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Tschumpolo, Mitglied der Arena Sternschuß, Direktor Stern-
0«f er In der Nähe Erfurts aus einem Weiher zog, ,, Attraktion

schuß angeboten, und die ganze Truppe erwartet von der n ^bitter-

riesenhafte Erfolge. Aber schon hat ftchwie fern , Männer

grollen die Leidenschaft angekündigt, die in dem Yerzen
durch das märchenhaft holde Weib erregt wird.

Kor's. Z) Und in der Tat, der Geschäftsgang übertraf die kühnsten Kal-
kulationen, zumal Sternschuß den bisherigen ersten Platz a -O Pfcnn g
in die doppelte Anzahl von Logenplätzen ä 1 Mark umgewan 7

auf welche das Volk, von Polizisten kaum in Schach gehalten, ström ,
dessen Zulauf bis in die sinkende Nacht sich selbst übertrumpft -

Aquaria war in Erfurts Munde, und niemand zählt die Volker,
nennt die Namen, die gastlich dort zusammenkamcn.

Ottilie Sternschuß badete ihre vom Geldwechseln an der Käst über-
müdeten Hände in Unschuld, des Direktors Lungenflügel, w h
Ausrufer fungierte, mußten vernickelt werden, Fm em . .

Herde wurde um zwei von Herrschaften abgelegke eeh> ^warb

die Arena erhob sich phönixgleich in den Äther, , . Jn crfol«lo3
kinen karmoisinroten Frack, wonach er schon seit Kinde g„Zahr-

gelechzt hatte, aber nach sechs anstrengenden Tagen^nergt-
markt seinem Ende zu, und die Arena Sternschuß z g ,

gen Magdeburg, wo ihrer das Unheil in Gestalt de 'Turs -Nor-
des Herrschers vonRylophonien, harrte, welcher dicNye , ,

furt inkognito besichtigt und in verzehrender Leidenschaft zu
renswerten Mägdelein, welches er zur Verschönerung ferne h
nächst schlagenden Lebensabends auserkor, entbrannt war. ^r I -
nachdem er mehrere fruchtlose Versuche, sich der herrlichen Ämfl
zu bemächtigen, unternommen hatte, der Arena Stern,chuß nach Magoe^
bürg nach und suchte aus gütlichem Wege mit Tschumpo o )
zuwerden, welcher dem Anerbieten des Fürsten eine Serie
Meinungen entgegenstemmte, wodurch dieser auf den Ausweg der -v -
zweiflung fiel und, nicht rastend noch ruhend, durch vermummte ©«1
die Seejungfrau zu entführen befahl, doch hatte er dabei zum Glu


für das fernere Gedeihen der Arena die
schnöde Rechnung ohne Tschumps
Wachsamkeit gemacht, welcher,
einem Scharfschieß-
Hund vergleichbar, auf
der Lauer lag und mit von
Zorn bebender Hand gezielten Re-
volverschüffen verteidigte, was
Bubenhand ihm zu ent-
reißen trachtete.

Um jene Zeit war es,

daß ein Unfall eintrat, ^

indem Irma, deren Eifersucht auf Aquaria ver- ^
stärkte Blasen trieb, von neuem in die schneidenden ( /

Stricke des Hasses auf die still duldende Nymphe '
verfiel, einen mit Schierlingsabsud gefüllten Pokal bereitstellte, welchen
sie der Schlummernden, um derselben den Garaus zu bereiten, einzu-
flößen geplant und, um ihrer verruchten Sache sicher zu sein, probiert
hatte, wobei sie durch versehentliches Hinunterschlucken von einer zu
groß geratenen Dosis des Gifttrunkes unter gräßlichen Qualen ihren
Geist aufgab, was zur Folge hatte, daß Tschumpolo erleichtert ob dieser
ihm schier unerquicklich gewordenen Last aufseufzte und sein Leben hin-
fürder an Aquarias Seite zu führen sich entschloß. Eine wie Sturmes-
toben hereingebrochene Blutvergiftung, welche er sich beim vertretungs-
weise Füttern der dressierten Seehunde an einem rostigen Nagel zuge-
zogen hatte und denselben für Tage besinnungslos in die Ortskranken-
kasse warf, vereitelte seine auf Aquarias Heirat abzielenden Pläne, denn
während er kn fiebernder Weise mit dem Sensenmanne rang, schlich
Fürst Garbatzy, der diesmal mit einem Gefolge von vierzig treu Er-
gebenen erschienen war, in die Arena Sternschuß, betäubte den patroul-
lierenden Finkenmüller mit Ehloraethyl und knebelte das Ehepaar
Sternschuß vermittels karbidgefüllter Socken. Noch in selbiger Nacht
ward Aquaria nach Rylophonien verschleppt.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Aquaria die Wassernixe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Virl, Hermann
Entstehungsdatum
um 1925
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1930
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 162.1925, Nr. 4147, S. 45

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