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Der energische Schaffner
„Sie müssen einschreitcn, Schaffner! Wir sitzen hier im Fraucn-
abtcil wie die Heringe, und außerdem sind Männer zwischen uns!"
~ „Die männlichen Heringe 'raus!"

Neuer jüdischer Fluch

- Verbunden sollst de sein per Radio dein Leben lang mit 'm
Esperanto-Kursus!

Schwäbischer Kindermund
Das Linale kommt mit der Neuigkeit heim: „Die Babett hat a
Kluse (Stecknadel) runterg'schluckt." - Die Eltern wundern sich, daß
Oie Kleine diese traurige Begebenheit so ruhig erzählt.— „Ha," meint
das Linale, „dees isch net schlimm,- 's Köpfle von dere Klus' war ja
nach unten."

Rettende Naivität

Der kleine Sportsinann

„Du führst jetzt den Großvater etwas spazieren, Max! Gib aber
acht, daß er in keine von den Wasserpfühen tritt, die sich draußen ge-
bildet haben!" — „Un-
besorgt ! Ich laß 'n sprin-
gen, Mutter!"

Ungeeignt
„Daß er immer nur
,Teure Amalie' schreibt
als Anrede!" — „War-
um ? DaS ist doch sehr
schön!" — „Ach was,
teuer! Was ist denn
heutzutage nicht teuer!"

Fritzchens Wissen
Fritzchens Papa ist
pädagogisch veranlagt.

Er examiniert sein
Söhnchen auf Wald-
spaziergängen und im
Biergarten, in: Feld
und auf der Heide. Da-
bei bekommt er aller-
hand zu hören,- denn
Fritzchen ist außerhalb der Schulbank sehr aufmerksam.

„Du hast wieder einmal beim Waschen nicht genügend Seife ver-
wendet, Fritzchen,- du scheinst im — hm, ja, in einem vergangenen
Jahrhundert zu leben. Was meinst du, hak es schon immer diese nütz-
liche Erfindung gegeben?" — „Nein, Papa." — „Womit haben sich
denn die Leute vorher gewaschen?" - „Mit Wasser, Papa." - „Ging
denn da der Schmutz weg?" - „Es gab keinen Schmutz." — „Aber
wieso, mein Kind?" — „Du hast zu Mama gesagt, man inüsse Onkel
Wilhelm entschuldigen,- früher hätte er auch eine weiße-Weste gehabt,
aber damals hätte es noch nicht diesen Schmutz in der Welt gegeben."

B e r u n g l ü ck t c r D a m e n t o a st
— Wollte ich hier noch ein Loblied auf die Schönheit des ver-
sammelteil Damenflors singen, so hieße das im wahrsten Sinne des
Wortes: „Eulen nach Athen tragen."

„Das war klug von Ihnen, Minna, daß Sie im Theater sitzen
blieben, als der Kronleuchter von der Decke stürzte und die wilde
Panik entstand ! Diese Geistesgegenwart hätte ich Ihnen gar nicht zu-
getraut!" sagt die Frau zu ihrem Mädchen. — „Ich Hab'gedacht, das

gehört zum Stück!"
antwortet es treuherzig.

Guter Rat
„Ich muß einen lük-
kenlosen Lebenslmif ab-
liefern, habe aber, wie
du weißt, zwei Jahre im
Gefängnis gesessen, daS
möchte ich natürlich ver-
schweigen." — „Dann
schreib doch: Trotz freie r
Station und geringer
Bedürfnisse konnte ich
zweiIahrc nicht aus-
komm en!"

Unverbesserlich
In einer Schule ist
Prüfung. Der Schul-
inspektor fragt einen
Knaben: „Wieviel ist
drei und vier?" Der
Knabe schweigt.

„Warum antwortet der Junge nicht?" fragt der Schulinspektor
den Lehrer. „Da haben Sie gerade den Dümmsten der Dummen
gefragt,- der denkt nur immer ans Kartenspielen — sechsundsech-
zig —. Vorhin erst habe ich ihm wieder ein Kartenspiel abgenom-
men." —

„Geben Sie mir einmal die Karten her!" -
Der Schulinspcktor zieht nun aus dem Kartenpäckchen den Herz-
könig und fragt den Knaben: „Wieviel zählt diese Karte?" -
Prompt bekommt er die Antwort: „Vier." —

„Richtig!" — Dann zieht er die Herzdame und fragt abermals
den Knaben: „Wieviel zählt diese Karte?" - „Drei." - „Richtig.
Wieviel macht das zusammen?" — „Sieben." - Dann gibt er dem
Knabeir eine Ohrfeige und fragt: „Weißt du, warum du die Ohrfeige
bekommen hast?" — „Weil ich keine zwanzig gemeldet habe!"

Vat erfo rgen

Der raffinierte Genießer
„Was? Dieser Banause ist beim Konzert des Meisters eingeschlafen?
Und ausgerechnet beim schöitsten Stück, bei Schumaitns,Träumerei' ?"
- „Wieso Banause? Der Mann hat das Stück sozusagen erleben
wollen..."

Woher soll er's wissen?

„Soeben erfahre ich, daß du dich auf der Straße geschlagen hast,
du Lümmel! Weißt du nicht, daß du aus guter Familie und anstän-
diger Leute Kind bist?" - „Davoit hast du mir bis jetzt nie etwas
gesagt, Vater!"

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Vatersorgen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Kreis, Julius
Entstehungsdatum
um 1925
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1930
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 162.1925, Nr. 4157, S. 172

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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