Erfordernis für die neueste Mode
- Wirklich ganz famoses Hotel hier, aber äh — äh — haben Sie auch Garage für meines Söhnchens Luftballon?
Jakobus Valöe
Eine heitere Anekdote aus seinem Leben / Von D. Zantner-Busch
m Jahre 1654 kam Jakob Balde,
der deutsche Horaz, als pfalzgräflicher Hof-
prediger nach Neuburg a. D., woselbst er im
Iesuitenstifke lebte und wirkte. Mehrere sei-
ner Werke, vermutlich sogar der beste Teil
seiner Gesänge, entstand dort.
Balde war ekir ebenso gelehrter wie jo-
vialer, dem Trünke ein ganz klein wenig all-
zu holder Mann, was natürlich das heil-
lose Entsetzen und viel Stirnrunzeln seiner jedenfalls viel, viel braveren
Mitbrüder im Kollegium erregte. Wohl auch manch eifrig Stoßgebet-
lein um das gefährdete Seelenheil des sündhaften Bruders gen
Himmel steigen ließ!-
Sogar der gestrenge Herr Rektor besagten Stiftes mußte sich, wie
er meinte, unbedingt zu dem peinlichen Verbote an den Dispensator
aufschwlngen, dem guten Bruder Balde nicht mehr als ein kleines,
ganz genau festgesetztes Quantum des köstlichen frischen Trunkes, den
die frommen Fratres in
Neuburg so verführerisch zu
brauen verstanden, zu verab-
reichen. —
Dem Sänger mit der ewig
trockenen Kehle, der ebenso
zart in lyrischen Gedichten
fühlen wie in streitbarem
Eifer grollen konnte, dem
nebenbei sehr heiteren Iako-
bus Balde konnte das natür-
lich nicht ganz genügen. Er sann in einsamer Zelle auf Abhilfe, und
diese ersehnte Abhilfe kam ihm durch den Hl. Ignatzius, der in derStifts-
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- Wirklich ganz famoses Hotel hier, aber äh — äh — haben Sie auch Garage für meines Söhnchens Luftballon?
Jakobus Valöe
Eine heitere Anekdote aus seinem Leben / Von D. Zantner-Busch
m Jahre 1654 kam Jakob Balde,
der deutsche Horaz, als pfalzgräflicher Hof-
prediger nach Neuburg a. D., woselbst er im
Iesuitenstifke lebte und wirkte. Mehrere sei-
ner Werke, vermutlich sogar der beste Teil
seiner Gesänge, entstand dort.
Balde war ekir ebenso gelehrter wie jo-
vialer, dem Trünke ein ganz klein wenig all-
zu holder Mann, was natürlich das heil-
lose Entsetzen und viel Stirnrunzeln seiner jedenfalls viel, viel braveren
Mitbrüder im Kollegium erregte. Wohl auch manch eifrig Stoßgebet-
lein um das gefährdete Seelenheil des sündhaften Bruders gen
Himmel steigen ließ!-
Sogar der gestrenge Herr Rektor besagten Stiftes mußte sich, wie
er meinte, unbedingt zu dem peinlichen Verbote an den Dispensator
aufschwlngen, dem guten Bruder Balde nicht mehr als ein kleines,
ganz genau festgesetztes Quantum des köstlichen frischen Trunkes, den
die frommen Fratres in
Neuburg so verführerisch zu
brauen verstanden, zu verab-
reichen. —
Dem Sänger mit der ewig
trockenen Kehle, der ebenso
zart in lyrischen Gedichten
fühlen wie in streitbarem
Eifer grollen konnte, dem
nebenbei sehr heiteren Iako-
bus Balde konnte das natür-
lich nicht ganz genügen. Er sann in einsamer Zelle auf Abhilfe, und
diese ersehnte Abhilfe kam ihm durch den Hl. Ignatzius, der in derStifts-
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Erfordernis für die neueste Mode" "Jakobus Balde"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1925
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1930
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 162.1925, Nr. 4162, S. 226
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg