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Septemberglut lag sengend überm Parle,
Heiss war der Ritt durch gold’ne Ulmenhallen,
Am Springbrunn’ hatte jäh mich Schlaf befallen —
Ein Schlaf, der mir ein süsses Rätsel barg! —
War’s Wirklichkeit — war’s nur ein Traumesspiel?
Ein Mündlein neigt’ sich über mich — so linde,
Zart wie ein Hauch, als ob, gelöst vom Winde,
Ein Rosenblatt mir auf die Uppen fiel.
Wer war’s? — Des Herzogs jüngstes Töchterlein
Schien mir beim Morgenritt heut’ hold gewogen
Herz, spanne nicht zu hoch der Hoffnung Bogen,
Je tiefer würde die Enttäuschung sein!
Cupido — der du dort vom Postament
Ewig nur zielst, und dennoch mich getroffen,
Verrate mir: Ist allzu kühn mein Hoffen,
Das einzig nur der Einen Namen nennt ?
Beim Pfänderspiel und Tanz am Wiesenhang
Sucht’ ich ein Aug’ nur — doch zur Seite irrt’ es —
Heiss glühte ein Gesicht, ein süss verwirrtes —
Sie ist’s, sie ist’s — Cupido habe Dank!
Ob sie sich kalt jetzt und unnahbar zeigt,
Beim Heimweg will ich ihr ein Wörtlein sagen —
Horch! — Schon beginnt die Nachtigall zu schlagen,
Die Dämm’rung sinkt — der Stern der Liebe steigt!
T. Resa.
Ganz wirr vom Schlaf — beschämt gesteh' ich rnir’s —
Fuhr ich empor, das Herz voll süssem Schrecken:
Horch! — Kam ein Laut nicht aus den Taxushecken,
Als lachte man des blöden Kavaliers ?
War’s nur der Wind, der durch die Zweige rauscht,
Die tief hernieder hangen lässt die Weide?
Schimmerte ’s nicht durchs Laub wie lichte Seide,
Die sich um lilienschlanke Hüften bauscht ?
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Septemberglut lag sengend überm Parle,
Heiss war der Ritt durch gold’ne Ulmenhallen,
Am Springbrunn’ hatte jäh mich Schlaf befallen —
Ein Schlaf, der mir ein süsses Rätsel barg! —
War’s Wirklichkeit — war’s nur ein Traumesspiel?
Ein Mündlein neigt’ sich über mich — so linde,
Zart wie ein Hauch, als ob, gelöst vom Winde,
Ein Rosenblatt mir auf die Uppen fiel.
Wer war’s? — Des Herzogs jüngstes Töchterlein
Schien mir beim Morgenritt heut’ hold gewogen
Herz, spanne nicht zu hoch der Hoffnung Bogen,
Je tiefer würde die Enttäuschung sein!
Cupido — der du dort vom Postament
Ewig nur zielst, und dennoch mich getroffen,
Verrate mir: Ist allzu kühn mein Hoffen,
Das einzig nur der Einen Namen nennt ?
Beim Pfänderspiel und Tanz am Wiesenhang
Sucht’ ich ein Aug’ nur — doch zur Seite irrt’ es —
Heiss glühte ein Gesicht, ein süss verwirrtes —
Sie ist’s, sie ist’s — Cupido habe Dank!
Ob sie sich kalt jetzt und unnahbar zeigt,
Beim Heimweg will ich ihr ein Wörtlein sagen —
Horch! — Schon beginnt die Nachtigall zu schlagen,
Die Dämm’rung sinkt — der Stern der Liebe steigt!
T. Resa.
Ganz wirr vom Schlaf — beschämt gesteh' ich rnir’s —
Fuhr ich empor, das Herz voll süssem Schrecken:
Horch! — Kam ein Laut nicht aus den Taxushecken,
Als lachte man des blöden Kavaliers ?
War’s nur der Wind, der durch die Zweige rauscht,
Die tief hernieder hangen lässt die Weide?
Schimmerte ’s nicht durchs Laub wie lichte Seide,
Die sich um lilienschlanke Hüften bauscht ?
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Rokoko"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1921
Entstehungsdatum (normiert)
1916 - 1926
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 154.1921, Nr. 3955, S. 157
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg