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„Alle schlauen Hunde
der Welt sind übertroffen", erzählt der
Förster Langemann. - „Stellen Sie sich
nur meinen neuen Dackel vor! Gestern
sage ich zu meiner Frau bei irgendeiner
Gelegenheit ,Ach was! Das ist mir alles
wurst !' Und — was glauben Sie? — so-
fort kommt mein Waldl aus seiner Ecke
hervor,schnuppert und machtMännchen."

Die tüchtige Hausfrau

Der Herr Amtsrichter bringt von der
Jagd einen prächtigen Hasen heim. Nach
einigen Tagen erkundigt er sich bei seinem
Frauchen, wann der Braten aus dem Tisch
erscheine. Darauf die junge Frau: „Ach,

Männe, du mufft dich noch gedulden, er
macht soviel Arbeit, wir haben ihn erst
halb gerupft."

Bedenkliches Lob

Im Waldhaus faffen die Jäger und
solche die es sein wollten, nämlich sogen.

Sonntagsjäger. Am meisten verulkt
wurde der Herr Kanzleirat, der zwar stets
vorbeischoff, aber die modernste Büchse
besaß. — Als es die grünen Spitzbuben
zu toll trieben, kam der alte Förster dem bedrängten Rat
zu Hilfe. „Wann — ihr etz nit bald aufhört mit eirn
Gfrozzl, dann fang ich an zum — derzähln. Aber des
kann ich enk fong, wann mer lauter solche wie unfern
Herrn Rat hättn, wärs mit unfern Wildstand
besser gestellt!"

Rechnung

Dem Herrn Rebviersörster die Hirnschale reberiert
und ein Hirschgeweih aufgenagelt — 3,50 Mk.

Spätzle, Drechslermeister.

Gemütvoll

Referendar H. war im Seebade. Er batte den bren-
nenden Ehrgeiz, einen Seehund zu schießen und ver-
traute sich einem alten Jäger der Insel an. Dieser
machte sich anheischig, ihm dazu zu verhelfen. Sie bestiegen alsbald ein
Boot und gelangten nach mühseligem Kreuzen auf eine kleine Sandbank.

Hier versuchten sie liegend, wohl eine Stunde lang, durch bewegliche
Nachahmung sich sonnender Seehunde, Artgenoffen anzulocken.

Die Oktobersonne brannte trotz des
Spätnachmittags mit sengender Glut.
Nichts ließ sich sehen! Schweißgebadet
erblickten die Jäger endlich in der Ferne
den Kopf eines ungewöhnlich großen See-
hundes und beobachteten in atemloser
Spannung sein Näherkommen. „Aufge-
paßt!" flüsterte der Alte, der in Iagdeifer
geriet, dem Referendar zu, „ein kapitaler
Bursche!"

Immer näher schwamm der Schnauz-
bärtige heran. Jetzt tauchte sein dicker
Kopf, dicht vor der Sandbank, hoch aus
der Flut und äugte hinüber.

„Schießen Sie doch! Um Gottes Willen
schießen Sie doch!" raunte außer sich der
Jäger. Aber Referendar H. ließ die er-
hobene Büchse wieder sinken und sagte
traurig: „ — Ich kann es nicht! - —
Er sieht meinem Vater zu ähnlich!!!"

Zeitglossen

Eintracht

Bei der Giftinger Kirchweih in Ober-
franken enstand eine schwere Rauferei.

Als die Gendarmerie erschien, um die
Raufenden zu trennen, gingen die beiden
Parteien gemeinsam gegen die Polizei vor.

So hat also die heilige Hermandad, vielleicht rascher
als sie es wollte, die feindlichen Brüder wieder geeinigt.

Diesmal versagte das Sprichwort: Wenn zwei strei-
ten, freut sich der Dritte. —Im übrigen aber sieht man,
daß schon die Anwesenheit der Polizei genügt, Strei-
tende unter einen Hut zu bringen. In den Armen lagen
sich beide.- Aber die Gendarmerie weinte vor Schmerz
und vor Freude . . .

Erfreuliches vom Theater
Die Direktion des Londoner Majestic-Theaters läßt
an das Publikum, das viele Stunden um Eintrittskarten
zu einer Premiere ansteht, morgens Kaffee und Bröt-
chen, mittags Sandwiches und üachmittags Tee und
Kakes unentgeltlich servieren. Fürwahr! Das sind die Bretter, die die
Welt bedeuten: Die Servierbretter auf, denen es was zu knabbern gibt.

Die Londoner können ohne Sorge um das Dasein leben. Man mimt
ein bißchen Kunstbegeifterung und kann seine» Lebensunterhalt so Tag für

Weidmanns -Dank.

MANÖVER

Nun reiten die grauen Soldaten
wieder durch braunes Land,
nun klirren die alten Märsche
durch Laub und Straßensand.

Aber in jedem Sattel
reitet ein andrer mit,
hinter jeder Haubitze
gellt eines Bruders Schritt.

Fahnen wehn durch die Gassen.
Herbstsonne leuchtet und loht,
und die Soldaten singen
das Lied vom Morgenrot.

L u d w i g B ä 1 e

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
Ohne Titel
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Flechtner, Otto
Entstehungsdatum
um 1927
Entstehungsdatum (normiert)
1922 - 1932
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Jäger <Motiv>
Jagdhund <Motiv>
Frau <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 167.1927, Nr. 4293, S. 237

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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