Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Höhere Finanz

Das Problem ist gelöst. Meine zukünftige Existenz ist gesichert.
Arbeiten brauch ich überhaupt nicht mehr. Nicht einmal Coupons
abschneiden. Die ganze Sache ist dabei auch so verblüffend einfach.
Auch einfach verblüffend. Ich habe auf der Bank 500 Mark. Davon
ziehe ich heraus:

Zuerst 200 Mark, bleiben mir also — — — — — 300 Mark

Dann 150 „ „ „ bann- - - - - >50 „

Nochmal 90 „ „ „ „-_ _ _ 60 „

Zuletzt 60 „ „ „ „-0 »

Zusammen 500 Mark Zusammen 510 Mark

Ich habe also IO Mark zugute. Was ich aber in einer Bank, in
kleiner Weise tun kann, geht doch auch in großem Maßftabe, in
mehreren Banken. Ich wähle mir deshalb 52 Banken, eine für jede
Woche des Jahres. Am ersten Geschäftstag nach Neujahr gebe ich
5OOO Mark in Bank Numro Eins und ziehe während der Woche
mein Geld nach obigem Formular heraus; bleiben mir also IOO
Mark. Dieses Verfabren wiederholt sich bei Bank Nr. zwei, drei,
u. s. w. während des ganzen Jahres, sodaß ich am nächsten Neujahrs-
feste zwei — und — fünfzig mal IOO Mark, oder 52OO Mark, nebst
meinen original 5OOO Mark in Hand habe, zusammen I O.2OO Mark.
Mit diesem Gelde läßt sich die Sache in beliebiger Weise wieder-
holen und ich bin ein gemachter Mann. Übrigens, die 2OO Mark
werde ich als eine Art Vorschuß benützen nieine 52 Bankiers zu be-
einfluffen mein Konto in obiger Weise zu führen.

Glaublich

„Meine Kundschaft wächst von Tag zu Tag." - „Mit was han-
delst du denn?" — „Mit Kinderkleidern."

Märchen und seine Uhr

Heute darf Märchen auf sein inständiges Bitte» die ihm von einem
reichen Onkel geschenkte Taschenuhr zum ersten Male „spazieren
tragen." Sein Besitzerglück wird dadurch getrübt, daß ihn niemand
fragt, wie spät es sei. Schließlich hält es Märchen nicht länger aus,
mit gezücktem Chronometer tritt er an einen Paffanten heran: „Mein
Herr, möchten Sie vielleicht wiffen, wie spät es ist?"

Die Belohnung

Der kleine Kalmar ist nicht verseht worden. Tobt der Vater: „Da-
bei habe ich dir noch ein Rad versprochen, wenn du dich vor dem
Examen zusammennimmst. Was hast du denn in den letzten Wochen
zerrieben?" - „Radfahren gelernt, Vater."

Auf dem Finanzamt

,Haben Sie Vermögen?" — „Mein Verstand ist mein Vermögen!"
„Das brauchen Sie nicht anzugeben; so kleine Vermögen sind steuerfrei!"

HEIMKEHR ZUM BODENSEE

Von den Bergen steig ich nieder
Nun zu dir, mein blauer See,
Deiner Wellen weiche Lieder
Lieb ich mehr als Harst und Schnee.

über Fels und Firnenfelder
Ging so oft mein rascher Full
Und dann sandtest aus der Ferne
Du mir deinen blauen Gruß.

Und den lieben Blick den blauen
Bracht ich nimmer aus dem Sinn,
Mochten auch die Gletscherfrauen
Nebelwallend mich umziehn.

Sah ich auch im tollen Tanze
Ihrer Schönheit weißen Schnee —
Doch nicht hab ich dein vergessen,
Dein du blauer Bodensee! Lothar!»

69
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Auf dem Finanzamt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Reiser, Carl
Entstehungsdatum (normiert)
1928 - 1928
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 169.1928, Nr. 4331, S. 69

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
 
Annotationen