„Was hilft mir eine Musenstadt
Mit reichster Pracht und Schöne,
Solang sie nur Philister hat
Und keine Musensöhne?"
Der König Ludwig, also sprach
Und dachte lange drüber nach
Und wälzte grohe Pläne.
Iubiläums-Lied
„Ja last ich denn mein Hofbräubier,
Berühmt in allen Gauen,
Bur für die Maurer und Hartschier'
Und Staatspersonen brauen?
Ist nicht der Stoff so stark und gut,
Daß jeglich teutsch Scholarenblut
Sich dran könnt auferbauen?
Und glühet nicht von Tor zu Tor
Mit rötlich runden Wangen
Der Jüngferlein vielholder Flor
In Scherz- und Lustverlangen?
Wie schlügen bah die Herzelein.
Käm frisch und frank zur Stadt herein
Studentenvolk gegangen?
Splitter
Alles Heimliche ist
unheimlich. t
Man muß ein gewis-
ses Alter erreicht haben,
um Dummheiten zu
machen, deren man frü-
her gar nicht fähig ge-
wesen wäre.
Der Weise lernt auch
vom Dümmsten, der
Dumme nichts vom
Weisesten.
Schweigen kann über-
reden. H.
Daß die Enttäusch-
ungen uns betrüben,
beweist, daß wir die
Täuschungen lieben.
O. E.W.
Die teuersten Kra-
vatten tragen manche
Leute, für die ein ge-
wöhnlicher Strick ge-
nügen würde.
Mit den meistenFrau-
en hat man ein gutes
Auskommen,wenn man
ein gutes Einkommen
hat. st.
Rosen und Frauen —
ein alberner Vergleich!
Rosen welken, Frauen
werden immer jünger.
Wer in der Einsam-
keit Langeweile empfin-
det, der sollte nie in Ge-
sellschaft gehen. Darf
man denn fremden Leu-
ten den Verkehr mit
einem Menschen zumu-
ten, der sich selbst zu
fade ist?! <p.
Und suchten dann in Beu-Athen
Der hohen Weisheit Brot sie
So sorgt' für Freud und Wohler-
Und leitet als Pilot sie sgeh'n
Bach Büffeldrang
-Zu Sing und Sang
Der heitre genius loci.“
Der König sprachs - und alsbald -
Mit Bivat und Hosiannah Aeh'
Zog münchenwärts die Ludovi -
ciana Max’miliana.
Hier blüht sie nun schon hundert Jahr
Berühmt, beliebt allimmerdar -
Sit in aeternum sana! D.A.H-st-»
Harmlos. Professor (zu einem Kollegen, den er in sein Stammgasthaus einführt):
„Recht anheimelnde Bude das, nicht wahr, Herr Kollega?" - Pikkolo (dienstbe-
stisien): „Zu trinken gefällig, Herr Kollega?"
Splitter
Reichtum macht nicht
glücklich!" seufzen die
Reichen. Und ertragen
ihrUnglück mit Würde.
Nicht Volkesstimme
ist das Parlament, nur
Volkesstimmen!
Es gibt ein Mittel-
ding zwischen Liebes-
und Vernunftehe, die
Liebeseinheirat. <p.
Wenn reifende Frau-
en bei erster Bekannt-
schaft schon freiwil-
lig ihr Alter nennen,
schwindeln sie bestimmt
und wollen gleich von
Anbeginn verhindern,
geschätzt zu werden.
Im sicheren Schooße
des Besitzes, in den lau-
en und weichen Armen
deöHergebrachtseins ist
das Leben nie zu be-
greifen. St.
Mancher zeigt später
voll Stolz auf dieHin-
derniffe, die er über-
wältigte, in seiner ge-
fährlichen Lage aber
gar nicht gesehen hatte.
Um zu imponieren,
muß der Mensch ent-
weder etwas von einem
Gott oder etwas von
einem Teufel an sich
haben. S».
Manche Menschen glei-
chen den Pneumatiks.
Sie sind aufgeblasen,
sehr empfindlich und
leben vom Pump. M.
Telegramm Unter Freundinnen
Ein jung verheirateter Profeffor teilte seinen Ellern die Ankunft Ella: „Gestern sind mir auf dem Studentenball drei Heirats-
des Erstgeborenen telegraphisch mit: „Ein kräftiger Junge ange- anträge gemacht worden." — Thekla: „Ja. ich Hab 'S gehört, es
kommen — Vater und Kind wohl —soll allgemeine Bezechtheit geherrscht haben!"
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Mit reichster Pracht und Schöne,
Solang sie nur Philister hat
Und keine Musensöhne?"
Der König Ludwig, also sprach
Und dachte lange drüber nach
Und wälzte grohe Pläne.
Iubiläums-Lied
„Ja last ich denn mein Hofbräubier,
Berühmt in allen Gauen,
Bur für die Maurer und Hartschier'
Und Staatspersonen brauen?
Ist nicht der Stoff so stark und gut,
Daß jeglich teutsch Scholarenblut
Sich dran könnt auferbauen?
Und glühet nicht von Tor zu Tor
Mit rötlich runden Wangen
Der Jüngferlein vielholder Flor
In Scherz- und Lustverlangen?
Wie schlügen bah die Herzelein.
Käm frisch und frank zur Stadt herein
Studentenvolk gegangen?
Splitter
Alles Heimliche ist
unheimlich. t
Man muß ein gewis-
ses Alter erreicht haben,
um Dummheiten zu
machen, deren man frü-
her gar nicht fähig ge-
wesen wäre.
Der Weise lernt auch
vom Dümmsten, der
Dumme nichts vom
Weisesten.
Schweigen kann über-
reden. H.
Daß die Enttäusch-
ungen uns betrüben,
beweist, daß wir die
Täuschungen lieben.
O. E.W.
Die teuersten Kra-
vatten tragen manche
Leute, für die ein ge-
wöhnlicher Strick ge-
nügen würde.
Mit den meistenFrau-
en hat man ein gutes
Auskommen,wenn man
ein gutes Einkommen
hat. st.
Rosen und Frauen —
ein alberner Vergleich!
Rosen welken, Frauen
werden immer jünger.
Wer in der Einsam-
keit Langeweile empfin-
det, der sollte nie in Ge-
sellschaft gehen. Darf
man denn fremden Leu-
ten den Verkehr mit
einem Menschen zumu-
ten, der sich selbst zu
fade ist?! <p.
Und suchten dann in Beu-Athen
Der hohen Weisheit Brot sie
So sorgt' für Freud und Wohler-
Und leitet als Pilot sie sgeh'n
Bach Büffeldrang
-Zu Sing und Sang
Der heitre genius loci.“
Der König sprachs - und alsbald -
Mit Bivat und Hosiannah Aeh'
Zog münchenwärts die Ludovi -
ciana Max’miliana.
Hier blüht sie nun schon hundert Jahr
Berühmt, beliebt allimmerdar -
Sit in aeternum sana! D.A.H-st-»
Harmlos. Professor (zu einem Kollegen, den er in sein Stammgasthaus einführt):
„Recht anheimelnde Bude das, nicht wahr, Herr Kollega?" - Pikkolo (dienstbe-
stisien): „Zu trinken gefällig, Herr Kollega?"
Splitter
Reichtum macht nicht
glücklich!" seufzen die
Reichen. Und ertragen
ihrUnglück mit Würde.
Nicht Volkesstimme
ist das Parlament, nur
Volkesstimmen!
Es gibt ein Mittel-
ding zwischen Liebes-
und Vernunftehe, die
Liebeseinheirat. <p.
Wenn reifende Frau-
en bei erster Bekannt-
schaft schon freiwil-
lig ihr Alter nennen,
schwindeln sie bestimmt
und wollen gleich von
Anbeginn verhindern,
geschätzt zu werden.
Im sicheren Schooße
des Besitzes, in den lau-
en und weichen Armen
deöHergebrachtseins ist
das Leben nie zu be-
greifen. St.
Mancher zeigt später
voll Stolz auf dieHin-
derniffe, die er über-
wältigte, in seiner ge-
fährlichen Lage aber
gar nicht gesehen hatte.
Um zu imponieren,
muß der Mensch ent-
weder etwas von einem
Gott oder etwas von
einem Teufel an sich
haben. S».
Manche Menschen glei-
chen den Pneumatiks.
Sie sind aufgeblasen,
sehr empfindlich und
leben vom Pump. M.
Telegramm Unter Freundinnen
Ein jung verheirateter Profeffor teilte seinen Ellern die Ankunft Ella: „Gestern sind mir auf dem Studentenball drei Heirats-
des Erstgeborenen telegraphisch mit: „Ein kräftiger Junge ange- anträge gemacht worden." — Thekla: „Ja. ich Hab 'S gehört, es
kommen — Vater und Kind wohl —soll allgemeine Bezechtheit geherrscht haben!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Harmlos"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1926 - 1926
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 165.1926, Nr. 4243, S. 257
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg