man schob und stieß, bis eS schließlich zu lauten Auseinandersetzun-
gen kam.
Während deS Lärmes im Logengange stand der Komiker in der
Garderobe und schminkte sich um. „Kinder/ sagte er, „ihr. jollt mal
lehen, daß ich nobel bin. Heute zahle ich euch allen ein Souper!"
„Du kannst es leicht tun", bemerkte ein Kollege. „So ein Benefiz!"
„Ja was? Nett, nicht wahr?"
„Aber, wenn ihr erst wüßtet. Nicht nur ausverkaust,- alles über-
zahlt. Soll ich euck die Moneten zeigen?" und er zwinkerte mit den
Äuglein so verheißungsvoll. In demselben Augenblick stürzte der In-
ipizient atemlos herein.
„ Wissen Sie, meine Herren, waö los ist ? Dian prügelt sich draußen.'
„Ja, das wissen wir!"
„Woher wissen Sie das?"
„Hm, das ist ein kleiner Spaß von mir," sagte der Komiker, aber
er hütete sich, etwas hinzuzufügcn.
Merkst du etwas, geliebter Leser oder Leierin??
Vom Graufen
Auf Schloß Hubertus cT junge Frau
Geht mit 'n Förfchter durch die Au.
Der Förfchter hat an Hund bei (ich,
An Sdinauz, a recht a luftig'sViech.
Der is halt hinter d' Mäuferl her
Und 's Fanga fallt eahm gar net
Ichwer.
Hat er dann oane drinn' im Mäu,
Zoagt er f' voll Stolz dem Herrl
glei'
Und frißt P na auf mit Haut und
Haar,
Als ob's das beite Supperl waar.
Z'erlt denkt lieh d' Gräfin was im
(till'n,
Dann aber lagt P: „Um Gottes
will'n!
Herr Förffer! Grault es Sie denn
nicht ?"
Dermacht a ganz verdutztesGTicht:
„Mi' graufen ?" fagt er, „Sie fan
guat.
Wo's do' der S dt n a u z I frefl'n
tuat!"
Ernft Kreuzträger
Selbsterkenntnis
„Fräulein, können S' mir net bis morg'n drei Mark pump'n?"
„Ich kenn' Sie ja gar nicht!"
„WennS'mich kennen tä'k'n, möcht'ich's Ihnen gar net zumut'n!"
Auf m Berg
Der Brandner Max, der mit fein'
Kropf,
Der hat mi g'führt am Krottenkopf.
Die Ausficht war fo hell, fo weit.
Mein Gott, war dös a Herrlichkeit!
Net leicht hab' i was Sdiöner's
g'fehg'n . . .
Der Brandner is neb'n meiner g'leg'n
Und hat a Mordstrumm Schwarten»
mag'n
Bearbeit' recht mit Wohlbehag'n.
/,Mei,“ fag' i, „feid's denn ihr ganz
blind ?
Ma moant, dös g'freuet do' jed's
Kind,
Wann's licht die Berg' in ihrer Pracht.
Für en k da hat's der Herrgott
g'macht!"
Der fchaugt net auf vom Schwarten-
mag'n
Und ganz zufrieden hör' i 'n fag'n:
„I fag's, wie s is, san S' mir net bös —
Wilfen S', mir hab'n dös net für dös!'
O. J.
43
gen kam.
Während deS Lärmes im Logengange stand der Komiker in der
Garderobe und schminkte sich um. „Kinder/ sagte er, „ihr. jollt mal
lehen, daß ich nobel bin. Heute zahle ich euch allen ein Souper!"
„Du kannst es leicht tun", bemerkte ein Kollege. „So ein Benefiz!"
„Ja was? Nett, nicht wahr?"
„Aber, wenn ihr erst wüßtet. Nicht nur ausverkaust,- alles über-
zahlt. Soll ich euck die Moneten zeigen?" und er zwinkerte mit den
Äuglein so verheißungsvoll. In demselben Augenblick stürzte der In-
ipizient atemlos herein.
„ Wissen Sie, meine Herren, waö los ist ? Dian prügelt sich draußen.'
„Ja, das wissen wir!"
„Woher wissen Sie das?"
„Hm, das ist ein kleiner Spaß von mir," sagte der Komiker, aber
er hütete sich, etwas hinzuzufügcn.
Merkst du etwas, geliebter Leser oder Leierin??
Vom Graufen
Auf Schloß Hubertus cT junge Frau
Geht mit 'n Förfchter durch die Au.
Der Förfchter hat an Hund bei (ich,
An Sdinauz, a recht a luftig'sViech.
Der is halt hinter d' Mäuferl her
Und 's Fanga fallt eahm gar net
Ichwer.
Hat er dann oane drinn' im Mäu,
Zoagt er f' voll Stolz dem Herrl
glei'
Und frißt P na auf mit Haut und
Haar,
Als ob's das beite Supperl waar.
Z'erlt denkt lieh d' Gräfin was im
(till'n,
Dann aber lagt P: „Um Gottes
will'n!
Herr Förffer! Grault es Sie denn
nicht ?"
Dermacht a ganz verdutztesGTicht:
„Mi' graufen ?" fagt er, „Sie fan
guat.
Wo's do' der S dt n a u z I frefl'n
tuat!"
Ernft Kreuzträger
Selbsterkenntnis
„Fräulein, können S' mir net bis morg'n drei Mark pump'n?"
„Ich kenn' Sie ja gar nicht!"
„WennS'mich kennen tä'k'n, möcht'ich's Ihnen gar net zumut'n!"
Auf m Berg
Der Brandner Max, der mit fein'
Kropf,
Der hat mi g'führt am Krottenkopf.
Die Ausficht war fo hell, fo weit.
Mein Gott, war dös a Herrlichkeit!
Net leicht hab' i was Sdiöner's
g'fehg'n . . .
Der Brandner is neb'n meiner g'leg'n
Und hat a Mordstrumm Schwarten»
mag'n
Bearbeit' recht mit Wohlbehag'n.
/,Mei,“ fag' i, „feid's denn ihr ganz
blind ?
Ma moant, dös g'freuet do' jed's
Kind,
Wann's licht die Berg' in ihrer Pracht.
Für en k da hat's der Herrgott
g'macht!"
Der fchaugt net auf vom Schwarten-
mag'n
Und ganz zufrieden hör' i 'n fag'n:
„I fag's, wie s is, san S' mir net bös —
Wilfen S', mir hab'n dös net für dös!'
O. J.
43
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Selbsterkenntnis" "Vor dem Verhandlungssaal"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1926
Entstehungsdatum (normiert)
1921 - 1931
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 164.1926, Nr. 4199, S. 43
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg