I
Der enttäuschte Dichter
.Sieh, Eduard/ sagt ein Freund zu Herrn
Schulze,. deines heutigen fünfzigsten Geburts-
tages wird auch in der Zeitung gedacht!" —
„Ist's möglich, die Welt erinnert sich, daß es
einen Dichter Eduard Schulze gibt?" — .Frei-
lich, hier steht es: Unserem lieben Kegelbruder
Eduard Schulze zu seinem fünfzigsten Geburts-
tage herzliche Glückwünsche."
Unmöglich
DerOnkel hat die Ausgabe übernommen, sei-
nem siebenjährigen Besten die Großstadt Mün-
chen zu zeigen. Sie spazieren eben die breite Lud-
wigstraße hinab. — .Und siehst du, Maxl, dort
drüben ist die Blindenanstalt. Da lernen die
blinden Kinder ..." — .Onkel," ruft Maxl,
„diesmal willst du mich foppen!" — .Was??
Warum?" - .Das Haus hat ja Fenster!"
Ausverkauf
„Warum kostet denn dieses Kontobuch drei
Mark, während das da, das doch genau so stark
ist, vier Mark fünfzig kostet?" fragt der Kunde
in der Geschäftsbücherhandlung. - „Zn dem
billigeren Buch steht aus dem ersten Blatt ,Mit
Gott ft" antwortete der Verkäufer, „solche In-
schriften sind bei den Kaufieuten aus der Mode
gekommen. Darum verkaufen wir diese Bücher
bedeutend billiger."
Grüß dich Gott vielta ufcndma l,
Erker goldner Sonnen ftrahl
Uber fernen Gipleln !
Grüß dich Gott, du junger Tag,
/rüh erwachter Amfelfchlas
In verfchlaf’nen Wipfeln !
Grüß dich Gott, du Silbertau,
Perlen fchmudc der grünen Au
Auf verträumten Halmen !
Grüß dich Gott, du Irifcher Haudi
Uber Baum undBufch und Strauch,
Uber Dorf und Almen!
Grüß dich Gott, du lichtes Blau,
Hinter Hebeln feudit und grau
Schämig noch verborgen !
Grüß dich Gott vieltaufendmal,
Erfter goldner Sonnenftrahl,
Junger Frühlingsmorgen !
Kur d Sehra der
Zerstreut
„ Wann wünschen Sie morgen früh geweckt
zu werden?" — „Hm, ich werde zwar von selbst
immer zur rechten Zeit wach, aber der Sicher-
heit halber können Sie trotzdem fünf Minuten
vorher mal an die Tür klopfen!"
AufdemWege zum Ruhm
„Knoll, warum hast du dir denn für deine
Bücher das Pseudonym ,Knolle/ gewählt?" —
„Weil mein einsilbiger Bame dereinst für Sil-
benrätsel immer unverwendbar sein würde ..."
Berichtigung
„Werden alle, auch die inaktiven Mitglieder
eueres Vereins mit Musik beerdigt ?" — . Bein,
nur die verstorbenen!"
Der Empfindliche
„Was meinen Sie, was der Kerl mir für
ein Schimpfwort an den Kopf warf?" -
Rindviehs vielleicht?" — „Wie kommen Sie
darauf? Was fällt Ihnen ein. Sie Unver-
schämter!"
Geheuchelte Entrüstung
„Wenn Ihre Mama nicht gerade hierher-
sähe, würde ich Ihnen einen Kuß rauben!" —
„Schämen Sie sich, mein Herr! Übrigens ist
Mama kurzsichtig!"
243
Der enttäuschte Dichter
.Sieh, Eduard/ sagt ein Freund zu Herrn
Schulze,. deines heutigen fünfzigsten Geburts-
tages wird auch in der Zeitung gedacht!" —
„Ist's möglich, die Welt erinnert sich, daß es
einen Dichter Eduard Schulze gibt?" — .Frei-
lich, hier steht es: Unserem lieben Kegelbruder
Eduard Schulze zu seinem fünfzigsten Geburts-
tage herzliche Glückwünsche."
Unmöglich
DerOnkel hat die Ausgabe übernommen, sei-
nem siebenjährigen Besten die Großstadt Mün-
chen zu zeigen. Sie spazieren eben die breite Lud-
wigstraße hinab. — .Und siehst du, Maxl, dort
drüben ist die Blindenanstalt. Da lernen die
blinden Kinder ..." — .Onkel," ruft Maxl,
„diesmal willst du mich foppen!" — .Was??
Warum?" - .Das Haus hat ja Fenster!"
Ausverkauf
„Warum kostet denn dieses Kontobuch drei
Mark, während das da, das doch genau so stark
ist, vier Mark fünfzig kostet?" fragt der Kunde
in der Geschäftsbücherhandlung. - „Zn dem
billigeren Buch steht aus dem ersten Blatt ,Mit
Gott ft" antwortete der Verkäufer, „solche In-
schriften sind bei den Kaufieuten aus der Mode
gekommen. Darum verkaufen wir diese Bücher
bedeutend billiger."
Grüß dich Gott vielta ufcndma l,
Erker goldner Sonnen ftrahl
Uber fernen Gipleln !
Grüß dich Gott, du junger Tag,
/rüh erwachter Amfelfchlas
In verfchlaf’nen Wipfeln !
Grüß dich Gott, du Silbertau,
Perlen fchmudc der grünen Au
Auf verträumten Halmen !
Grüß dich Gott, du Irifcher Haudi
Uber Baum undBufch und Strauch,
Uber Dorf und Almen!
Grüß dich Gott, du lichtes Blau,
Hinter Hebeln feudit und grau
Schämig noch verborgen !
Grüß dich Gott vieltaufendmal,
Erfter goldner Sonnenftrahl,
Junger Frühlingsmorgen !
Kur d Sehra der
Zerstreut
„ Wann wünschen Sie morgen früh geweckt
zu werden?" — „Hm, ich werde zwar von selbst
immer zur rechten Zeit wach, aber der Sicher-
heit halber können Sie trotzdem fünf Minuten
vorher mal an die Tür klopfen!"
AufdemWege zum Ruhm
„Knoll, warum hast du dir denn für deine
Bücher das Pseudonym ,Knolle/ gewählt?" —
„Weil mein einsilbiger Bame dereinst für Sil-
benrätsel immer unverwendbar sein würde ..."
Berichtigung
„Werden alle, auch die inaktiven Mitglieder
eueres Vereins mit Musik beerdigt ?" — . Bein,
nur die verstorbenen!"
Der Empfindliche
„Was meinen Sie, was der Kerl mir für
ein Schimpfwort an den Kopf warf?" -
Rindviehs vielleicht?" — „Wie kommen Sie
darauf? Was fällt Ihnen ein. Sie Unver-
schämter!"
Geheuchelte Entrüstung
„Wenn Ihre Mama nicht gerade hierher-
sähe, würde ich Ihnen einen Kuß rauben!" —
„Schämen Sie sich, mein Herr! Übrigens ist
Mama kurzsichtig!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Grüß dich Gott vieltausendmal"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1925
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1930
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 162.1925, Nr. 4163, S. 243
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg