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Xn einem Kühlen <I nn n d e.
In einem kühlen gründe,
Da ging ein Mühlenrad.
Der Mlliler ilt verschwunden,
Der schwarz gemahlen hat.
gr hat mir Mehl versprochen
Schlohweiß und ohne?ehl. —
(setzt hat der Kerl „acht Wochen',
Und ich Kamel ka’ Mehl!
Ich muh nach Hause reisen
Zum Dachbarmüller hin, —
wie soll ich ihm beweisen,
Daß ich kein — Spitrel bin?!
fluch hält ich vorher herrlich
gern' an den Lag gebracht,
Ob dort auch wirklich „schwärzlich"
gemahlen wird bei Dacht,
hör' ich das Mühlrad rauschen,
So weih ich, was ich will:
Mit jenem Müller lauschen,
Dann war' mein Sehnen still.
H $. Halen.
Ü ber IN a ch t.
Schmierendirektor (durchs
Vorhangloch in den Zuschauerraum
scharrend!: „Schauderhaft, keine zehn
Personen! Na, die sollen sich nur nicht
muxen, heut' sind wir in der Mehr-
zahl!"
Der
Mathematiker.
Kolporteure „Für den Herrn war's wirklich die höchste Zeit, daß er das Buch
über „Die Verbesserung des Gedächtnisses" bei mir lauste , , . nicht weniger wie dreimal
hat er mir's bezahlt!"
Frau Oberlehrer sprach: „Edgar,
ich brauche zweihundert Mark, Du
mußt ein Nachthemd haben," — „Und
das kostet soviel, Rosalindc?" — „Ja,
Edgar — fünfzig Mark das Meter
Stofs," — „Was faselst Du, Rosalindc?
Fünfzig Mark das Meter Stoff, , ,
und brauchst zweihundert Mark? Willst
Du ernstlich behaupten, daß ich vier
Meter lang wäre?"
Da; flfiel*) und der latsche Zopf,
Ich habe Hochachtung vor beiden,
Sie sind vorzüglich, um den Kopf,
Dem haare fehlen, zu bekleiden.
Denn solche nackte, kahle blecken
Des Hauptes, rückwärts in der Mitte,
Dem lieben Dächsten zu verstecken,
Ist eine schöne, alte Sitte.
*) Perücke.
Aienden den (Drnschheik.
Und wer versteht, den Zopf zu schlingen,
Das flhel kunstgerecht zu schniegeln,
Der wird e; glänzend fertig bringen,
Das Dichtvorhand'ne vorzuspiegeln.
Die ander'n auf den Leim zu führen,
Den lieben Dächsten zu betrügen,
Macht, daß wir reine Freude spüren
Und unbeschreibliches Dergnügen.
Drum, muh ich in des Leben; Flöten
Dereinst auch meine haare lassen,
lind gehen dir die Locken flöten,
So wissen wir uns wohl zu fassen:
herzallerliebstes Zuckerschahel,
wir kaufen freudig, ohne Klagen,
Dir einen Zopf und mir ein flhel
Und werden sie mit würde tragen,
Hermann?ranr.
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Xn einem Kühlen <I nn n d e.
In einem kühlen gründe,
Da ging ein Mühlenrad.
Der Mlliler ilt verschwunden,
Der schwarz gemahlen hat.
gr hat mir Mehl versprochen
Schlohweiß und ohne?ehl. —
(setzt hat der Kerl „acht Wochen',
Und ich Kamel ka’ Mehl!
Ich muh nach Hause reisen
Zum Dachbarmüller hin, —
wie soll ich ihm beweisen,
Daß ich kein — Spitrel bin?!
fluch hält ich vorher herrlich
gern' an den Lag gebracht,
Ob dort auch wirklich „schwärzlich"
gemahlen wird bei Dacht,
hör' ich das Mühlrad rauschen,
So weih ich, was ich will:
Mit jenem Müller lauschen,
Dann war' mein Sehnen still.
H $. Halen.
Ü ber IN a ch t.
Schmierendirektor (durchs
Vorhangloch in den Zuschauerraum
scharrend!: „Schauderhaft, keine zehn
Personen! Na, die sollen sich nur nicht
muxen, heut' sind wir in der Mehr-
zahl!"
Der
Mathematiker.
Kolporteure „Für den Herrn war's wirklich die höchste Zeit, daß er das Buch
über „Die Verbesserung des Gedächtnisses" bei mir lauste , , . nicht weniger wie dreimal
hat er mir's bezahlt!"
Frau Oberlehrer sprach: „Edgar,
ich brauche zweihundert Mark, Du
mußt ein Nachthemd haben," — „Und
das kostet soviel, Rosalindc?" — „Ja,
Edgar — fünfzig Mark das Meter
Stofs," — „Was faselst Du, Rosalindc?
Fünfzig Mark das Meter Stoff, , ,
und brauchst zweihundert Mark? Willst
Du ernstlich behaupten, daß ich vier
Meter lang wäre?"
Da; flfiel*) und der latsche Zopf,
Ich habe Hochachtung vor beiden,
Sie sind vorzüglich, um den Kopf,
Dem haare fehlen, zu bekleiden.
Denn solche nackte, kahle blecken
Des Hauptes, rückwärts in der Mitte,
Dem lieben Dächsten zu verstecken,
Ist eine schöne, alte Sitte.
*) Perücke.
Aienden den (Drnschheik.
Und wer versteht, den Zopf zu schlingen,
Das flhel kunstgerecht zu schniegeln,
Der wird e; glänzend fertig bringen,
Das Dichtvorhand'ne vorzuspiegeln.
Die ander'n auf den Leim zu führen,
Den lieben Dächsten zu betrügen,
Macht, daß wir reine Freude spüren
Und unbeschreibliches Dergnügen.
Drum, muh ich in des Leben; Flöten
Dereinst auch meine haare lassen,
lind gehen dir die Locken flöten,
So wissen wir uns wohl zu fassen:
herzallerliebstes Zuckerschahel,
wir kaufen freudig, ohne Klagen,
Dir einen Zopf und mir ein flhel
Und werden sie mit würde tragen,
Hermann?ranr.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Vergeßlich"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1920
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1930
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 153.1920, Nr. 3921, S. 96
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg