Es geht nix über ein „Kracherl"
bei der Hitz'.
Moderne Dichter
Hans Heinrich ist modern auf
Ehr',
Er haßt des Reimes Zwang,
Haßt Rhytmus, Interpunktion,
Der Worte schönen Klang.
Er spart — bei uns'rer Teuerung
Ein lobenswerter Sport —
Mit dem Artikel überall
Und mit dem Hilfszeitwort.
Mit einem nur verschwendet er
Mit dem Gedankenstrich.
Zum denken ist er selbst zu faul,
Drum zwingt er dazu dich.
Eduard Stemplingex
Auf geht's!
Der Scheinheilige
„Meine Grabschrift mache ich mir selber" — sagte der unerklärlich
reich gewordene Wurstfabrikant. „Ich will wenigstens wisien, was
die Leute nach meinem Tode von mir lesen, wenn ich schon nicht weiß,
was sie von mir sprechen."
Parlamentarisches Jubiläum
„Mein Vetter, der Abgeordnete, könnte ein parlamentarisches Iubi-
läum feiern." - „25 Jahre Abgeordneter?" — „Nein, aber er hat
seine Reichtagsrede soeben zum fünfundzwanzigsten Male gehalten."
Ausrede
Richter: Der Kläger hier behauptet,
Sie hätten ihn in die Hand gebiffen.
Angeklagter: Ausgeschloffen, ich bin
Vegetarianer.
-Beschwichtigend
Fahrgast: „Daß Sie 's wiffen, Herr
Schaffner, a g'schlagene Viertelstund' Hab
i auf Ihn« elektrische Kaffeemühl' warten
müaff'n! Da hält' i mi derweil rasier'n
laff'n können!"
Schaffner: „Aber gengan S'! Sie
g'fall'n ma so aa!"
Manchem ins Stammbuch
Ein Dorf durchschritt ich. In der Runde
Bekläfften mich die Kettenhunde.
Nur einer sah mich fremden Mann
Mit Liebesblick und Schwänzeln an.
„Du bist ein freundlicher Gesell!"
Ich löste seine Kette schnell
Und sah ihn um die Ecke jagen,
Dort stahl er einen Schwartenmagen.
Die Freßgier, Mensch, kann nicht ver-
Du sollst nicht wedeln! edeln,
Krampus
Schlaue Antwort
„Alles auf Erden, was da lebt, hat
seine Sprache, sagte Herr Kluge, „die
Menschen reden, die Vögel singen, andere
Tiere brüllen oder heulen, warum mögen denn nur die Fische alle
stumm sein?" - „Sehr einfach", sagt ein Bekannter, „reden Sie-
doch mal einen Ton, wenn Sie den Kops unter Waffer haben!"
Vor der Sommerreise
„Die Hölle denke ich mir als einen Ort, wo-man in alle Ewig-
keit Koffer packen muß."
Und es wallet und siedet und brauset
und zischt!"
Wohlmeinend
Fräulein Eulalia, amAnzeigenschaner:
„Ich möchte eine Heiratsanzeige auf-
geben." Der Beamte, nachdem er flüchtig
aufgesehen: „Wollen Sie sie nicht im Abonnement aufgeben? Bei
einer größeren Anzahl bekommen Sie nämlich Rabatt."
Der zärtliche Koch
„In meiner Küche wird kein Stück Fleisch mit der Hand an-
gefaßt!" — „Na na! Und die Mamsell, die Sie fortwährend in die
Wangen kneifen!"
uV
Der G'scheitere gibt nach — wer hat jetzt nachgeb'n?
112
bei der Hitz'.
Moderne Dichter
Hans Heinrich ist modern auf
Ehr',
Er haßt des Reimes Zwang,
Haßt Rhytmus, Interpunktion,
Der Worte schönen Klang.
Er spart — bei uns'rer Teuerung
Ein lobenswerter Sport —
Mit dem Artikel überall
Und mit dem Hilfszeitwort.
Mit einem nur verschwendet er
Mit dem Gedankenstrich.
Zum denken ist er selbst zu faul,
Drum zwingt er dazu dich.
Eduard Stemplingex
Auf geht's!
Der Scheinheilige
„Meine Grabschrift mache ich mir selber" — sagte der unerklärlich
reich gewordene Wurstfabrikant. „Ich will wenigstens wisien, was
die Leute nach meinem Tode von mir lesen, wenn ich schon nicht weiß,
was sie von mir sprechen."
Parlamentarisches Jubiläum
„Mein Vetter, der Abgeordnete, könnte ein parlamentarisches Iubi-
läum feiern." - „25 Jahre Abgeordneter?" — „Nein, aber er hat
seine Reichtagsrede soeben zum fünfundzwanzigsten Male gehalten."
Ausrede
Richter: Der Kläger hier behauptet,
Sie hätten ihn in die Hand gebiffen.
Angeklagter: Ausgeschloffen, ich bin
Vegetarianer.
-Beschwichtigend
Fahrgast: „Daß Sie 's wiffen, Herr
Schaffner, a g'schlagene Viertelstund' Hab
i auf Ihn« elektrische Kaffeemühl' warten
müaff'n! Da hält' i mi derweil rasier'n
laff'n können!"
Schaffner: „Aber gengan S'! Sie
g'fall'n ma so aa!"
Manchem ins Stammbuch
Ein Dorf durchschritt ich. In der Runde
Bekläfften mich die Kettenhunde.
Nur einer sah mich fremden Mann
Mit Liebesblick und Schwänzeln an.
„Du bist ein freundlicher Gesell!"
Ich löste seine Kette schnell
Und sah ihn um die Ecke jagen,
Dort stahl er einen Schwartenmagen.
Die Freßgier, Mensch, kann nicht ver-
Du sollst nicht wedeln! edeln,
Krampus
Schlaue Antwort
„Alles auf Erden, was da lebt, hat
seine Sprache, sagte Herr Kluge, „die
Menschen reden, die Vögel singen, andere
Tiere brüllen oder heulen, warum mögen denn nur die Fische alle
stumm sein?" - „Sehr einfach", sagt ein Bekannter, „reden Sie-
doch mal einen Ton, wenn Sie den Kops unter Waffer haben!"
Vor der Sommerreise
„Die Hölle denke ich mir als einen Ort, wo-man in alle Ewig-
keit Koffer packen muß."
Und es wallet und siedet und brauset
und zischt!"
Wohlmeinend
Fräulein Eulalia, amAnzeigenschaner:
„Ich möchte eine Heiratsanzeige auf-
geben." Der Beamte, nachdem er flüchtig
aufgesehen: „Wollen Sie sie nicht im Abonnement aufgeben? Bei
einer größeren Anzahl bekommen Sie nämlich Rabatt."
Der zärtliche Koch
„In meiner Küche wird kein Stück Fleisch mit der Hand an-
gefaßt!" — „Na na! Und die Mamsell, die Sie fortwährend in die
Wangen kneifen!"
uV
Der G'scheitere gibt nach — wer hat jetzt nachgeb'n?
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Es geht nix über ein 'Kracherl' bei der Hitz'"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1926
Entstehungsdatum (normiert)
1921 - 1931
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 165.1926, Nr. 4231, S. 112
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg