Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
„Akkrat so, Herr Doktor I"

„Marten Sie doch: — Grundschuldforderungen und Kautionen,
soweit solche nicht zur Bestreitung der laufenden Ausgaben für
drei Monate dienen, eingesetzt?" —

Der Moosbauer klopfte aufs verschlossene Auvert: „Akkrat so
Hab' ich's einig'setzt, Herr Doktor."


„Dann, haben Sie in Frage 2 die noch nicht fälligen An-
sprüche aus während —"

„Aus während? Akkrat so —1"

„So warten Sie doch: — aus während des Veranlagungs-
zeitraums eingegangenen Lebens-, Kapital- und Rentenversicherungen,
soweit diese nicht mit Rücksicht auf die jährliche Prämienzahlung
den Betrag von tausend Mark übersteigt, ein-
gesetzt?"

'„Übersteigt eingesetzt — akkrat so Hab'
ich's g'macht, akkrat!"

„Dann, haben Sie in Frage 3 den wert
für Grundstücke, die nach dem ${. Dezember
von Todes wegen im Sinne der §§ I bis 4 des
Erbschaftssteuergesetzes vom 3. Juni, im Wege
der Erbteilung, von Eltern, Großeltern oder
entfernteren Voreltern, sowie auf Grund einer
ohne entsprechende Gegenleistung erfolgten Zu-
wendung unter Lebenden erworben sind und
soweit die Grundstücke dauernd land- oder
forstwirtschaftlichen oder gärtnerischen Zwecken
oder soweit bebaute Grundstücke Wohn- oder
gewerblichen Zwecken zu dienen bestimmt sind
und ihre Bebauung und Benutzung der orts-
üblichen Bebauung und Benutzung entspricht,
entsprechend eingesetzt?"

„Entspricht entsprechend - aaa-kraaat, Herr
Doktor, aaa-kraaat!"

So ging's weiter. Nach dem „Akkrat"
der letzten Frage meinte der Berater freilich:
„Db's nicht doch besser wäre, Moosbauer, Ihr
machtet das Auvert nochmal auf und ließet
mich —?"

„Jesses, Herr Doktor, g'rad' siech i's,
zwanz'g Eier hat s' gar 'einitan, die Bäuerin,
volle zwanz'g Stuck . . .1"

Am Tage nach dem letzten Steuertermin
traf der Moosbauer wieder mit seinem Nach-
barn zusammen: „Na, Moosbauer, wie hat's
'gangen mit dem Steuerbogen auf dem Rent-
amt ?"

„Alles ist falsch g'wesen!" sagte der Moos-
bauer fuchsteufelswild.

„hätt'st halt den Steuerdoktor vorher
g'fragt."

„Hab' i' ja — nix hat er g'wußt — a
damisch' Rindviech is er!"

„Mas sagst D', a Rindviech?"
„Aaa-kraaat I"

Zur selben Zeit packte der Steuerberater
daheim die „Unterlagen" aus.

„GH, Eier, Mehl und dies prächtige
Schmalz!" jubelte die junge Frau, „wie hast
Du denn das bekommen?"

„Durch ein — ein verschlossenes Auvert —
ein Rindvieh war das, Schatz, ein Rindvieh?"

„Wie, ein Rindvieh?"

„Akkurat, mein Schatz, akkurat! — Wo-
her anders als von einem Rindvieh kommt so
schönes Schmalz . .. ?" jriy maller.

SO
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Sommerfrische-Ersatz"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Traub, Gustav
Entstehungsdatum
um 1920
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1930
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 153.1920, Nr. 3915, S. 50

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
 
Annotationen