuscheln und auf eahn hin-
schau'n. Endli' kummt der Jnschinier«
„Grüaß Gott," ruaft der lsaberbauer,
„da bin i', da setzen 5’ Gahna Herl ’s
bsolz hab'n wir umig'setzt, bferrgott,
hab'n wir schwitz'» müass'n l Aber jetzt
is alles in Drdnung!" Da fangt dö ganz'
Stub'n 's Lachen an. „Was hab'n s'
denn jetzt, dö Depp'n, dö dummen," denkt er si', aber der Inschinier
lacht aa' mit und sagt — aber nimmer herrisch — „Bauer," sagt
er und tuat sein' Zwicker awi, „jetzt denkst Dir, i' hätt' no' mein'
Vollbart; kennst mj' no', den Kistlersepp? Meine zwoa Vettern,
dö am Mittwoch aus Dei'm kfof g'jagt hast, hab'n g'moant, Du
bist a geiziger Tropf. Aber i' Hab g'sagt, dös is der kfaberbauer
net. Da geh' i' selber mit, na' werd's sehg'n, wia er uns aus-
wart'I Und wirkli': 'gessen und 'trunken hab'n mer wia am Kirta.
3’ dank' Dir no' nachtragli' recht schö'
für d' Aufwartung und Bedienung, und
nix für unguat l"
Der Bauer hat zuerst d' Sprach' ver-
loren, aber glei' wieder g'sunden. „Lump
schlechter, miserabliger," schimpft er, „an-
zoag'n tu i' Di', eing'sperrt mußt wer'n!
Mei' Packl gib Herl" — „Dei' jdackl
kannst bei mei'm Weib hol'n, wenn D'
a Schneid hast", sagt der Sepp, „und
mit 'm Anzoag'n braucht's Dir aa' net
pressier« I Männer, habt's g'hört, was
er mi' g'hoaß'n hat?!" Der Bauer versteht den Wink, trinkt sein'
Krug leer und geht/
Seit der Zeit hat neamand mehr, der 's net mit ihm hat
verderben woll'n, vom Bahnbau red'n dürf'n. Und wia später die
wirkliche Kommission auf 'n lhof komma is, hat er g'sagt: „Zwoamol laßt si' der ksaberbauer net anführ'n", und hat s' mit
seine Knecht 'nausg'wors'n. Dafür aber hat er acht Tag' brummen müass'n, „ganz unschuldi'", wia er heut' no' sagt.
lill am ((leg l<eht die Kapelle,
0rünum[ponnen, grauverwitterf,
klon der Campe lanftem Cichte
Rotgebeimnisvoll durd)zi(lert.
Unter Schauspielerinnen.
„Wie können Sie gegen Ihre Kollegin nur einen solchen Haß
haben?" — „Vielleicht nicht? Hat mir doch die Person neulich,
als ich in der Szene in Ohnmacht liege, statt des Riechfläschchens
ein faules Ei unter die Nase gehalten !"
Schieber.
„Der Huber macht so großen Aufwand — was ist nur seine
Einnahmsquelle?" — „Trub!"
Goekhe.
Unzählbare setzt in Nahrung,
Ulas ein großer einst gesprochen,
hunderttausend Kleine nagen
geistig heut' noch an den Knochen.
o. e. tu.
llon Erinnerung umflochten,
hellt es mir das dunkle Ceben;
Schimmernd seh' ich meiner Eicbe
Kote Jfmpcl drüber schweben.
Reinhard Volker.
Störend.
„Warum gehen Sie denn nicht ins Theater, Herr Müller?" —
„Ich getrau' mir's nicht — ich rede im Schlaf!"
Trost.
„Der Pichler verbreitet über Dich das Gerücht, Du hättest zwei
Jahre im Gefängnis gesessen — aber laß Dir darüber keine grauen
Haare wachsen — den Pichler kennt man ja — dem glaubt jeder
nur die Hälfte!"
^lüch.
(Derke: Allzu große Habe
hier auf Erden selten frommt:
Selbst die größten werden kleiner,
(denn man ihnen nabekommt.
o. e. w.
Grammes .ßiliJ.
Birgt ein wundertätig Bildnis,
Schön und rein und himmlisch milde:
So in meines Herzens Klause
heg' ich dich in holdem Bilde.
V^engekliche (Dühe.
jOummheit tat sich einst maskieren,
(Im als (deisheit sich zu zeigen,
Hoch umsonst war all ihr Zieren.
Denn sie könnt' nicht — schweigen,
Rauer.
260
Vb wohl dös viele Bier und Fleisch und dös Lxtrapackl aa' wieder
'rei'kommt? Lndli' is Kircha aus und er sitzt bald beim Wirt,
„'s Packl," sagt der. „Hab i' scho' zum Jnschinier 'nausg'schickt;
der wohnt beim Kistlersepp." Dabei
kann er 's Lachen schier net verbeiß'«.
Uberhaupts kummt's 'm Bauern so
g'spassi' vür, daß d' Leut all'wei' so
lachen und tuscheln und auf eahn hin-
schau'n. Endli' kummt der Jnschinier«
„Grüaß Gott," ruaft der lsaberbauer,
„da bin i', da setzen 5’ Gahna Herl ’s
bsolz hab'n wir umig'setzt, bferrgott,
hab'n wir schwitz'» müass'n l Aber jetzt
is alles in Drdnung!" Da fangt dö ganz'
Stub'n 's Lachen an. „Was hab'n s'
denn jetzt, dö Depp'n, dö dummen," denkt er si', aber der Inschinier
lacht aa' mit und sagt — aber nimmer herrisch — „Bauer," sagt
er und tuat sein' Zwicker awi, „jetzt denkst Dir, i' hätt' no' mein'
Vollbart; kennst mj' no', den Kistlersepp? Meine zwoa Vettern,
dö am Mittwoch aus Dei'm kfof g'jagt hast, hab'n g'moant, Du
bist a geiziger Tropf. Aber i' Hab g'sagt, dös is der kfaberbauer
net. Da geh' i' selber mit, na' werd's sehg'n, wia er uns aus-
wart'I Und wirkli': 'gessen und 'trunken hab'n mer wia am Kirta.
3’ dank' Dir no' nachtragli' recht schö'
für d' Aufwartung und Bedienung, und
nix für unguat l"
Der Bauer hat zuerst d' Sprach' ver-
loren, aber glei' wieder g'sunden. „Lump
schlechter, miserabliger," schimpft er, „an-
zoag'n tu i' Di', eing'sperrt mußt wer'n!
Mei' Packl gib Herl" — „Dei' jdackl
kannst bei mei'm Weib hol'n, wenn D'
a Schneid hast", sagt der Sepp, „und
mit 'm Anzoag'n braucht's Dir aa' net
pressier« I Männer, habt's g'hört, was
er mi' g'hoaß'n hat?!" Der Bauer versteht den Wink, trinkt sein'
Krug leer und geht/
Seit der Zeit hat neamand mehr, der 's net mit ihm hat
verderben woll'n, vom Bahnbau red'n dürf'n. Und wia später die
wirkliche Kommission auf 'n lhof komma is, hat er g'sagt: „Zwoamol laßt si' der ksaberbauer net anführ'n", und hat s' mit
seine Knecht 'nausg'wors'n. Dafür aber hat er acht Tag' brummen müass'n, „ganz unschuldi'", wia er heut' no' sagt.
lill am ((leg l<eht die Kapelle,
0rünum[ponnen, grauverwitterf,
klon der Campe lanftem Cichte
Rotgebeimnisvoll durd)zi(lert.
Unter Schauspielerinnen.
„Wie können Sie gegen Ihre Kollegin nur einen solchen Haß
haben?" — „Vielleicht nicht? Hat mir doch die Person neulich,
als ich in der Szene in Ohnmacht liege, statt des Riechfläschchens
ein faules Ei unter die Nase gehalten !"
Schieber.
„Der Huber macht so großen Aufwand — was ist nur seine
Einnahmsquelle?" — „Trub!"
Goekhe.
Unzählbare setzt in Nahrung,
Ulas ein großer einst gesprochen,
hunderttausend Kleine nagen
geistig heut' noch an den Knochen.
o. e. tu.
llon Erinnerung umflochten,
hellt es mir das dunkle Ceben;
Schimmernd seh' ich meiner Eicbe
Kote Jfmpcl drüber schweben.
Reinhard Volker.
Störend.
„Warum gehen Sie denn nicht ins Theater, Herr Müller?" —
„Ich getrau' mir's nicht — ich rede im Schlaf!"
Trost.
„Der Pichler verbreitet über Dich das Gerücht, Du hättest zwei
Jahre im Gefängnis gesessen — aber laß Dir darüber keine grauen
Haare wachsen — den Pichler kennt man ja — dem glaubt jeder
nur die Hälfte!"
^lüch.
(Derke: Allzu große Habe
hier auf Erden selten frommt:
Selbst die größten werden kleiner,
(denn man ihnen nabekommt.
o. e. w.
Grammes .ßiliJ.
Birgt ein wundertätig Bildnis,
Schön und rein und himmlisch milde:
So in meines Herzens Klause
heg' ich dich in holdem Bilde.
V^engekliche (Dühe.
jOummheit tat sich einst maskieren,
(Im als (deisheit sich zu zeigen,
Hoch umsonst war all ihr Zieren.
Denn sie könnt' nicht — schweigen,
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Vermessungskommission"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1920
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1930
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 152.1920, Nr. 3907, S. 260
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg