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beständig in Todesangst, daß
ste vielleicht auch die solide
Almbütte umlegen könnten.
Nach zehn Tagen hakten wir
säst nichts mehr zu effen. In
der geschloffenen Stube wur-
de es so heiß, daß das Har;
wie siedendes Siegellack v.on
der Decke tröpfelte. Wir Kör-
ten auf, uns zu rasieren und
sahen mit stumpfem Gleichmut
unserm Ende entgegen. Lie-
ber hier drinnen langsam ver-
hungern, als von den Bestien
zerfleischt werden! Auf einmal
glaubten wir zu entdecken, daß
der „Feind" sich verringerte.
Und tatsächlich, die Viecher
wurden von Tag zu Tag we-
niger, weiß Gott, wo sie viel-
leicht im Hinterhalt auf uns
lauerten! Bis eines Morgens
auch nicht ein Horn mehr zu
sehen war! Erlöst entstiegen
wir unserer Arche. Da fällt
mir plötzlich heiß auf die
Seele, daß wir uns ja laut
Inserat sozusagen verpflichtet
hatten, aus das Viehzeug aus-
zupaffen. Also . . .! Ich er-
rechnet« mir im Stillen den
ungefähren Preis von drei
Dutzend Jungkühen, multi-
pliziert mit diversen Ziegen
und einem Stier. — — —
Barmherziger!!

Wochenlang waren wir hin-
ter dem Rindvieh her. Durch
Busch und Dorn und wo der
Gamsbock pfeift. Wir beka-
men Beinmuskeln wie Nurmi
und wo wir gesichtet wurden,
hielt man uns für Amokläu-
fer .. . Wir verloren zusam-
men 36 Kilo Lebendgewicht,
einen Dreiinftanzenprozeß,
fünf Drittel unseres Barver-
mögens und die Lust an kosten-
freien Landaufenthalten . . .
Gefunden haben wir keinen
Kuhschwanz mehr. e«i.n

Gefährlich

„Nun tut, als ob ihr zu
Haus wäret, Jungen«!"

„Schmeißt du uns aber auch
nicht 'raus, Tante?"

Arbeitswut

„Ihre Leute machen wohl keine Überstunden?"

„Was Sie denken! Denen sind die Arbeitsstunden schon über."

* tf

Loten


Abschied

Hiermit hebe ich unsere
Verlobung auf, Guste — dei-
ne Geschenke, zwei Monate
Abendbrot, kannst du bei mir
wieder abeffen, wenn ich mal
verbeiratet bin!

Erklärung

Bauernbub beim Lesen
einer Zeitung: „Vater, was
is denn dös - das schöne Ge-
schlecht?"

Vater: „Dös wast du nit
du dummer Bu' — dös is do'
der Spitznoma af die Weibs-
leut!"

Der Kolporteur

„Wenn Ihnen das große
Konversationslerikon zu teuer
ist, abonnieren Sie doch auf
das kleine!"

„Was steht denn darin?"

„Alles! In dem großen steht
natürlich dreimal so viel!"

Der sparsame Lehrling

Chef: „Was, der Bleistift
ist schon wieder gar?"

Lehrling: „Jawohl! Seit
fünf Minuten schreibe ich
schon mit dem Schwarzen un-
ter'm Fingernagel!"

Der Pantoffelheld

„Mit Ihrem Mann schei-
nen Sie gut auszukommen,
Frau Zangerl?" - „Der soll-
te sich auch unterstehen, daß ich
nicht gut mit ihm auskomme!"

Di« redselige Gattin

Sie (empört): „Mir fehlen
die Worte, um dein Betragen
gebührend zu kennzeichnen!"

Er (gelaffen): „Das iftnoch
nicht dagewesen!"

Spekulativ

„Den Siebzigjährigen willst
du wirklich heiraten?" —
„Warum nicht? Als junge
Witwe habe ich die beste Aus-
sicht, einen neuen Mann zu
kriegen!"

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Arbeitswut"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum
um 1928
Entstehungsdatum (normiert)
1923 - 1933
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 169.1928, Nr. 4328, S. 32

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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