Verschwort sind feit alter Zeit
die Liebe und der Tod.
Sie sind verbunden durch das Leid,
die Nacht, die ist ihr Feierkleid,
ihr Hatis, das ist die Not.
Linst ging die Siebe in die Welt
mit aufgehobnen Händen:
„Die meine Hand umsponnen hält,
die Seele, die mir früh zerfällt,
wem darf ich sie verschwenden?
Ich bin die Liebe, die sich gibt,
mich selbst will ich verhauchen
dem Gott, der meine Seele liebt
und meine Sünde mir vergibt,
ins Nichts zurückzutaiichen."
„Was stichst du hier, dti Nachtgesicht?"
vernahm sie herben Spott,
„Wir brauchen deine Seele nicht, .
hier gilt des Lebens Weltgericht,
der Tag ist unser Gott!"
Sie ging, verstoßen und verjagt,
tmd hat ganz still geweint.
Der Schmerz aus ihren Augen klagt',
den Rücken wandte sie verzagt
dem Leben, ihrem Feind.
Da ging die Liebe in die Nacht:
„Gib deinen Bruder mir!"
- Es Kat der Tod mit sanfter Macht
der Liebe Frieden dargebracht.
Die Stirne küßt' er ihr
und strich ihr übers Haar so mild.
Sie sprach: „Mein stiller Freund!
Du bist nicht schrecklich, wie man schilt,
dein Antlitz ist des Friedens Bild,
dein sanftes Auge weint." -
Sie waren lebensfremd von alters her,
die blaffe Liebe und der bleiche Tod.
Und immer war das Leben liebeleer -
vom Blut des Mords sind seine Wan--
gen rot. RolsGrashe»
197
die Liebe und der Tod.
Sie sind verbunden durch das Leid,
die Nacht, die ist ihr Feierkleid,
ihr Hatis, das ist die Not.
Linst ging die Siebe in die Welt
mit aufgehobnen Händen:
„Die meine Hand umsponnen hält,
die Seele, die mir früh zerfällt,
wem darf ich sie verschwenden?
Ich bin die Liebe, die sich gibt,
mich selbst will ich verhauchen
dem Gott, der meine Seele liebt
und meine Sünde mir vergibt,
ins Nichts zurückzutaiichen."
„Was stichst du hier, dti Nachtgesicht?"
vernahm sie herben Spott,
„Wir brauchen deine Seele nicht, .
hier gilt des Lebens Weltgericht,
der Tag ist unser Gott!"
Sie ging, verstoßen und verjagt,
tmd hat ganz still geweint.
Der Schmerz aus ihren Augen klagt',
den Rücken wandte sie verzagt
dem Leben, ihrem Feind.
Da ging die Liebe in die Nacht:
„Gib deinen Bruder mir!"
- Es Kat der Tod mit sanfter Macht
der Liebe Frieden dargebracht.
Die Stirne küßt' er ihr
und strich ihr übers Haar so mild.
Sie sprach: „Mein stiller Freund!
Du bist nicht schrecklich, wie man schilt,
dein Antlitz ist des Friedens Bild,
dein sanftes Auge weint." -
Sie waren lebensfremd von alters her,
die blaffe Liebe und der bleiche Tod.
Und immer war das Leben liebeleer -
vom Blut des Mords sind seine Wan--
gen rot. RolsGrashe»
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Liebe und Tod / Ballade"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1926
Entstehungsdatum (normiert)
1921 - 1931
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 164.1926, Nr. 4212, S. 197
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg