Hausmeisterin (merklich kühl, verschnupft): ... No, manchmal
is er für jüngere aa nix — besonders wenn s' koane gscheidn Haar'
ham. pfüat Good, Fräul'n Rosa! (Blickt ihr nach) ... Wart', du
Gwachs, du.., „Alte Weiber!" sagat sic •..! Der Schli'n, der...!!
Die Freundin (zu Rosa): Nein, Rosa. Er steht dir aber glän-
zend ! - - Du siehst wirklich ganz jung damit aus. - Cs muß dir ja die
Geschichte mit diesen ewigen Einlagen aus die Dauer so z'wider 'worden
sein! — Wirklich - er ist nur vorteilhaft für dich. Ich ließ' mir schon
längst einenschneiden. Aber mein Bräu-
tigam will's nicht haben, er sagt: es
wär' jetzt schon eine Mode für Krethi
und plethi - für jedes Gschwerl!
Aber du kannst ja tun, was du willst.
— Du bist sein heraus! Du hast keinen
Bräutigam, der dagegen ist...
Der Baker ploderer (zur Mutter): Jetzt laß miramal an
Ruah mit dem Bluatsbubikopf! Jetzt hat s"n scho'amal obg'schnitk'n.
3 kann ihr d' Haar' aa nimmer 'naufpapp'n! — Aber in Schleibinger-
bräu kimmt s' mir in dem Zuastand am Sonntag nimmer mit. Moanst,
i mag mf vom ganz'n Stammtisch
derblecka taffn! - Frag'n tean
oan ja de Kinder nimmer. —
Und sag'n ko ma' eahna aa nix
mehr. — No, mir is gleich. ~
3 muaß ja net so 'rumlaffa. -
Du hast as ja so her'zog'n! -
3 bin bei da Arbat. 3 ko mi' net
aa no um d' Erziehung kümmern.
— 3 hätt' s' scho' a so 'zog'n, daß
mir heut' koan Bubikopf tragt...
3 hätt' ihr an Bubikopf scho' aus-
teufit...
Mutter ploderer (protestvoll weinend): Ja, du scho'! Du
hast as nur all'weil mit de grob'n Redensart'n. — Ma' ko geg'n dös
oanzige Kind aa net so sei'! — Es is halt jetzt amal de Mode und
da mag sie se aa net ausschliaß'n. — Ma' werd si' scho' dro gwöhna.
— An dir gfallt oan aa manches net! Cs steht ihr gar net amal so
schlecht... 3 woaß gar net, daß d' all'weil gar a so a Mettn hast
mit dem Bubikopf...!
Triftiger Grund
Frau (zu einem Bauer): „Sind Sie aber
schön teuer mit 3hrem Brennholz."
Bauer: „Ja — dös hat mir auch im Som-
mer a Kommerzienrat gehackt."
Erfreulich
„Wie geht denn das Vierhändigspielen mit
meiner Tochter, Herr Professor?"
„Es macht sich, gnädige Frau. Wir werden
schon zu gleicher Zeit fertig."
Aha
„3n3hrer Familie gibt es ja ständigen Kon-
flikt,weil3hre RosaTänzerin werden will?"
„Leider,- die Rosa ist der sp r i n g e n d e Punkt
in unserem Familienleben."
Märtyrer
„ Warum machst du so ein betrübtes Gesicht?"
„Meine Frau hat gegen mich die Scheidung
eingereicht?"
„Und darüber bist du betrübt?"
„Ja - sonst zieht sie die Scheidung zurück."
praktische Philosophie
„ Gerade dis kleinen Dinge machen im Leben
oft die größten Schwierigkeiten."
„Das habe ich gestern bemerkt, als ich aus
dem Hofbräu kam, mein Haus konnte ich leicht
finden, aber das Schlüsselloch der Haustür
nicht!"
Kleine Verwechslung
„Also, Lina, ich geh' jetzt für ein Stünd-
chen zu meiner Freundin. Vergessen Sie
nicht, das Kind zu schaukeln und den Braten
alle zehn Minuten zu wenden!"
Die Hausfrau kommt nach etwa zwei
Stunden zurück.
„Na, Lina, alles gut besorgt?"
„Jawohl, Gnädigste, ich habe das Kind
alle zehn Minuten gewendet und den Bra-
ten fleißig geschaukelt."
Jägerlatein und Rundfunk
„Morgen wird der Forstmeister Auf-
schnaiter im Radio aus seinen ,Iagd-
geschichten' vorlesen."
„So so, also Rundflunk!"
Mißverständnis
„Ich möchte jenen blauen Anzug im
Fenster anprobieren. Geht das?"
„Nein, Sie müßten schon den Ankleide-
raum benutzen."
Fauler Kunde
Ein Handwerker schrieb an einen bös-
willigen Schuldner: „3m Herbst verspra-
chen Sie mir Begleichung meiner Rechnung.
Und nun ist bereits dem Winter der Früh-
ling gefolgt."
Worauf der faule Zahler kurz und bün-
dig antwortete: „Kann ich etwas for den
Wechsel der Jahreszeiten?"
Wahres Geschkchtchen
3n ein Wiener Geschirrgeschäst kommt eine
Kundschaft. „Wünschen, bitte?" fragt höflichst
die Verkäuferin.
„Ein Waschbecken."
„Wie, bitte?"
„Ein Waschbecken."
„Leider, gna Frau, das hab'n wir nit."
„Was, Sie haben kein Lavoir?"
„A so!.. A Lawur woll'n S'!.. Ja, war-
um reden S' denn nit glei' Deutsch? ..."
Ernüchternde Kritik
„Na, poldl, was sagst alsdann zu mei'm
neuen Gwandl - hinreißend, was?"
„Ja, wann nacha die Rechnung kommt, kann
scho' sein, daß 's mi' hinreißt!'■
Definition
„Vater, was ist ein Hausherr?"
„Das war in früherer Zeit ein Mann,
der über sein Haus Herr war."
Anekdote
Der alte Obergärtner Sch., von welchem
der berühmte Ausspruch stammt: „ 3ch kann den
Herren den Kuhdünger nicht warm genug ans
Herz legen", mußte bei einem Obstbaukurs für
Geistliche einen Vortrag halten. Er gab nun
seiner Freude über das 3nteresse dieser Herren
an der Obstbaumpflege mit folgenden Worten
Ausdruck: „Es macht mir immer die größte
Freude, wenn ich recht viele geistliche Herren an
den Bäumen (Obstbäumen) hängen sehe."
274
is er für jüngere aa nix — besonders wenn s' koane gscheidn Haar'
ham. pfüat Good, Fräul'n Rosa! (Blickt ihr nach) ... Wart', du
Gwachs, du.., „Alte Weiber!" sagat sic •..! Der Schli'n, der...!!
Die Freundin (zu Rosa): Nein, Rosa. Er steht dir aber glän-
zend ! - - Du siehst wirklich ganz jung damit aus. - Cs muß dir ja die
Geschichte mit diesen ewigen Einlagen aus die Dauer so z'wider 'worden
sein! — Wirklich - er ist nur vorteilhaft für dich. Ich ließ' mir schon
längst einenschneiden. Aber mein Bräu-
tigam will's nicht haben, er sagt: es
wär' jetzt schon eine Mode für Krethi
und plethi - für jedes Gschwerl!
Aber du kannst ja tun, was du willst.
— Du bist sein heraus! Du hast keinen
Bräutigam, der dagegen ist...
Der Baker ploderer (zur Mutter): Jetzt laß miramal an
Ruah mit dem Bluatsbubikopf! Jetzt hat s"n scho'amal obg'schnitk'n.
3 kann ihr d' Haar' aa nimmer 'naufpapp'n! — Aber in Schleibinger-
bräu kimmt s' mir in dem Zuastand am Sonntag nimmer mit. Moanst,
i mag mf vom ganz'n Stammtisch
derblecka taffn! - Frag'n tean
oan ja de Kinder nimmer. —
Und sag'n ko ma' eahna aa nix
mehr. — No, mir is gleich. ~
3 muaß ja net so 'rumlaffa. -
Du hast as ja so her'zog'n! -
3 bin bei da Arbat. 3 ko mi' net
aa no um d' Erziehung kümmern.
— 3 hätt' s' scho' a so 'zog'n, daß
mir heut' koan Bubikopf tragt...
3 hätt' ihr an Bubikopf scho' aus-
teufit...
Mutter ploderer (protestvoll weinend): Ja, du scho'! Du
hast as nur all'weil mit de grob'n Redensart'n. — Ma' ko geg'n dös
oanzige Kind aa net so sei'! — Es is halt jetzt amal de Mode und
da mag sie se aa net ausschliaß'n. — Ma' werd si' scho' dro gwöhna.
— An dir gfallt oan aa manches net! Cs steht ihr gar net amal so
schlecht... 3 woaß gar net, daß d' all'weil gar a so a Mettn hast
mit dem Bubikopf...!
Triftiger Grund
Frau (zu einem Bauer): „Sind Sie aber
schön teuer mit 3hrem Brennholz."
Bauer: „Ja — dös hat mir auch im Som-
mer a Kommerzienrat gehackt."
Erfreulich
„Wie geht denn das Vierhändigspielen mit
meiner Tochter, Herr Professor?"
„Es macht sich, gnädige Frau. Wir werden
schon zu gleicher Zeit fertig."
Aha
„3n3hrer Familie gibt es ja ständigen Kon-
flikt,weil3hre RosaTänzerin werden will?"
„Leider,- die Rosa ist der sp r i n g e n d e Punkt
in unserem Familienleben."
Märtyrer
„ Warum machst du so ein betrübtes Gesicht?"
„Meine Frau hat gegen mich die Scheidung
eingereicht?"
„Und darüber bist du betrübt?"
„Ja - sonst zieht sie die Scheidung zurück."
praktische Philosophie
„ Gerade dis kleinen Dinge machen im Leben
oft die größten Schwierigkeiten."
„Das habe ich gestern bemerkt, als ich aus
dem Hofbräu kam, mein Haus konnte ich leicht
finden, aber das Schlüsselloch der Haustür
nicht!"
Kleine Verwechslung
„Also, Lina, ich geh' jetzt für ein Stünd-
chen zu meiner Freundin. Vergessen Sie
nicht, das Kind zu schaukeln und den Braten
alle zehn Minuten zu wenden!"
Die Hausfrau kommt nach etwa zwei
Stunden zurück.
„Na, Lina, alles gut besorgt?"
„Jawohl, Gnädigste, ich habe das Kind
alle zehn Minuten gewendet und den Bra-
ten fleißig geschaukelt."
Jägerlatein und Rundfunk
„Morgen wird der Forstmeister Auf-
schnaiter im Radio aus seinen ,Iagd-
geschichten' vorlesen."
„So so, also Rundflunk!"
Mißverständnis
„Ich möchte jenen blauen Anzug im
Fenster anprobieren. Geht das?"
„Nein, Sie müßten schon den Ankleide-
raum benutzen."
Fauler Kunde
Ein Handwerker schrieb an einen bös-
willigen Schuldner: „3m Herbst verspra-
chen Sie mir Begleichung meiner Rechnung.
Und nun ist bereits dem Winter der Früh-
ling gefolgt."
Worauf der faule Zahler kurz und bün-
dig antwortete: „Kann ich etwas for den
Wechsel der Jahreszeiten?"
Wahres Geschkchtchen
3n ein Wiener Geschirrgeschäst kommt eine
Kundschaft. „Wünschen, bitte?" fragt höflichst
die Verkäuferin.
„Ein Waschbecken."
„Wie, bitte?"
„Ein Waschbecken."
„Leider, gna Frau, das hab'n wir nit."
„Was, Sie haben kein Lavoir?"
„A so!.. A Lawur woll'n S'!.. Ja, war-
um reden S' denn nit glei' Deutsch? ..."
Ernüchternde Kritik
„Na, poldl, was sagst alsdann zu mei'm
neuen Gwandl - hinreißend, was?"
„Ja, wann nacha die Rechnung kommt, kann
scho' sein, daß 's mi' hinreißt!'■
Definition
„Vater, was ist ein Hausherr?"
„Das war in früherer Zeit ein Mann,
der über sein Haus Herr war."
Anekdote
Der alte Obergärtner Sch., von welchem
der berühmte Ausspruch stammt: „ 3ch kann den
Herren den Kuhdünger nicht warm genug ans
Herz legen", mußte bei einem Obstbaukurs für
Geistliche einen Vortrag halten. Er gab nun
seiner Freude über das 3nteresse dieser Herren
an der Obstbaumpflege mit folgenden Worten
Ausdruck: „Es macht mir immer die größte
Freude, wenn ich recht viele geistliche Herren an
den Bäumen (Obstbäumen) hängen sehe."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Sie hat sich einen Bubikopf schneiden lassen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1926
Entstehungsdatum (normiert)
1921 - 1931
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 164.1926, Nr. 4218, S. 274
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg