Verblüffend einfache Lösung, weshalb Schlaumeiers alter, stupider Dackel in letzter Zeit fortgesetzt 1. Sieger in allen Schnelligkeitskonkurrenzen ist.
Bittere Pille
Altere Dame: „Denken Sie, Herr Dok-
tor, auf dem Ball habe ich fast die ganze
Zeit mit einem Jugendfreund getanzt!"
Herr: „War denn der alte Herr noch so
rüstig?"
Auf der Münchener Straßenbahn
Fahrgast vom Lande: „Zum Viehhof
möcht' i — was kost' dös?"
Schaffner: „Das kommt drauf an, wo
S' eing'stieg'n sin'!"
Fahrgast: „Beim hinter'n Türl."
Aufbau
„Was, du hast dir einen Stiefelzieher
gekauft?"
Student: „Ja, ich will mir allmählich
mein Zimmer selbst möblieren."
Im Museum
„Diese weibliche Mumie ist aber ganz
besonders vertrocknet!"
„Ja, das wird wohl eine sitzengebliebene
Prinzessin gewesen sein."
Gefährlich
„Wie macht sich denn Euer neuer Kritiker
bemerkbar?"
„Ach, seit der hier ist, herrscht eine riesige
Musenkindersterblichkeit."
praktisch
Herr Schmudicke erscheint im Asyl für
Obdachlose. Wie üblich wird er gefragt:
„Haben Sie kein Heim?"
„Das wohl, aber bei meiner Frau ist
heut' Groß-Reinemachen!"
M ä r ch e n z e i t
„Papa, ach kauf' mir ein Radio!"
Kindel, mein liebes, es geht doch auch so.—
Wenn dir der Vater ein Märchen erzählt,
Ist's g'rad' so lustig und 's kostet kein Geld.
Also, es war eine Königsstadt,
Die eine Hexe verzaubert hatt'.
Pferdchen mit Kutschen, die mußten erstarr'»...
„Papa — da könnt' man doch Auto fahr'n!"
Laß deine Rede, hör' zu, mein Kind:
Alle die Leute vom Hofgeflnd'
Rührten auch nicht einen Fingerzeig...
„Papa, ich weiß schon, das war ein Streik!"
Und die Prinzessin in Schläferreich
Ruhte mit Wangen so fahl und bleich,
War auch das Mündchen so weiß wie Gift...
„Papa, gelt, fetzt kommt ein Lippenstift?"
Nein — kam ein Prinz mit gar stolzer Schar,
Schaut' der Prinzessin langwallend' Haar,
War schier geblendet, das hatte er gern ...
„Papa, das ist doch ganz unmodern!"
Weckt' die Prinzessin — da war Hochzeit!
Pagen, die trugen das Schleppenklekd.. .
„Papa, ach Papa, ich frage dich was:
Schleppenkleid, bitte, was ist denn das?"
Kindel, pass' auf, ich sag' dir's genau:
Einst war der Rock ganz lang bei der Frau ...
Kannst dir's nicht denken? ... Ach quäl' mich
nicht so .. •
Komm, hier ist Geld — kauf' dir n Radio!
Karl Rabe
Im Hotel
Ober: „Wie fanden Sie das Beeffteak?"
Gast: „Als ich die Kartoffeln wegräumte."
Mißverständnis
Tochter (von der italienischen Hochzeits-
reise erzählend): „Als ich mit Eduard den
Berg hinaufritt, wäre ich beinahe ver-
unglückt. Der Esel wurde plötzlich eigen-
sinnig ..."
Mutter: „Was? Auf der Hochzeitsreise
schon?"
Rund um die Tipse
Tagtäglich trippelt sie zum Bürohaus,
tippelt sie die Treppen hinauf und tippt.
Tipp-tipp-hurra!
Sie mag wollen oder nicht, als Tipse
muß sie tun und schreiben, was er will, bis
auf den letzten Tippel - daran ist nicht zu
tippen! Denn besser er diktiert als sie!
Klappert sie zuviel mit der Maschine,
gibt's schwache Nerven, klappert sie zuviel
mit den Augen, schwache Herzen!
Er muß ihr dauernd scharf auf die Finger
sehen ihrer-Finger wegen!
Versteht sie sich beim Schreiben, liegt die
Schuld an ihr, ver„sieht" er sich beim Dik-
tieren, liegt die Schuld auch an — ihr!
Je mehr er sich selbst ihr verschreibt, um so
mehr darf sie sich verschreiben!
„Nimm dir eine Tipse!" riet ihm ein
guter Freund. „Topp!" sagte er, „das ist
ein guter Tipp!" und nahm eine nach seinem
Typ. So tippte sie sich langsam zu seiner
Ran — tippe.
Ein Schreibmaschinendiktat hat oft ähn-
liche Folgen wie das Versailler, nämlich
völlige Unterwerfung. Aber für den dik-
tierenden Teil. Kiki.
194
Bittere Pille
Altere Dame: „Denken Sie, Herr Dok-
tor, auf dem Ball habe ich fast die ganze
Zeit mit einem Jugendfreund getanzt!"
Herr: „War denn der alte Herr noch so
rüstig?"
Auf der Münchener Straßenbahn
Fahrgast vom Lande: „Zum Viehhof
möcht' i — was kost' dös?"
Schaffner: „Das kommt drauf an, wo
S' eing'stieg'n sin'!"
Fahrgast: „Beim hinter'n Türl."
Aufbau
„Was, du hast dir einen Stiefelzieher
gekauft?"
Student: „Ja, ich will mir allmählich
mein Zimmer selbst möblieren."
Im Museum
„Diese weibliche Mumie ist aber ganz
besonders vertrocknet!"
„Ja, das wird wohl eine sitzengebliebene
Prinzessin gewesen sein."
Gefährlich
„Wie macht sich denn Euer neuer Kritiker
bemerkbar?"
„Ach, seit der hier ist, herrscht eine riesige
Musenkindersterblichkeit."
praktisch
Herr Schmudicke erscheint im Asyl für
Obdachlose. Wie üblich wird er gefragt:
„Haben Sie kein Heim?"
„Das wohl, aber bei meiner Frau ist
heut' Groß-Reinemachen!"
M ä r ch e n z e i t
„Papa, ach kauf' mir ein Radio!"
Kindel, mein liebes, es geht doch auch so.—
Wenn dir der Vater ein Märchen erzählt,
Ist's g'rad' so lustig und 's kostet kein Geld.
Also, es war eine Königsstadt,
Die eine Hexe verzaubert hatt'.
Pferdchen mit Kutschen, die mußten erstarr'»...
„Papa — da könnt' man doch Auto fahr'n!"
Laß deine Rede, hör' zu, mein Kind:
Alle die Leute vom Hofgeflnd'
Rührten auch nicht einen Fingerzeig...
„Papa, ich weiß schon, das war ein Streik!"
Und die Prinzessin in Schläferreich
Ruhte mit Wangen so fahl und bleich,
War auch das Mündchen so weiß wie Gift...
„Papa, gelt, fetzt kommt ein Lippenstift?"
Nein — kam ein Prinz mit gar stolzer Schar,
Schaut' der Prinzessin langwallend' Haar,
War schier geblendet, das hatte er gern ...
„Papa, das ist doch ganz unmodern!"
Weckt' die Prinzessin — da war Hochzeit!
Pagen, die trugen das Schleppenklekd.. .
„Papa, ach Papa, ich frage dich was:
Schleppenkleid, bitte, was ist denn das?"
Kindel, pass' auf, ich sag' dir's genau:
Einst war der Rock ganz lang bei der Frau ...
Kannst dir's nicht denken? ... Ach quäl' mich
nicht so .. •
Komm, hier ist Geld — kauf' dir n Radio!
Karl Rabe
Im Hotel
Ober: „Wie fanden Sie das Beeffteak?"
Gast: „Als ich die Kartoffeln wegräumte."
Mißverständnis
Tochter (von der italienischen Hochzeits-
reise erzählend): „Als ich mit Eduard den
Berg hinaufritt, wäre ich beinahe ver-
unglückt. Der Esel wurde plötzlich eigen-
sinnig ..."
Mutter: „Was? Auf der Hochzeitsreise
schon?"
Rund um die Tipse
Tagtäglich trippelt sie zum Bürohaus,
tippelt sie die Treppen hinauf und tippt.
Tipp-tipp-hurra!
Sie mag wollen oder nicht, als Tipse
muß sie tun und schreiben, was er will, bis
auf den letzten Tippel - daran ist nicht zu
tippen! Denn besser er diktiert als sie!
Klappert sie zuviel mit der Maschine,
gibt's schwache Nerven, klappert sie zuviel
mit den Augen, schwache Herzen!
Er muß ihr dauernd scharf auf die Finger
sehen ihrer-Finger wegen!
Versteht sie sich beim Schreiben, liegt die
Schuld an ihr, ver„sieht" er sich beim Dik-
tieren, liegt die Schuld auch an — ihr!
Je mehr er sich selbst ihr verschreibt, um so
mehr darf sie sich verschreiben!
„Nimm dir eine Tipse!" riet ihm ein
guter Freund. „Topp!" sagte er, „das ist
ein guter Tipp!" und nahm eine nach seinem
Typ. So tippte sie sich langsam zu seiner
Ran — tippe.
Ein Schreibmaschinendiktat hat oft ähn-
liche Folgen wie das Versailler, nämlich
völlige Unterwerfung. Aber für den dik-
tierenden Teil. Kiki.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Verblüffend einfache Lösung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1926 - 1926
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 164.1926, Nr. 4212, S. 194
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg