Unsere Kinder
Bei Ulrichs ist Kinderbesuch. Die kleine
Liest erbittet sich von der Mutter ein Stück
alten Gardinenftoff. Sie wollen „Hoch-
zeit" spielen. Erich und Liest sind das Braut-
paar, und das Stück Gardine soll den
Brautschleier markieren. — Die gutmütige
Frau Ulrich sucht der Liest auch einen Gar-
dinenfetzen heraus.
Auf der im Kinderzimmer stattfindendcn
„Hochzeit" geht es anscheinend sehr luftig
zu Fröhliches Lachen dringt in die vor-
deren Räume. Nach einer Weile ist es aber ausfallend ruhig. Die
Hausfrau geht hinaus und siebt Erich beim Würfelspiel und Liest
mit Freundinnen am entgegengesetzten Ende des Zimmers bei der
Betrachtung einer Modenzeitung.
„Nanu?", fragt Frau Ulrich, „ich denke, ihr seid verheiratet?"
„Wir sind schon wieder geschieden," klärt Liest auf. „Erich ist
der schuldige Teil." - ,
Enttäuschung!
Allabendlich machen zwei alte, verdiente
Beamte einen kleinen Spaziergang mit-
einander. Eines Abends spricht der Herr
Dbersekrerär: „Heute werde ich nicht mit
gehn. Ich will gleich beim."
„Was ist denn bei Ihne» los?"
„Ich will ein Preisrätsel einschicken und
morgen ist der letzte Termin. Ein paar
Lösungen fehlen mir nur noch." — „Nee!
An soetwas beteilige ich mich nie wieder.
Ich habe den Mist einmal mitgemacht und
doch nichts gekriegt." — „Vielleicht waren die Lösungen nicht rich-
tig?!"— „Das habe ich hinterher auch gemerkt, aber geplagt batte
ich mich doch."
Scherzfrage
Was ist bei einem Automobilunfall noch bester als Geistesgegen-
wart? Antwort: nrsturlxuq^ »cpi,a»äaM
EINSAM KE IT
Ach geht mir doch mit eurem Herdentriebe,
Als kam ein Klinke nur,
Wenn man zwei St'eine uneiinuulerriebe.
Ich lieb mir doch die Einsamkeit zuweilen,
Verwische jede Spur,
Die Wunden, die die Welt mir schlug,zu heilen.
Nur.ein Schmerz ists. den ich dabei erleide.
Bald schlägt und ruft die Uhr:
Nun gras mit andern wieder auf der Weide!
Schwierige Verständigung. „Auf wen wartest du denn. Kleiner?" - „Auf Pf-pf-pf-pf."
„Ah, du wartest auf's Postauto?" - „Aa, auf d' Pf-pf-pfarrerköchiu."
Der Lehrer behandelt den Spruch: „Der
Mensch lebt nicht vom Brot allein." Er fragt:
„Von was lebt denn die Seele?" Der kleine
Walter: „Von Lebertran."
Einem kleinen Jungen im I. Schuljahre
machte das Rechnen große Schwierigkeiten,
und es war mir nicht möglich, ihm den Be-
griff der „drei" klarzumachen. Endlich frage
ich: „Wieviel Kinder haben deine Eltern?"
Aus der Schule
Antwort: „Zwei!" - „Nun," sage ich,
wenn ihr nun noch ein Kindchen bekommt?"
Prompt erhalte ich die verblüffende Ant-
wort: „Da kann man nir dran machen!"
Es wird das Goethesche Gedicht „Der
Sänger" behandelt. Ein Schüler gibt den
Inhalt der 3. Strophe „Der Sänger
drückt die Augen ein und schlug in vollen
Tönen. Die Ritterschantenmutigdreinund
in den Schoß die Schönen" folgendermaßen
wieder: „Der Gesang des Sängers begeisterte
die Ritter, ihr Mut wurde entfacht, und die
Schönen saßen auf ihrem Schoß."
Lehrer: „Weiß mir den» wirklich keiner
einen einfachen Satz zu bilden, in dem das
Wort „Regen" vorkommt?"
Der kleine Fr>tz: „Regen" Sie sich nicht
auf, Herr Lehrer!"
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Bei Ulrichs ist Kinderbesuch. Die kleine
Liest erbittet sich von der Mutter ein Stück
alten Gardinenftoff. Sie wollen „Hoch-
zeit" spielen. Erich und Liest sind das Braut-
paar, und das Stück Gardine soll den
Brautschleier markieren. — Die gutmütige
Frau Ulrich sucht der Liest auch einen Gar-
dinenfetzen heraus.
Auf der im Kinderzimmer stattfindendcn
„Hochzeit" geht es anscheinend sehr luftig
zu Fröhliches Lachen dringt in die vor-
deren Räume. Nach einer Weile ist es aber ausfallend ruhig. Die
Hausfrau geht hinaus und siebt Erich beim Würfelspiel und Liest
mit Freundinnen am entgegengesetzten Ende des Zimmers bei der
Betrachtung einer Modenzeitung.
„Nanu?", fragt Frau Ulrich, „ich denke, ihr seid verheiratet?"
„Wir sind schon wieder geschieden," klärt Liest auf. „Erich ist
der schuldige Teil." - ,
Enttäuschung!
Allabendlich machen zwei alte, verdiente
Beamte einen kleinen Spaziergang mit-
einander. Eines Abends spricht der Herr
Dbersekrerär: „Heute werde ich nicht mit
gehn. Ich will gleich beim."
„Was ist denn bei Ihne» los?"
„Ich will ein Preisrätsel einschicken und
morgen ist der letzte Termin. Ein paar
Lösungen fehlen mir nur noch." — „Nee!
An soetwas beteilige ich mich nie wieder.
Ich habe den Mist einmal mitgemacht und
doch nichts gekriegt." — „Vielleicht waren die Lösungen nicht rich-
tig?!"— „Das habe ich hinterher auch gemerkt, aber geplagt batte
ich mich doch."
Scherzfrage
Was ist bei einem Automobilunfall noch bester als Geistesgegen-
wart? Antwort: nrsturlxuq^ »cpi,a»äaM
EINSAM KE IT
Ach geht mir doch mit eurem Herdentriebe,
Als kam ein Klinke nur,
Wenn man zwei St'eine uneiinuulerriebe.
Ich lieb mir doch die Einsamkeit zuweilen,
Verwische jede Spur,
Die Wunden, die die Welt mir schlug,zu heilen.
Nur.ein Schmerz ists. den ich dabei erleide.
Bald schlägt und ruft die Uhr:
Nun gras mit andern wieder auf der Weide!
Schwierige Verständigung. „Auf wen wartest du denn. Kleiner?" - „Auf Pf-pf-pf-pf."
„Ah, du wartest auf's Postauto?" - „Aa, auf d' Pf-pf-pfarrerköchiu."
Der Lehrer behandelt den Spruch: „Der
Mensch lebt nicht vom Brot allein." Er fragt:
„Von was lebt denn die Seele?" Der kleine
Walter: „Von Lebertran."
Einem kleinen Jungen im I. Schuljahre
machte das Rechnen große Schwierigkeiten,
und es war mir nicht möglich, ihm den Be-
griff der „drei" klarzumachen. Endlich frage
ich: „Wieviel Kinder haben deine Eltern?"
Aus der Schule
Antwort: „Zwei!" - „Nun," sage ich,
wenn ihr nun noch ein Kindchen bekommt?"
Prompt erhalte ich die verblüffende Ant-
wort: „Da kann man nir dran machen!"
Es wird das Goethesche Gedicht „Der
Sänger" behandelt. Ein Schüler gibt den
Inhalt der 3. Strophe „Der Sänger
drückt die Augen ein und schlug in vollen
Tönen. Die Ritterschantenmutigdreinund
in den Schoß die Schönen" folgendermaßen
wieder: „Der Gesang des Sängers begeisterte
die Ritter, ihr Mut wurde entfacht, und die
Schönen saßen auf ihrem Schoß."
Lehrer: „Weiß mir den» wirklich keiner
einen einfachen Satz zu bilden, in dem das
Wort „Regen" vorkommt?"
Der kleine Fr>tz: „Regen" Sie sich nicht
auf, Herr Lehrer!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Schwierige Verständigung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1927
Entstehungsdatum (normiert)
1922 - 1932
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 167.1927, Nr. 4298, S. 294
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg