Im Eifer.
Glaubt's Ihr vielleicht, i' sei a Rindvieh? Da kommt's grad an den Rechten!
ReLnfaH.
Sie ist ein liebes, freundliches, kleines Dingel, das Mädchen,
mit dem ich nun seit Machen einhcrhatsche: gewiß I Aber es
geht doch halt einmal nicht, daß unsere Bekanntschaft ausartet.
Das möchte ich nun doch nicht, daß sie etwa gar meine, bei
mir eine letzte Zuflucht gefunden zu haben. Nein, nein: ich
werde ihr beibringen müssen, daß das ja ganz schön und gut war
mit den Tagen und Abenden, die wir gemeinsam verbrachten, daß
damit nun aber ein Ende gemacht werden müsse, Für mich dürfe
die Bekanntschaft mit ihr nur eine Episode gewesen sein. Ich habe
Eltern, die für mich schon jemanden rausgesucht haben. Ich habe
einen Berus, der mich voll in Anspruch nähme . . Aber wie das
sagen? Nun einfach eines Abends mit all dem Herausrücken? Das
kann ich nicht. Mir bräche das lferz, das geht nicht. Dazu ln.i
ich zu. . zu . . mitfühlend. . oder sagen wir schon: zu feig. Sie
würde große Augen machen und mich trübselig ansehen, sie würde
vielleicht gar weinen: aber das zu ertragen, dazu bin ich nicht
geschaffen. Und schreiben? Sie würde in nieine Mahnung kommen.
Es würde einen Auftritt geben. Das alles geht nicht. Trotzdem,
eine Lösung muß gefunden werden. Es wird höchste Zeit, daß
unsere Bekanntschaft die formen eines Verlobungsvorspiels ablegt.
Es wird allerhöchste Zeit, sageich. Ja, wenn si e dazu zu bewegen
wäre, vom Spielplatz meines Geschickes freiwillig abzutreten. Aber
ist daran zu denken? Ich glaube, sie mag mich leiden. Sie hat
nüch gern. lfm. lvenn nun dieses Zuneigungsgefühl mir gegen-
über ausgejätet würde? Es wäre ein Gxfer, das ich brächte.
Denn welcher Mann verzichtete gern auf Liebe und Achtung, auch
wenn diese beiden Dinge in ihrer Mirkung ihm Unannehmlichkeiten
bereiten? Aber, es müßte gebracht werden, dieses Vpfer. Plötzlich
stocke ich. Menn nun. . wenn nun. . Das wäre ein Megl Ein
steiniger, rauher, aber ein weg! — — — — — — —
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Glaubt's Ihr vielleicht, i' sei a Rindvieh? Da kommt's grad an den Rechten!
ReLnfaH.
Sie ist ein liebes, freundliches, kleines Dingel, das Mädchen,
mit dem ich nun seit Machen einhcrhatsche: gewiß I Aber es
geht doch halt einmal nicht, daß unsere Bekanntschaft ausartet.
Das möchte ich nun doch nicht, daß sie etwa gar meine, bei
mir eine letzte Zuflucht gefunden zu haben. Nein, nein: ich
werde ihr beibringen müssen, daß das ja ganz schön und gut war
mit den Tagen und Abenden, die wir gemeinsam verbrachten, daß
damit nun aber ein Ende gemacht werden müsse, Für mich dürfe
die Bekanntschaft mit ihr nur eine Episode gewesen sein. Ich habe
Eltern, die für mich schon jemanden rausgesucht haben. Ich habe
einen Berus, der mich voll in Anspruch nähme . . Aber wie das
sagen? Nun einfach eines Abends mit all dem Herausrücken? Das
kann ich nicht. Mir bräche das lferz, das geht nicht. Dazu ln.i
ich zu. . zu . . mitfühlend. . oder sagen wir schon: zu feig. Sie
würde große Augen machen und mich trübselig ansehen, sie würde
vielleicht gar weinen: aber das zu ertragen, dazu bin ich nicht
geschaffen. Und schreiben? Sie würde in nieine Mahnung kommen.
Es würde einen Auftritt geben. Das alles geht nicht. Trotzdem,
eine Lösung muß gefunden werden. Es wird höchste Zeit, daß
unsere Bekanntschaft die formen eines Verlobungsvorspiels ablegt.
Es wird allerhöchste Zeit, sageich. Ja, wenn si e dazu zu bewegen
wäre, vom Spielplatz meines Geschickes freiwillig abzutreten. Aber
ist daran zu denken? Ich glaube, sie mag mich leiden. Sie hat
nüch gern. lfm. lvenn nun dieses Zuneigungsgefühl mir gegen-
über ausgejätet würde? Es wäre ein Gxfer, das ich brächte.
Denn welcher Mann verzichtete gern auf Liebe und Achtung, auch
wenn diese beiden Dinge in ihrer Mirkung ihm Unannehmlichkeiten
bereiten? Aber, es müßte gebracht werden, dieses Vpfer. Plötzlich
stocke ich. Menn nun. . wenn nun. . Das wäre ein Megl Ein
steiniger, rauher, aber ein weg! — — — — — — —
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Im Eifer"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1920
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1930
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 153.1920, Nr. 3920, S. 89
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg