Der
wahre Grund
I>n Künstlercafe
gibt es am Stamm-
tisch der »Jungen"
hitzige Kämpfe der
einzelnen „Richtun-
gen". Nach einer
lebhaften Auseinan-
dersetzung des Ma-
lers pastelbach mit
dem genialen Neu-
töner Haudkgl steht
dieser beleidigt auf
und verläßt demon-
strativ das Lokal.
„Du hättest nicht
gleich so heftig sein
sollen, pastelbach",
meint bedauernd ein
junger Radierer, der
zum ersten Male in
diesem Kreise weilt.
„Keine Furcht,
mein Lieber," er-
klärt Haudigl la-
chend, „den Trick
kennen wir. Das
macht er immer so,
wenn er kein Geld bei
sich hat und ich für
ihn bezahlen soll."
Am Krankenbett
„ Ich mußSie eini-
ge Tage beobachten,
ehe ich inir ein siche-
res Urteil über Ihre
Krankheit bilden
kann!"
„Na, da sehen Sie
sich nur, Herr Dok-
tor!"
Etwas anderes
(Zum nebenstehenden Bilde)
Ein Großspeku-
lant, der durch Ge-
währung langfristi-
ger Kredite von sei-
ten der Banken reich
geworden ist, hat eine
Jagd gepachtet und
übt sich unter Anlei-
tung seines Jägers
imSchießen. Erzeigt
sich etwas langsam
dabei und wagt nicht
loszudrücken. „Tack
tack!" muntert ihn
der Förster auf, „hier
gibt's nicht ,Drek
Monate Ztess!"
Zirkusgespräch
„Die Pferde, die
im Zirkus auftreten,
sind Künstler, nicht
wahr, Papa?"
„Gewiß sind sie
Künstler!"
„Kommt von de-
nen auch der Kunst-
dünger?"
Das Rennen
„HabenSie schon
mal ein Sechstage-
rennen mitgemacht?"
„O ja, ich hatte
mal einem zwanzig
Mark geliehen, da
bin ich sechsTagege-
rannt, um sie wieder-
zukriegen!"
Anspruchsvoll
Zacharias Brust-
fleck kauft sich bei
einem Trödler für
vier Mark fünfund-
siebzig einen alten
Anzug. Nach einer
Weile kehrt er wut-
schnaubend in das
Geschäft zurück. „Da
sind ja Wanzen in
dem Anzug, den Sie
mir verkauft haben",
schreit er.
Der Trödler steht
ihn ruhig an und
erwidert gelassen:
„Wollen Sie viel-
leicht für Ihre vier
Mark fünfundsieb-
zig Kanarienvögel
im Anzug haben?"
Schlechtes
Gewissen
-Ja, Frau Schul-
ze, es wird jetzt ange-
strebt, unüberwind-
liche Abneigung als
EhescheidungSgrund
einzuführen."
„Abersollendenn
alle Ehefrauen zu
Geschiedenen ge-
macht werden?"
229
wahre Grund
I>n Künstlercafe
gibt es am Stamm-
tisch der »Jungen"
hitzige Kämpfe der
einzelnen „Richtun-
gen". Nach einer
lebhaften Auseinan-
dersetzung des Ma-
lers pastelbach mit
dem genialen Neu-
töner Haudkgl steht
dieser beleidigt auf
und verläßt demon-
strativ das Lokal.
„Du hättest nicht
gleich so heftig sein
sollen, pastelbach",
meint bedauernd ein
junger Radierer, der
zum ersten Male in
diesem Kreise weilt.
„Keine Furcht,
mein Lieber," er-
klärt Haudigl la-
chend, „den Trick
kennen wir. Das
macht er immer so,
wenn er kein Geld bei
sich hat und ich für
ihn bezahlen soll."
Am Krankenbett
„ Ich mußSie eini-
ge Tage beobachten,
ehe ich inir ein siche-
res Urteil über Ihre
Krankheit bilden
kann!"
„Na, da sehen Sie
sich nur, Herr Dok-
tor!"
Etwas anderes
(Zum nebenstehenden Bilde)
Ein Großspeku-
lant, der durch Ge-
währung langfristi-
ger Kredite von sei-
ten der Banken reich
geworden ist, hat eine
Jagd gepachtet und
übt sich unter Anlei-
tung seines Jägers
imSchießen. Erzeigt
sich etwas langsam
dabei und wagt nicht
loszudrücken. „Tack
tack!" muntert ihn
der Förster auf, „hier
gibt's nicht ,Drek
Monate Ztess!"
Zirkusgespräch
„Die Pferde, die
im Zirkus auftreten,
sind Künstler, nicht
wahr, Papa?"
„Gewiß sind sie
Künstler!"
„Kommt von de-
nen auch der Kunst-
dünger?"
Das Rennen
„HabenSie schon
mal ein Sechstage-
rennen mitgemacht?"
„O ja, ich hatte
mal einem zwanzig
Mark geliehen, da
bin ich sechsTagege-
rannt, um sie wieder-
zukriegen!"
Anspruchsvoll
Zacharias Brust-
fleck kauft sich bei
einem Trödler für
vier Mark fünfund-
siebzig einen alten
Anzug. Nach einer
Weile kehrt er wut-
schnaubend in das
Geschäft zurück. „Da
sind ja Wanzen in
dem Anzug, den Sie
mir verkauft haben",
schreit er.
Der Trödler steht
ihn ruhig an und
erwidert gelassen:
„Wollen Sie viel-
leicht für Ihre vier
Mark fünfundsieb-
zig Kanarienvögel
im Anzug haben?"
Schlechtes
Gewissen
-Ja, Frau Schul-
ze, es wird jetzt ange-
strebt, unüberwind-
liche Abneigung als
EhescheidungSgrund
einzuführen."
„Abersollendenn
alle Ehefrauen zu
Geschiedenen ge-
macht werden?"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Etwas anderes"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1925
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1930
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 162.1925, Nr. 4162, S. 229
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg