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Unsere Kinder

Deutsche Geschichlsstunde. Der Lehrer hat erzählt, wie die alten Deut-
schen zu Ehre» Wodans zwei Pferdeköpsc auf dem Hause anbrachte», und

Amerikanische Ingenieure haben einen kleinen Apparat erfunden,
der an das Telefon angebracht werden soll und jedes Gespräch auch in der
Abwesenheit des Besitzers aufnimmt. — Schrecklich, sie nehmen einem
noch jeden Entschuldigungsgrund.

Geo— - logisches!

„Die Welt ist rund!“ Jawohl, so hat
Man früher noch geweint!

Doch heute, furcht' ich, ist sie — platt
Und — eckig, wie mir scheint!

„Die Welt ist rund?“ Sie war ’s gewiß!
Doch heute darf als „fein,“

Wer feminini generis,

Doch nicht — — gerundet sein!!

Kiki

diese Abzeichen später, als die Germanen Christen
wurden, verschwinden mußten.

„Nun, Mar, welches christliche Zeichen hat
man dann wohl auf dem Dache angebracht?"

„Die Radio-Antenne, Herr Lehrer."

Vor dem Strafrichter

„Angeklagter, was haben Sie noch zu sagen?
Sie haben das letzte Wort!"

„Hoher Herr Richter, i möcht nur no erwähnen,
daß einer von dene Stiesel, die wo mir in der
Hand blieben sind, schon sehr reparaturbedürftig
war. I bitt darum um meine Frei'
sprechung."

um halb acht schnarchte er friedlich in seinen Kiffen.

Dafür war aber auch die Lisi noch nicht auf. Und
als die Gnädige empört an iher Türe pumperte,
körte sie drinnen einen bestürzten Aufschrei und
eine unverkennbar männliche Stimme in ver-
schlafenem Baß: „Io mei' — — Hot denn der
Schlupserl beit goar net bellt . . ." Die Lisi zog
noch am selben Vormittag.-

Und der Schlupserl... ? Der lag inzwischen,
von furchtbaren Ahnungen gequält, völlig apa-
thisch aus seinem Platzl unterm Schreibtisch des
Herrn Schwarz. Und eine dicke Hundeträne rollt
ihm verstohlens in den Schnauzbart.

Seit diesem Tag klemmt er tiefbe-
schämt den Schwan; zwischen die
Beine, so oft er über den Schiller-
platz läuft. . .

So geschehen im Zeitalter des
Opel'schen Rakelenwagens, in einer
deutschen Großstadt. In welcher —
bleibt vorläufig Geheimnis der Re-
daktion.

Nur soviel darf ich schon ver-
raten: In Berlin wars bestimmt
nicht!

Beim Vermittler

Dame: „Ich möchte einen durch-
aus häuslichen soliden Mann!"

Vermittler: „So, so, — das hätte
ich der gnädigen Frau gar nicht;u-
getraut!"

Dame: „Ja, - denn ich gehe
jeden Abend aus!"

Er weiß Bescheid . . .

In einem Warenhaus, das mo-
derne Geschäftsmethoden pflegt,
wurden kostenlos Vorträge über
moderne Kleidung gehalten. Herren
und Damen waren anwesend. Der
erste Teil eines Vortrages über
„Die Wochenend-Kleidung" hieß:

„Was trägt die Dame am Wochen-
end?" Sportblusen, Strickjacken,

Wollröcke, fesche Trenchcoats und Regenhäute, hundert nette Sachen wurden
aufgeführt. Dann kam die Frage: „Was trägt der Herr am Wochenend?"

Da erhob sich ein kleiner Mann in der letzten Reihe der Zuhörer: „Die
Eimer voll Waffer, die Holzscheite und die Gartengeräte."

Lustige Wellchronik

Siamesische Probleme. Ein zu- j
sammengewachsenes Zwillingspaar
nach siamesischem Vorbilde kämpft
mit der Verkehrspolizei von Manila
um den Auto-Führerschein, den man
ihm im Hinblick auf die ungeklärte
„Haftpflicht" der einzelnen Partner
verweigerte. - Haftpflicht bei Zu-
sammengewachsenen ist überhaupt
eine schwierige Sache. Wenn der
eine „sitzt" kann der andere nicht
stehen. Es wäre nur so das Dilemma
zu löse», daß von den etwa aus-
gesprochenen Strafen jeder - die
Hälfte absitzt. Damit wäre allen
Teilen geholfen. —

Zeitglossen

Andenken. In Paris verkaufte
ein Händler Lindbergh -Andenken
aus einem Stück Flugzeugstoff, das '
er bei der Landung „erbeutet" hatte.

— Die Lindbergh-begeisterten Reli-
quiensammler lernten sich »ach und
nach kennen und da stellt« sich her-
aus, daß der Händler Stofffür min-
destens drei Flugzeuge verkauft hatte
Warum denn weinen, wenn so ein
bißchen Original-Stoff auseinander-
geht! — Der findige Händler hat das wirkliche Stück eben ein bißchen „ge-
streckt" und einige Teile aus anderen Stoff dazwischen genäht, damit die
Käufer nicht zu berauscht von der sozusagen Original-Abfüllung werden.
Nun wird er sich wohl auf den Verkauf von Lindbergh. Locken legen. —
Was dabei geschoren wird, geht dann als Andenken an die Gerupften.

Die freche Perle

„Von morgens bis abends muß ich mich über Sie ärgern, Minna!"
„Renomicren Sie doch nicht, gnädige Frau; Sie schlafen ja bis mittags!"

Unter Junggesellen

„Wie das bei mir auösieht-fingerdick liegt der Staub auf den Möbeln
- ich muß unbedingt heiraten!" - „Schaff' dir doch 'n Staubsauger an,
da kommst du immer noch billiger weg."

Eine holländische Wochenschrift läßt in den Gebiete» der nieder-
ländischen Kolonien statistische Erhebungen anstelle» zu der Frage: „Wie
alt werden Missionare?" — Das kommt doch ganz auf den Appetit der
Kannibalen an.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die freche Perle"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Reiser, Carl
Entstehungsdatum (normiert)
1928 - 1928
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 169.1928, Nr. 4330, S. 58

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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