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„Sagen Se ma', wozu tragen Sie eijentlich ejal diesen blöden Pinsel uff'm Hut?" — »Ja, wissen S', Herr Baron, der Gamsbart, dös
is unser Monokel."

Herablassend

Hänschen ist mit seinenEltern in eine abgelegene, bescheideneSommer
frische gereist. Eigentlich hätte er gern gesehen, daß seine Eltern sich der
Familie seines Freundes Friß angeschlossen und Garmisch ausgesucht
hätten. Aber die höhere Gewalt hat entschieden

Eines Tages gibt cs ein Gewitter, nach dein ein prächtiger Regen-
bogen am Himmel steht. „Schau, Hänschen," weist ihn die Mutter
darauf hin, „was für ein riesiger Regenbogen!"

„Ja," antwortet Hänschen, „es ist alles mögliche für eine so kleine
Sommerfrische." Maro

Hinein gefallen

Ein Herr hat iin Erfrischungsraum des Stadttheaters ein Spezial-
getränk bestellt. Es sieht sehr schön aus, schillert grün und violett und
ist ein großes Likörglas voll. Er schüttet es auf einen Zug hinunter.
Seine Augen weiten sich, er springt vom Tisch auf und in drei Sähen
an den Tresen, „pfui Teufel!" schreit er, „das soll eine Erfrischung
sein? .Lebensweckcr' wagen Sie dies Zeug zu nennen?"

„Nun, wie ich sehe," antwortet ihm der Mann hinterm Tresen,
„sind Sie ja schon sehr lebhaft davon geworden!"

Die Schildkröte

Wonnebald hatte eine Schildkröte gekauft: er hatte sich schon seit
langem so sehr nach einem Lebensgefährten gesehnt. Auf eine Schild-
kröte war er deshalb verfallen, weil diese Tiergattung ihm unter allen

Haustieren die Gewähr des längsten Lebens bot. Sein weiches Gemüt
fürchtete sich davor, seinen Lebensgefährten sterben zu sehen.

„ Die wird fünfhundert Fahre alt!" hatte der Tierhändler gesagt, als er
die Schildkröte anWonnebald verkaufte, und glückstrahlend hattcWonnc-
bald errechnet, daß es ihm keinesfalls bcvorstehe, das Tier zu überleben.

Das war im vorigen Fahr. Bor ein paar Tagen starb die Schild-
kröte. Fassungslos vor Schmerz eilte Wonnebald zum Tierhändler:
„Sie haben doch gesagt, sie würde fünfhundert Fahre alt werden!"

„Na ja," antwortete der Händler, „vierhundertneunundneunzig war
sie doch schon alt." j. B'.

Das Furchtbarste

Es gibt Tage, wo einem alles schief geht. Zapferl hatte so einen Tag.

Nicht nur, daß er sich beim Baden einen Sonnenbrand geholt hatte,
gegen den das Nessushemd des Herkules eine Wohltat war, er mußte
auch noch reisen. Und er mußte wegen Geldmangels .Vierter' fahren.
Und er mußte auf der harten Bank ausgerechnet neben einen Menschen
zu sitzen kommen, der nicht nur unaufhörlich redete, sondern ihn noch
dazu fortwährend heftig gestikulierend anpackte.

Zapferl zuckte jedesmal wie von einer glühendenBrennschere gezwackt
zusammen. Endlich wagte er zu sagen: „Möchten Sie nickt vielleicht
etwas vorsichtiger sein und mich womöglich gar nicht berühren,- ich habe
furchtbaren Sonnenbrand!"

Und da antwortete dieser Rlensch: „Das macht nichts, Herr Nach-
bar,- das ist ja nicht ansteckend!" Stä

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

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Titel/Objekt
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Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Wagner, Wolfgang
Entstehungsdatum
um 1925
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1930
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
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In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
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Fliegende Blätter, 163.1925, Nr. 4171, S. 14

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