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Viktor von Scheffel rum 100. veburtstag

M Vitt. d. Scheffel, geb. IL. II. J826, war jvitarbeiter Der fliegenden glätter non J847—1879

Ein neuer früljiing hielt das grüne £anö
(Tlit blauem fNai wie Seide überspannt.

Ein Jüngling schritt durch seinen Sorten hin,
Der als Student der Rechte in Rerlin
vor den Pandekten saß und — Verse schrieb,
6is es ihn packte, daß er nimmer blieb:

Ein Sehnen >og ihn, immerfort >u gehen
3n immer fleues, — alle Welt ru sehen!

(luti schritt er aus, und wurde doch nicht froh,
Es rief ihn überall und nirgendwo,
war es der Ruf des Walds, der sanft sich regte,
Der frühlingsmind, der sich aufs sterr ihm legte?
was war sein Ziel, was feiner Iräume Sinn?
So fragend schritt er durch den frühling hin.

In bunte Schenke trat vom weg er ein.

Ein fttägdlein reiiyte ihm den goldnen wein.
Um ihn war Lachen, Lautenklang und lanr.
Um blonde Zöpfe lag der stlaienkranj.

Und Lindenduft war seinen Sinnen nah
Und Rlütenrweige, als er träumend sah
3n blaue Rügen überm öccherrand
Und stumm ergriff die kleine weiße stand,
slun ward ihm leichtund schwer ingleich ums sterr,
Ihm wuchs zum Lied der neue, süße Schmer;
Und dankbar nahm die jugendfrohe Runde
Ves «fahrenden gesellen" Vichterkunde.

Ves Weges Veutung ward ihm heilig klar:

Va wußte er, daß er ein Richter war!

Dies Lied, das siegend um die sterren warb,
Dt seinem toten Sänger nimmer starb.

Sein Lied tont rot, es lockt und blüht und
ftngt,

Rlau weht derstimmel und dieSonne klingt—
Ihm folge, deuffches Volk, ru dir rurück:

In dir erwartet dich dein altes ölück!
ru stoßer stöhe wirst du neu erstarken,

Venkst du der Sänger, die dein Restes bargen.
Rm Wege doch, den er dir aufwärts weist,
Steht mahnend Ekkehards getreuer Seist:

„stur eins ist noch ru warnen,

Vas warnt sich nie genug:

Laßt nie mehr euch umgarnen
von fremdem Lug und Irug!"

Kols Srashep

frau Rvenliure nahm ihn bei der stand
Und führte ihn in deutsches rauberland.
ftun hörte er vergangner Zeit öesang,

Der bald ihm strömend aus dem sterren drang.

Im Schwadenlande lauschte er dem Lied,
jTlit dem sich einst ein Liebender verriet:
sterr Ekkehard, der aus dem Iwiele saß
Und für frau stadwig den virgilius las.
Imwelfchland war's, wo ihn dieSehnfucht rwang,
Vaß er das Lied der fernen steimat sang,
vom Funker Werner vor dem örasenschloß,

Der Liebe in Lrompetentöne goß,

Ris ihm sein Lied, das nimmer sie verließ,

Die schöne fttargareta gar erblies.

Er wird wohl recht haben
Gattin: „Kannst du mir einen Mann nennen, der mit ruhigem Ge-
wesen zu seiner Frau sagen konnte: Du bist das einzige Weib, das
ich je geliebt habe?"

Gatte: «Außer Adam wüßte ich keinen."

Geistesgegenwart

Herr Schmidtke wird von zwei Verbrechern heimgesucht, die unter
Bedrohung mit der Pistole seine Barschaft abverlangen. «Bedaure
lebhaft," sagt Schmidtke achsclzuckend, „bin momentan gar nicht bei
Kasse. Aber wenn ich Ihnen ein Dreimonatsakzept ausstellen darf?"

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Viktor von Scheffel zum 100. Geburtstag"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Rögge, Wilhelm
Entstehungsdatum
um 1926
Entstehungsdatum (normiert)
1921 - 1931
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 164.1926, Nr. 4202, S. 77

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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