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Oberbayrisches Italienisch. Ein gntsitnicrter Bürger aus einem
oberbayrischen Städtchen unternahm vor dem Krieg eine von seinen
Mitbürgern viel bewunderte Reise nach Italien. In einem Cafe
Härte er eine Weile dem Gespräch der Gäste zu. Endlich bemerkte
er, daß ans den Rnf: Cameriere, ancora una tiottiglia! regelmäßig
eine Flasche Wein ans den Tisch kam. „Und", so erzählte er die Ge-
schichte weiter, „da Hab' i' glci' aa' g'schrie'n wie aa' cchta Italien« :
Owa, bringen S' mir a' eine Ankora!"

*

. . . aber wahr. In einem Dorf siedelte sich eine Witwe aus
Berlin-Schöneberg an und warf sich in Anbetracht der ländlichen
Verhältnisse auf die Hühnerzucht. Die ersten Hühnchen schlüpften
trotzdem aus. Nach einigen Tagen kam die Witwe aus Berlin-

Schoneberg händeringend, mit Tränen auf den Wangen zur Nach-
barin und klagte: „Ach Jott, ach Jott, was mach' ich nur mit den
Kücken? Sie sterben alle. Drei sind schon tot. Was mach' ich mir,
liebe Frau!" — „Ja", sagt die Nachbarin, Sic werd'u ihna schon
nix z' fress'n geb'n." — „Essen?" fragte erstaunt die Witwe aus

Berlin-Schöneberg, essen? Die saugen doch au der Alten??! . . ."

*

Im Kurtheater zu Bad T . . . werden die „Gespenster" gegeben.
Vor mir sitzt ein Paar, wie sic heute in Kurthcatcrn üblich sind.
Sie folgt interessiert dem Gang der Handlung. Im zweiten Akt
wird sie unruhig, rückt hin und her, beugt sich vor. Gegen die
Mitte des dritten weckt sie ihr schlafendes Zubehör und flüstert:
„Aber Alfred, wo bleiben man bloß die Jcspcnstcr?"

Die Ausnahme.

„Ausgeschlossen, mein Herr, ich darf Sie nicht beim Herrn Direktor vorlassen. Glauben Sic denn, der ist
für jeden zu sprechen, der ihm bloß die Zeit stiehlt? Bloß die Frau Direktor darf ich 'reinlassen."

Auch ein Franzose.

„Ich wußte nicht, daß unser alter Nachbar Schulze auch ein Franzose ist. Wahrlich, man wird alt wie 'ne Kuh und lernt immer
was dazu." — „Wieso denn?" — „Na ja denn; neulich sah ich den Schulze vor einem Laden stehen bleiben, wo an der Türe das
Plakat hing: „Franzosen ist der Eintritt untersagt."" — „Na, und?" — „Und Schulze ging also ivirklich nicht herein."

Mir ward so manches Glück zersplittert,
Das Iugendfehnsucht heiß umwarb.
Für das ich jahrelang gezittert,

Bis ich es frevelnd selbst verdarb.

So mancher Traum ist mir zerronnen,
Umbrandet von der Wünsche Flut,
Verschüttet mancher klare Bronnen,
Darin der Gottheit Bild geruht.

An Deutschland.

Don Hermann Schilling.

Und dennoch Hab' ich durchgehalten
Und immer wieder mich ermannt
Und aller Wirrnis Spukgestalten
Mit blauem Himmel überspannt.

So darf auch dich der Schmer; nicht beugen.
Mein deutsches Volk, in deiner Not:
Gottvater wird dein Recht bezeugen
Und deiner Zukunft Morgenrot.

Darfst nun und nimmer bang erblassen
Vor der Befreiung Mannestat,

Mußt fest des Schicksals Hebel fassen
Und rückwärts dreh'n der Zeiten Rad.

Mußt aufersteh'n zu neuem Leben
Aus schweren Siechtums harter Haft
Und siegreich dich zur Sonne heben:
Auf Trümmern bau'n, ist deutsche Äraft.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Aufziehendes Gewitter"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Strauss, M.
Entstehungsdatum (normiert)
1923 - 1923
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Liebespaar <Motiv>
Stier <Motiv>
Gewitter

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 159.1923, Nr. 4066, S. 6

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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