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Der nervöse Angeklagte

Herr Tugendsam war beschuldigt,
eine Dame geohrfeigt zu haben, die ihn
mit keinem Wort und keiner Geste be-
leidigt batte, die überhaupt mit ihm
nichts zu tun gehabt hatte.

Der Richter: „Angeklagter! Ver-
teidigen Sie sich! Erklären Sie, wenn
Sie können, Ihr rohes Vorgehen!"

„Herr Richter, es war in der Stra-
ßenbahn. Der Schaffner reichte dieser
Dame den Fahrschein.^Die Dame hielt
einen kleinen Koffer aus dem Schoß,
öffnete ihn. Holte eine kleine Handtasche dar-
aus hervor und öffnete sie. Darin war ein
Brieftäschchen. Die Dame klappte das Brief-
täschchen auf, entnahm ihm eine Geldbörse und
öffnete sie. Dann öffnete sie einen Bügel und
nahm eine Mark aus dem Fach. Bezahlte den
Schaffner. Der gab ihr siebzig Pfennig zu-
rück. Die Dame nahm die siebzig Pfennig,
öffnete wiederum den Bügel, schob die siebzig
Pfennig ins Fach, ließ den Bügel zuschnap-
pen, schloß die Geldbörse; legte sie ins Brief,
täschchen zurück; schob dieses ..."

„Mensch!" unterbricht ihn der Richter
wütend „hören Sie doch endlich auf!"

„Sehen Sie!" triumphiert Tugendsam,
„ich Habs auch nicht ausgehalten!"

Drüben in Chile

„Als ich in Chile war," erzählt Globetrot-
ter seine Abenteuer, „lernte ich eine kuriose
Sitte kennen. Dort zahlt man seine Mahl-
zeiten nach Gewicht. Der Gast wird gewogen,
wenn er hungrig in ein Restaurant eintritt

Lob der Musik

So eine Fülle war noch nie da,

Denn Sechsmal spielten sie vom Blatt
Das Frachtlied von der süßen Frieda,
Die die Zweizimmerwohnung hat!

Und achtmal hat uns die Kapelle
Von Nischni-Nowgorod erzählt,

Der Salz- und ßrotabladestelle,

Wo keine Hungersnot uns quält!

Und fünfmal fragten mit Getöse
Sie nach der blöden Kreatur,

Die auftragslos den Backsteinkäse
Zum Bahnhof ohne Zollschein fuhr!

Und Neunmal tönte ihre Leier
Entzückend, voll und angenehm
Vom kleinen Himmalaja-Maier,

Und wie er wieder ’runterkäm!

Es brach ein Taumel in der Näh’ aus
Der Spieler sdion beim ersten Klang,
Und restlos fiel dann das Kaffeehaus
Und mächtig ein in den Gesang!!

Doch eins muß ich zum Lobe sagen:

Der Saxophoner war geschwächt;

Dem Pianisten lag ’s im Magen,

Und auch dem Geiger wurde — schlecht!!
Beda Hafen

und nochmals, wenn er nach dem Esten weg-
geht. Die Gewichtsdifferenz muß er dann
zahlen." — „Das hat Sie wohl immer
schweres Geld gekostet?"

„Nur das erste Mal, als ich den Rummel
noch nicht kannte. Beim zweiten Mal habe ich
mir eiserne Gewichte in die Tasche gesteckt
und sie nach dem Esten heimlich unter den
Tisch gestellt. Was soll ich Ihnen sagen? Wie
ich zum Kaffemachen gewogen werde, habe ich
ein Pfund weniger, als vor dem Effen."

„Daran hat man Ihren Schwindel be-
merkt?"

„Keine Ahnung. Im Gegenteil. Zehn
Schilling hat man mir noch ausgezahlt."

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Herr Mulps: Die dünne Wand oder Den Nagel auf den Kopf getroffen!

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Großfeuer" "Herr Mulps: Die dünne Wand oder Den Nagel auf den Kopf getroffen!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Flechtner, Otto
Krain, Willibald
Entstehungsdatum
um 1928
Entstehungsdatum (normiert)
1923 - 1933
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 169.1928, Nr. 4336, S. 129

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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