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Der Klaviermuss

Eine junge Londoner Dame, die sich für die
Pianistenlaufbahn ausbilden will, ist auf den
Gedanken gekommen, sich jum Zwecke einer steten
und ununterbrochenen Fingerschulung ein kleines
Klavier mit je fünf Tasten für jede Hand in
einen Muff zu stellen; diesen Muff trägt sie nun
auf allen ihren Spaziergängen und Reisen mit
sich und die Paffanten hören, ohne zu wiffen was
los ist, fortwährend ein leises Ticken von ibr
ausgehen.

Eine fabelhafte Erfindung und wie ausbau-
fähig! Was übrigens das Klavier der jungen
Dame angeht, so ist es ja eigentlich das sagen-
hafte Klafünf, von dem immer geredet wird, das
aber noch niemand gehört hat. Dies Klafünf
behelligt die Mitmenschen weit weniger als das
Klavier — dank dem Muff. Da ließe sich eine
Erfindung machen. Man sollte einen Klavier-Muff von solcher Aus-
dehnung Herstellen, daß sowohl das Instrument wie fein Besitzer,
beziehungsweise Besesiener, hinein paßten. Da könnten dann alle

beide bei elektrischer Beleuchtung ihr lautes Glück
feiern, ohne gestört zu werden und jemand anders
zu stören. Kein Mensch brauchte mehr der gräß-
lichen Verstümmelung unserer Musik-Klassiker
zuzuhören, und bei den gegenwärtigen Sommern
würde es überdies den Vorzug eines warmen
Aufenthalts mit sich bringen. Der geeignetste
Pelz dürfte Murmel fein-der schon auf Grund
seines Namens zu schalldämpfenden Tendenzen
neigt. Daß die Hausmusik dadurch, wie Zyniker
meinen könnten, in eine „muffige" Atmosphäre
gerückt würde, ist keine Gefahr, denn das ist sie
meistens schon — ohne Muff. 2.

Ach was!

Ein Mann kauft sich von einer Zeitungs-
frau eine Zeitung, zahlt IO Pfennige und eilt
davon. „Halt, Herr! ruft die Frau ihm nach,
„die Zeitung kostet 20 Pfennige!"

„Ach was," sagt der Mann, „10 Pfennig sind genug, ich lese
ja doch nur die Hälfte!"

Neuzeitliches Liebeslieddien

Es ist in meinem Herzen
Ein kleines Telephon,

Viel besser als im Postamt:

Man hört den feinsten Ton.

lind auch in deinem Herzen
Ist so ein Apparat ;

Drum klingle ich um Anschluß
Hinüber früh und spat.

Doch leider ist die Leitung

Nicht immer ganz intakt

Und selbst, wenn man verbunden:

Die Technik bleibt vertrackt.

Denn kaum ist man verbunden,

Ists mit dem Iteclen Schluß;

Denn da liegt Lipp auf Lippe
Das nennt man einen Kuß.

Otto Freundorfer

Wie Emil unwillkommene Besudle hinausekelt

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Wie Emil unwillkommene Besuche hinausekelt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum
um 1927
Entstehungsdatum (normiert)
1922 - 1932
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 167.1927, Nr. 4278, S. 58

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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