D e r
Da schau nur! Is dös Viech net schö'?
Mei' Liaber, da derfst weit 'rumgeh',
Bis d' wieder so an Mops auffischt,
Und billig Hab' i den verwischt!
Mops
Die krumma Füaß, ganz rasserein,
Mei' Liaber, ja, so müassn s' sein!
Die spitz'n Ohr'n, den schöna Schweif!
Der Mops, der is zum Ausstell'n reif!
u f alle Fäll'
Ward dir ebbes angebotte,
Nemm's nor an, geh, sei nit dumm -
Schlag's bardu nit ab, mei Liewer —
Horch! Ich sag' dir gleich warum.
Schau nur die Aug'n, dös schöne G'sicht,
Und wia er 's ganze G'stell aufricht'!
Dös breite Maul, die groß'n Zähn',
Und wiar eahm d' Haar' zu Berge stehn!
Was sagst denn, han, zu mein'm schön' Mops?
„I? Was i sag^? Du bist a Stops!
Ganz offen! Weil i di' net scheuch!
Er sieht dir 'runterg'riss'n gleich!"
Guck' — is es dir gern gegewe,
Fräät der Schbender sich nit schlecht —
Is es ungern dir gegewe
Nimm's — un denk': so, jetzt erscht recht!
Lina Sommer
Neuer Stoff
Amtsvorstand, ins Büro
seiner verheirateten Beamten
tretend, die sich sehr eifrig
unterhalten: „Die Herren sind
doch gestern abend bis spät in
die Nacht am Biertisch beisam-
mengeseffen und hatten genü-
gend Zeit, sich gegenseitig aus-
zusprechen. Was Sie sich nur
heute schon wieder soviel zu
erzählen haben!"
Beamter: „Die Erlebnisse
bei unserem gestrigen Nach-
hausekommen."
Ganz einfach
Ehemann: „Herr Doktor,
was fehlt meiner Frau?"
Arzt: „ Wenn ich richtig
diagnostiziere, ein duftiges
Seidenkleid!"
Ehemann: „So so, da kaufe
ich ihr eben zum alten ein
Fläschchen Parfüm!"
Harmlos
„Wie schaust du denn aus.
Junge? Du bist ja ganz blau
im Gesicht und an den Händen!
Hast du etwa Blaubeeren ge-
nascht?"
„Nee! Mit der Schreib-
maschine Hab' ich ein bißchen
gespielt."
übertrumpft
„Mit den Erinnerungen an
ihren ersten Mann fällt mir
meine Frau allmählich auf die
Nerven! Jeden Tag spricht sie
von ihm!"
„Na, dann kannst du nicht
klagen! Meine spricht jeden
Tag von ihrem nächsten!"
Ausdauer
„Nanu, Kinder, euer Verlobungskuß nimmt ja gar kein Ende!"
„Geduld, liebe Schwiegermama, ich bin noch nicht ganz durch die
Farbe."
Gedankensplitter
Wenn jemand eine Reise
tut, kann er was erzählen, nur
wenn jemand eine Hochzeits-
reise macht, kann er nichts er-
zählen.
Protektion ist eine Leiter
ohne Sprossen.
Mehr als über alle Scherze,
die du machst, lachen die Men-
schen über die Possen, die das
Schicksal dir spielt.
Man ist immer entrüstet,
wenn man gegen etwas nicht
gerüstet ist.
Es ist ganz recht, wenn einem
unrecht geschieht, denn nichts
hört sich peinlicher an als „recht
geschieht ihm".
Ein langweiliger Mensch ist
zu beneiden: Er gewinnt immer,
wenn er in Gesellschaft kommt.
Eine Frau, der das Herz
gestohlen wurde, fühlt sich un-
endlich reicher als vordem.
Der Mann führt, was er
sich in den Kopf setzt, nicht so
siegessicher aus wie die Frau
das, was sie sich auf den Kopf
seht.
Für die Dummheit gibt es
eine großarkigeEntschuldigung.
Man kann nichts dafür. Für
die Gescheitheit hat dies noch
keiner gesagt. 8p.
Druckfehler
.Und weit draußen
schaukelt auf den Wellen der
vollbeladene Kohn.
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Da schau nur! Is dös Viech net schö'?
Mei' Liaber, da derfst weit 'rumgeh',
Bis d' wieder so an Mops auffischt,
Und billig Hab' i den verwischt!
Mops
Die krumma Füaß, ganz rasserein,
Mei' Liaber, ja, so müassn s' sein!
Die spitz'n Ohr'n, den schöna Schweif!
Der Mops, der is zum Ausstell'n reif!
u f alle Fäll'
Ward dir ebbes angebotte,
Nemm's nor an, geh, sei nit dumm -
Schlag's bardu nit ab, mei Liewer —
Horch! Ich sag' dir gleich warum.
Schau nur die Aug'n, dös schöne G'sicht,
Und wia er 's ganze G'stell aufricht'!
Dös breite Maul, die groß'n Zähn',
Und wiar eahm d' Haar' zu Berge stehn!
Was sagst denn, han, zu mein'm schön' Mops?
„I? Was i sag^? Du bist a Stops!
Ganz offen! Weil i di' net scheuch!
Er sieht dir 'runterg'riss'n gleich!"
Guck' — is es dir gern gegewe,
Fräät der Schbender sich nit schlecht —
Is es ungern dir gegewe
Nimm's — un denk': so, jetzt erscht recht!
Lina Sommer
Neuer Stoff
Amtsvorstand, ins Büro
seiner verheirateten Beamten
tretend, die sich sehr eifrig
unterhalten: „Die Herren sind
doch gestern abend bis spät in
die Nacht am Biertisch beisam-
mengeseffen und hatten genü-
gend Zeit, sich gegenseitig aus-
zusprechen. Was Sie sich nur
heute schon wieder soviel zu
erzählen haben!"
Beamter: „Die Erlebnisse
bei unserem gestrigen Nach-
hausekommen."
Ganz einfach
Ehemann: „Herr Doktor,
was fehlt meiner Frau?"
Arzt: „ Wenn ich richtig
diagnostiziere, ein duftiges
Seidenkleid!"
Ehemann: „So so, da kaufe
ich ihr eben zum alten ein
Fläschchen Parfüm!"
Harmlos
„Wie schaust du denn aus.
Junge? Du bist ja ganz blau
im Gesicht und an den Händen!
Hast du etwa Blaubeeren ge-
nascht?"
„Nee! Mit der Schreib-
maschine Hab' ich ein bißchen
gespielt."
übertrumpft
„Mit den Erinnerungen an
ihren ersten Mann fällt mir
meine Frau allmählich auf die
Nerven! Jeden Tag spricht sie
von ihm!"
„Na, dann kannst du nicht
klagen! Meine spricht jeden
Tag von ihrem nächsten!"
Ausdauer
„Nanu, Kinder, euer Verlobungskuß nimmt ja gar kein Ende!"
„Geduld, liebe Schwiegermama, ich bin noch nicht ganz durch die
Farbe."
Gedankensplitter
Wenn jemand eine Reise
tut, kann er was erzählen, nur
wenn jemand eine Hochzeits-
reise macht, kann er nichts er-
zählen.
Protektion ist eine Leiter
ohne Sprossen.
Mehr als über alle Scherze,
die du machst, lachen die Men-
schen über die Possen, die das
Schicksal dir spielt.
Man ist immer entrüstet,
wenn man gegen etwas nicht
gerüstet ist.
Es ist ganz recht, wenn einem
unrecht geschieht, denn nichts
hört sich peinlicher an als „recht
geschieht ihm".
Ein langweiliger Mensch ist
zu beneiden: Er gewinnt immer,
wenn er in Gesellschaft kommt.
Eine Frau, der das Herz
gestohlen wurde, fühlt sich un-
endlich reicher als vordem.
Der Mann führt, was er
sich in den Kopf setzt, nicht so
siegessicher aus wie die Frau
das, was sie sich auf den Kopf
seht.
Für die Dummheit gibt es
eine großarkigeEntschuldigung.
Man kann nichts dafür. Für
die Gescheitheit hat dies noch
keiner gesagt. 8p.
Druckfehler
.Und weit draußen
schaukelt auf den Wellen der
vollbeladene Kohn.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ausdauer"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1926
Entstehungsdatum (normiert)
1921 - 1931
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 165.1926, Nr. 4224, S. 28
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg